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Die kleinen Wiesenschönheiten überwältigen nicht unbedingt auf den ersten Blick – aber wenn man sie für sich entdeckt hat, liebt man sie: die Gänseblümchen. Sie sind die Ersten und auch die Letzten im Jahr. Von März bis November sieht man sie täglich, aber man nimmt sie vielleicht gar nicht so recht wahr. Wären sie auf einmal verschwunden, fehlten sie uns wahrscheinlich sehr, obwohl es einige Zeit dauern würde, bis wir wüssten, was da eigentlich so anders ist.
Der lateinische Name "Bellis perennis" setzt sich den Wörtern für "schön" und "ausdauernd" zusammen und trifft es genau. Diese weißen Blümchen gehören einfach dazu ... ob in Parks oder Gärten, und sogar auf Grasrandstreifen – sie wachsen fast überall. Die genügsame Pflanze ist wahrscheinlich die am meisten benutzte Blume, wenn es um das Kränzchenwinden geht. Es gibt außer den gewöhnlichen Arten auch Zuchtblumen in anderen Farben, meist in Rot.
Das Gänseblümchen hat viele Namen, einige der bekanntesten sind "Maßliebchen", "Tausendschön" oder "Marienblümchen". Aber außer immer präsent zu sein und auf bescheidene Art hübsch auszusehen kann Bellis perennis weitaus mehr. Die Pflanze ist essbar, man kann die Blüten und Knospen als Beigabe für Salate verwenden. Legt man die Knospen sauer ein, sind sie ein hervorragender Kapernersatz.
Als Futterpflanze für Tiere ist das Gänseblümchen sehr wichtig – aber es hat auch durchaus seine Stellung in der Kräutermedizin. Wie man weiß, hat die Pflanze Inhaltsstoffe wie unter anderem Saponine, ätherische Öle, Bitterstoffe und Cosmosiin. Dadurch findet die Pflanze Verwendung bei vielerlei Beschwerden. So soll sie harntreibend, krampflösend, blutstillend und auch blutreinigend wirken.
Die alternative Medizin kennt viele Anwendungsmöglichkeiten für die kleine Schönheit der Wiesen und Anger. Man wendet Bellis perennis zum Beispiel bei Appetitlosigkeit, Verstopfung und Darmentzündung an. Auch soll sie lindernd bei Rheumatismus, Gicht und bei manchen Frauenbeschwerden wirken, und ihr wird eine sehr positive Wirkung bei Hautproblemen zugeschrieben.
Die Wiesensternchen sind auch Gegenstand so mancher Legende. Der Keltische Sagenkreis kennt eine Geschichte, dass der Genuss dieser ungiftigen Pflanze das Wachstum hindern soll. Wer die ersten drei Blümchen im Frühjahr isst, soll das ganze Jahr über keine Zahnschmerzen bekommen, und das "bei sich Tragen" von getrockneten Pflänzchen bewirkt Konzentration und gutes Gelingen bei Vorhaben.
Außerdem gibt es dieses Märchen von der Prinzessin, die nur den Prinzen zum Manne nehmen wollte, der ihre Lieblingsblume erraten würde. Die Königssöhne kamen mit den exotischsten Seltenheiten, und es gab wohl keine Rosensorte, die der Prinzessin nicht dargeboten wurde. Aber ihr Jawort gab sie am Schluss demjenigen, der ihr ein Gänseblümchen überreichte. Keiner der Bewerber war auf diesen Gedanken gekommen – man konnte sich nicht vorstellen, dass die Königstochter eine solch gewöhnliche Blume liebte.
Nur einer der Prinzen sah gut genug, um zu erkennen, dass die beiden Schönheiten einander wert waren. Das geht uns heute vielleicht hier und da genau so. In der Natur gibt es keinen Stellenwert, und man kann das eine kaum am anderen messen.
© "Wiesensternchen mit Ausdauer: Bellis perennis – das Gänseblümchen": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Die Abbildung zeigt das "Gemeine Maßliebchen", eine Illustration von Jacob Sturm, 1796 (Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei).
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