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Tom, ein erfolgreicher Kneipier und der Anästhesie-Fachpfleger Pfiff springen in ihrer Freizeit mit dem Fallschirm aus Flugzeugen, von Brücken und Gebäuden. Ihre zweite große Leidenschaft gilt dem Rettungsdienst. Sie rasen mit Blaulicht und Presslufthorn durch München und retten, was zu retten ist.
Langeweile ist der größte Feind der beiden Adrenalinjunkies. Als eines Tages fünf Stunden kein Einsatz kommt, machen sie sich selbst einen – mit ungeahnten Folgen!
Die Taschenbuch-Neuerscheinung vom April 2019 umfasst 416 Seiten, weiterhin wurde "Drei Monate im August" als gebundenes Buch veröffentlicht. Der Roman von Max Claro liegt auch als Kindle-Ausgabe vor und ist auch als E-Book erhältlich.
Als Pfiff gerade die Elektroden des Defibrillators eingegelt und auf den Brustkorb des Patienten aufgesetzt hatte, flog die Tür auf und der Notarzt platzte herein. Ein kleiner, drahtiger Mann mit blassem Gesicht und öligem, nach hinten gekämmtem, schütterem Haar.
'Dr. Lukas Hecht! Ausgerechnet dieser Oberarsch, der uns schon mal wegen Überschreitung der Notfallkompetenz durch einen invasiven Eingriff angezeigt hatte', schoss es Tom und Pfiff gleichzeitig durch den Kopf.
Dabei hatten sie lediglich einem Unfallopfer eine Infusion angelegt. Das Gericht verurteilte damals Tom zu einer Zahlung von 1000 Euro an eine gemeinnützige Organisation.
"EKG-Null-Linie. Geschätztes Alter: Mitte sechzig. Wie lange bearbeitet ihr den denn schon?", fragte Dr. Hecht.
Tom setzte die Herzdruckmassage fort und Pfiff antwortete: "Vielleicht sechs oder sieben Minuten."
"Dann könnt ihr jetzt aufhören. Ich mach schon mal den Totenschein fertig!", meinte der Arzt grob.
"Ich glaube, er hat noch 'ne Chance. Wir haben ihn wahrscheinlich relativ früh erwischt", wagte Pfiff zu widersprechen.
"Ich bin hier der Akademiker!", herrschte ihn Dr. Hecht an, "und ihr seid nur die jämmerlichen Helferchen! Wenn ich als weisungsbefugter Arzt sage, ihr könnt aufhören, dann hört ihr auf!"
Da platzte Tom der Kragen ...
4000 m, die grüne GO-Lampe leuchtete, das Formationsspringer-Viererteam drängte in die Türe. Ein lautes "Ready – Set – Go!", und schon rasten sie gemeinsam der Erde entgegen. Zwei unsaubere Griffe brachten den gesamten Ablauf durcheinander und nach gerade mal vier Punkten und ratlosem Nebeneinander-Herfallen lösten sie in 1200 m Höhe die Formation auf.
Nachdem sich Cloudine sauber entfaltet und ihre volle Tragkraft entwickelt hatte, griff Tom zu den Steuerleinen und hielt, wie immer nach der Schirmöffnung, Ausschau nach seinen Mitspringern, um Kollisionen zu vermeiden.
Tief unter sich entdeckte er Pfiff, der außer ihm als Einziger auch eine gelbe Kombi trug, an einer nur halb geöffneten, stark drehenden Fallschirmkappe.
'Pfiff hat eine Störung', dachte er, 'gleich wird er die Hauptkappe abwerfen und den Reserveschirm aktivieren!'
Aber Pfiff warf nicht ab, und zog auch keine Reserve. Die Drehungen wurden immer schneller und es sah so aus, als würde er jeden Moment aufschlagen. Tom bekam Gänsehaut und dachte und schrie zugleich aus Leibeskräften: "Wirf ab! Pfiff! Wirf aaab!"
Natürlich wusste er, dass ihn Pfiff nicht hören konnte, aber er glaubte daran, dass etwas eintreffen würde, wenn er ganz fest daran dachte!
Unten im Fliegerstüberl rief einer der Springer laut: "Da hat einer 'ne krasse Störung und dreht wie verrückt!" Ein anderer ergänzte: "Gelbe Kombi, das kann nur der Tom oder der Pfiff sein! – Es ist der Pfiff. Der hat auch 'nen gelben Schirm!"
Laura, die gerade in einem Buch las und nebenher Kaffee schlürfte, fiel die Tasse aus der Hand.
"Warum wirft er denn nicht ab? Viel Zeit hat er nicht mehr!", kommentierte ein anderer Springer. Laura hielt sich die Hände vors Gesicht.
Pfiff blickte auf seinen Höhenmesser. 400 m: Spätestens jetzt müsste er den Reserveschirm aktivieren!
Er hatte mehrfach verzweifelt versucht, die Hauptkappe abzutrennen, aber der Kappentrenngriff ließ sich nicht durchziehen.
Würde er bei dieser enormen Zentrifugalkraft den Reservegriff ziehen, so würde sich der Reserveschirm in die halb geöffnete Hauptkappe wickeln, was seinen sicheren Tod bedeutet hätte! Würde er die Reserve nicht ziehen, wäre das ebenfalls sein sicherer Tod! ...
Er blickte auf und sah in das strahlende Gesicht einer Frau, die er sehr gut kannte: Dr. Olga Jankovskaia, Chirurgin in der Notaufnahme, 45, vollschlank und sexy! Ihre pechschwarzen, sauber im Bob geschnittenen Haare umrahmten ihr helles, freundliches Gesicht mit den sympathischen Lachgrübchen und den vollen, stets rubinrot geschminkten Lippen.
"Mensch Tom! So eine Überraschung. Was machst du denn hier?", fragte Dr. Olga Jankovskaia mit ihrem naturgeilen Blick, der Toms Pulsfrequenz sofort erhöhte.
"Wollte dich mal wieder besuchen!", log Tom und dachte an die vielen Quickies an ungewöhnlichen Orten, die er mit der verheirateten und 13 Jahre älteren Notärztin in den vergangenen 5 Jahren genossen hatte.
Olga ging nahe an Tom heran. So nahe, dass keiner der Passanten sie verstehen konnte, aber auch nicht nahe genug, um eindeutige Rückschlüsse zuzulassen, und hauchte nur: "Lust auf einen doppelten Cappuccino?"
Doppelter Cappuccino, den es eigentlich gar nicht gab – das war ihr Codewort.
Tom nickte und spürte, wie sich alleine Olgas erotische Ausstrahlung reflexartig in seiner Hose auswirkte, ohne dass er es verhindern konnte.
"Gleicher Ort wie letztes Mal. In zehn Minuten muss ich wieder in der Notaufnahme sein", flüsterte Olga und holte mit ihrem Prioritätenschlüssel einen der nahen Bettenaufzüge, während Tom im Laufschritt in den dritten Stock hetzte und sich dort im geräumigen Behinderten-WC einschloss.
'Es stimmt einfach nicht, dieses Gerücht, nur Männer würden ständig an Sex denken', dachte Tom.
Eine Minute später klopfte es an die Türe. ... Tom ließ Olga ein. Nach einer schlundtiefen Küssorgie ...
Wie es in den einzelnen Kapiteln weitergeht, lesen Sie in "Drei Monate im August", ein Roman von Max Claro. Auf der Infoseite zum Buch finden Sie weitere Informationen wie die Autorenvita, ein Interview mit dem Autor und noch mehr Leseproben.
Von Max Claro sind zudem zwei weitere Romane erschienen: "Der Mann, der aus dem 3D-Drucker kam" sowie "Der Rausholer".
© Ein echtes Lesevergnügen voller Humor und Action: Der Abdruck der Leseproben-Auswahl aus "Drei Monate im August" erfolgt mit freundlicher Genehmigung des HELLER Verlages, Taufkirchen, 04/2019.
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