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Was machen ein Arzt, ein Schizophrener und ein Philosophieprofessor in ihrer Freizeit? Richtig! Verbrechen bekämpfen. Nur leider haben Bernd, Herbert und Frank keine Ahnung, was sie da tun. Ein Scheitern wollen die drei Intellektuellen aber auf keinen Fall akzeptieren. Selbst wenn ihr Versuch eher Schaden anrichtet, als der Gesellschaft zu nutzen.
Wenigstens lernen sie schnell dazu und stellen tatsächlich den einen oder anderen Verbrecher. Ein einsamer Narzisst, ein Wahnsinniger und ein misanthropischer Professor ergeben nur leider kein besonders stabiles Gruppengefüge. Da ist das Chaos schon vorprogrammiert. Und als Frank, Bernd und Herbert auf den Wanderer und den Wolf stoßen, einen mysteriösen Obdachlosen, der mit seinem Tier redet, eskaliert die Situation.
Herr Lohr ist Single. Seine Wohnung gibt nicht viel her. Zwei Zimmer, billiger Laminat. Manchmal tanzen die Silberfische Ringelreihen auf den Kacheln im Bad. Dabei putzt und poliert er sein kleines Reich, als würde da regelmäßig ein Junky auf den Boden spucken, tödliche Keime verteilen. Er denkt, das wäre der Mann unter ihm. Der muss die Viecher abgerichtet und irgendwie durch die Rohre zu ihm getrieben haben, damit die hier oben ihren Flohzirkus nach Silberfischart praktizieren. Herr Lohr gibt ihnen Namen, bevor er sie mit seinem Deo-Flammenwerfer über den Jordan schickt. Alles andere wäre nicht angemessen.
Herr Lohr braucht's jetzt spektakulär, weil auch sein Leben nicht sonderlich viel her gibt. Dabei war er so ein tolles Kind! Brav und pervers intelligent. Wunderschönes Haar mit schwarzen Locken und grau-grün-blauen Augen, die je nach Kontrast ihre Farbe wechseln. Und Karriere konnte der Mann auch ziemlich gut. Nach dem Doktor stand die Professur im Raum. Ganz schemenhaft, nebulös zwar, aber doch fast greifbar. Dann kamen die Depressionen, der Burnout, der Wahn. Das war vor fünf Jahren. Jetzt geht es ihm auch schon ein bisschen besser. So viel Schizophrenie hat er gar nicht mehr.
Wenn er nichts Besseres zu tun hat, streunt er ziellos auf dem Campus herum und setzt sich in Veranstaltungen. Er guckt dann mehr auf die Studenten als auf die Vorlesung. Am liebsten sind ihm die verpeilten Depressiven. Manchmal werden aus traurigen Kiffern fette Psychos. In ihre viel zu kleinen und löchrigen Klamotten gezwängt staksen die in der Gegend herum, als wären sie sprechende Presswürste.
Neue Kleidung? Nicht drin, zu teuer! Müsste aber sein, denn werden die erst mal verrückt von den Drogen, kriegen die ziemlich üble Medikamente. Die machen hungrig. So einer kommt leicht auf 100 Studenten. Und sieht Herr Lohr so jemanden, besucht er die Vorlesung weiter, guckt ihm zu, würde ihn am liebsten noch weiter mästen, einen Schokoriegel ausgeben. Er kriegt dann ein Gefühl der Zugehörigkeit, eine Illusion der Sicherheit. Beim Frank sitzt er eigentlich nie drinnen. Dabei stehen die beiden gut miteinander. Ja, der hat alles richtig gemacht, denkt Herr Lohr oft. Deswegen hasst er ihn. Aber vielleicht sind sie auch gerade deswegen noch befreundet. In den meisten Beziehungen gibt's bloß Platz für einen Verrückten. ...
Auf 199 Seiten erfährt der interessierte Leser, wie es in der spannenden Fantasy- und Horrorkomödie von Sven Otis weitergeht. Wie Professor Frank zum Mörder wurde gibt es als Taschenbuch (zusätzlich auch in Großdruck auf 247 Seiten) sowie als E-Book und wurde im Spätsommer 2017 herausgegeben.
© Dem Autor Sven Otis danken wir für diese Leseprobe und die Abbildung des Coverbildes!
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