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Sie ist nur an bunten Diamanten interessiert, er an einem rothaarigen Model für ein Fotoshooting im Kruger-Nationalpark – doch das behalten sie beide für sich. Aber Lügen haben bekanntlich kurze Beine.
"Ich habe schon ewig nicht mehr geflirtet. Vielleicht sollte ich es wieder einmal tun und das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, wie Papa sagt. Dieser Zandre Steenkamp ist der ideale Kandidat für einen unverbindlichen Urlaubsflirt – und dank ihm werde ich auf dem Heimflug außerdem mindestens dreißig Karat an Fancy Diamonds im Gepäck haben ..."
Florie Dupont weiß genau, was sie will. Weltweit Fancy Diamonds für ihre exklusiven Kunden einkaufen und an Vaters Seite den renommierten Diamanthandel in Antwerpen führen. Von Männern hat sie für den Rest ihres Lebens genug. Sie braucht auch keinen, um sich ihren Herzenswunsch nach einem Kind zu erfüllen. Das erledigt Monique, Reproduktionsexpertin an der Storchenklinik in Lüttich, mit links. Aber die weigert sich und rät ihr dringend zu dem längst fälligen Urlaub bei den Vandermeers in Südafrika. Und so beschließt Florie, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.
Im Hintergrund die beeindruckende Kulisse des Kruger-Nationalparks, die südafrikanische Metropole Johannesburg und das glitzernde Diamantenviertel Antwerpens. Im Vordergrund vermeintliche Wahrheiten, geheime Wünsche, prickelnde Szenen, eine Prise Humor und einige Knalleffekte – bis zum Schluss. Taschentuchalarm!
"Wild Fancy Love: Safari ins Glück": Der Roman von Lisa Torberg ist in sich abgeschlossen. Hier gibt es garantiert keinen Cliffhanger, der auf der letzten Seite eine Fortsetzung verspricht – dafür aber ein romantisches Happy End.
Der blonde Mann auf der Webseite der Steenkamp Ltd, einem der bedeutendsten Unternehmen der Diamantenbranche Südafrikas, ist Christiens bester Freund. Der, von dem Annalie meinte, dass er mir gefallen könnte. Ein eigenartiges Kribbeln macht sich in meinem Magen breit. Mein Blick fällt auf die Bildunterschrift: Talisa und Dalien Steenkamp mit ihren Söhnen Zandre und Nick.
Mit der Fingerspitze streiche ich über das Foto auf dem Bildschirm und forme mit den Lippen seinen Namen. "Zandre." Plötzlich empfinde ich Papas Befehl, mich in Antwerpen mindestens drei Wochen nicht blicken zu lassen, nicht mehr als Zwang. "Verbinde das Angenehme mit dem Nützlichen", hat er mir heute am frühen Morgen gesagt, bevor mich unser Fahrer nach Amsterdam brachte. Zandre Steenkamp fällt in beide von meinem Vater erwähnten Kategorien. Wie konnte ich ihn nur vergessen?
Ich fange das iPhone aus der Tasche und öffne den Chatverlauf mit Annalie. Rasch finde ich die Fotos von ihr und Christien, die sie mir vor mehr als drei Monaten geschickt hat. Auf manchen ist auch Zandre zu sehen. Damals, vor Papas Infarkt, als Annalie von heute auf morgen Antwerpen gegen Joburg tauschte, freute ich mich riesig auf die Weihnachtszeit. Ich wollte Christien, den Mann, den sie schon seit Kindertagen liebte, und seinen besten Freund kennenlernen, dessen Name so ungewöhnlich war. Nachdenklich las ich jetzt die Nachricht, in der ich meine Freundin bekniet hatte, Zandre doch einfach unter irgendeinem Vorwand Mitte Dezember auf die alljährliche Diamantenpräsentation ihres Unternehmens nach Antwerpen mitzubringen, da ich mit dem Kennenlernen nicht bis nach Weihnachten warten wollte.
Doch dann kam alles anders.
Papa griff sich während eines Verkaufsgesprächs an den linken Arm, wurde aschfahl und kippte um. Es bestand akute Lebensgefahr, bis er nicht stabil genug war, um operiert zu werden. Maman verbrachte Tag und Nacht bei ihm, während ich wie ein Roboter zwischen dem Krankenhaus und der Firma wechselte und nur nach Hause fuhr, um zu duschen und mich umzuziehen. Ich schlief auf dem Sofa im Büro oder auf einem Stuhl neben Papas Bett. Annalie und Christien kamen wenige Tage später zur Präsentation, die ich komplett vergessen hatte, blieben aber nur einen halben Tag in Antwerpen. Ich hatte Maman abgelöst, als Annalie ins Krankenhaus kam, jedoch schon am Eingang der Intensivstation abgewiesen wurde. Als ich Stunden später mein iPhone wieder einschalten durfte und ihre Nachricht las, saß sie bereits in einem Flugzeug nach Dubai. Sie war so nah gewesen – und ich hatte es nicht gewusst! Ich hatte jedoch nicht einmal Zeit, traurig zu sein, sie nicht gesehen zu haben.
Das vorweihnachtliche Geschäft erforderte meine ganze Konzentration. Danach waren es die vielen Anfragen rund um den Jahreswechsel. Wie jedes Jahr schien es, als ob der größte Teil der Verliebten unter dem Weihnachtsbaum oder während des Silvesterfeuerwerks beschließen würde, heiraten zu wollen. Als es Paps langsam besser ging, setzte ich mich in ein Flugzeug, traf mich mit wichtigen Kunden, flog weiter zu Lieferanten, umrundete dabei den Erdball. Danach erfror ich beinah in Jakutsk im hintersten Winkel Sibiriens, und schon in der Nacht nach meiner Rückkehr, nachdem ich das Foto meines Ex und seiner Familie in der Zeitung entdeckt hatte, begannen die Albträume, die zu meinem verzweifelten Besuch bei Monique führten.
Bis vorhin, als ich im Browser die Website der Steenkamp Ltd öffnete, hatte ich nicht mehr an Christiens Freund gedacht, von dem ich nichts als den Vornamen kenne. Und jetzt lächelt er mir nicht nur auf dem iPhone, sondern auch vom Bildschirm des Laptops entgegen. Es besteht kein Zweifel: Christien Vandermeers bester Freund ist Zandre Steenkamp – und die Firma seiner Familie vertreibt, was unsere anspruchsvollen Kunden suchen. Man muss in allem das Positive sehen, es könnte immer schlimmer kommen. Der Spruch meines Großvaters, der als einfacher Diamantschleifer begann und das Familienunternehmen gründete, fällt mir ein. Mein Vater ist dem Tod von der Schippe gesprungen, und ich fliege in ein Land, das mich fasziniert, seitdem ich Annalie kennenlernte, als sie und ihr Vater von Südafrika nach Antwerpen zogen. Südafrika, wo es neben wilder Natur fantastische Diamanten gibt.
Zwar hat mich der Mann, den ich liebte, gegen eine fruchtbarere Frau ausgetauscht, und ich werde meinen Kinderwunsch wohl nie auf normale Art erfüllen können – aber ich bin gut in meinem Job und bekomme fast jeden Diamanten, den ich will. Und ich habe schon ewig nicht mehr geflirtet. Vielleicht sollte ich es wieder einmal tun und das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, wie Papa sagt. Ich klappe den Laptop zu, lege das iPhone weg, senke die Rückenlehne ab und schließe lächelnd die Augen. Auf dem Heimflug werde ich mindestens dreißig Karat an Fancy Diamonds höchster Reinheit im Gepäck haben. Zandre Steenkamp ist der ideale Kandidat für einen unverbindlichen Urlaubsflirt. Das, was mich interessiert, ist eine bevorzugte Behandlung als Großkundin der Steenkamp Ltd – und dafür kann ich über ein hipstermäßiges Aussehen und den Bart hinwegsehen. Ich muss ihn ja nicht küssen oder gar Sex mit ihm haben. ...
Die Autorin Lisa Torberg hat ihre romantische Komödie "Wild Fancy Love: Safari ins Glück" neben dem E-Book auch als Taschenbuch (264 Seiten) veröffentlicht. Ein wahrer Taschentuchalarm. Und was liest Du?
Von Lisa Torberg ist außerdem der Südafrika-Roman "Ein Diamant macht noch keine Liebe" erschienen, den wir im Frühjahr 2018 vorgestellt haben.
© "Taschentuchalarm: Wild Fancy Love – Safari ins Glück": Buchvorstellung mit Texten von Lisa Torberg, 08/2018. Vielen Dank an die Autorin!
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