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"Zingiber officinale" ist sein korrekter Name, man kennt ihn aber auch unter den Bezeichnungen "Immerwurzel" oder "Imber". In Asien ist der Ingwer weder aus der Küche noch aus der Kräuterapotheke wegzudenken, und langsam aber sicher erobert sich diese erstaunliche Wurzel auch hierzulande eine große Anhängerschaft.
Zuhause ist der vom Äußeren eher unscheinbare Ingwer in den Tropen und den Subtropen, wo er in Ländern wie Vietnam, Indien, Nigeria oder China seit langem für vielerlei Speisen als Gewürz Verwendung findet. Die geriebene Knolle hat eine angenehm aromatische Schärfe, und so wird sie gern für scharfe Speisen verwendet. Die Palette ist groß, ob man nun eine Hühnerbrühe oder Sushi damit verfeinert, der Ingwer ist für fast alles ein geschmacklicher Gewinn. Er wird aber auch gerne süß-sauer eingelegt und als Beilage verwendet, und seine Liebhaber schätzen ihn auch kandiert, mit feinem Schokoladenmantel oder auch als Marmelade.
Geradezu legendär sind die in England so beliebten Ingwer-Lebkuchen, denen der Ingwer ein unvergleichliches Aroma gibt. Ingwertee ist ein hervorragendes Getränk, und vor allem in den kalten Monaten hilft er ungemein beim Aufwärmen. Für ein Brot mit deftiger Note oder eine Kaltschale mit dem besonderen Akzent ist er der richtige Tipp – es gibt kaum etwas, bei dem es sich nicht lohnt, mit Ingwer zu experimentieren. Sein Hauptwert liegt allerdings nicht in seiner Vielfalt, was die Verwendung in der Küche betrifft – sondern darin, dass er geradezu ein Joker im Arzneischränkchen von Mutter Natur ist. Er punktet unter anderem mit ätherischem Öl, Gingerol (eine scharf aromatische Substanz), Vitamin C, Calcium, Kalium, Phosphor und Eisen.
Wenn der Ingwer ein Etikett tragen würde, dann könnte "Feuer" darauf stehen. Im Tee entfaltet er eine wohltuende Hitze, die vor allem im Winter ein angenehmes Feuerchen im Körper entfacht. In manchen Ländern gibt man ihn auch in den Kaffee – die anregende Wirkung dieses Getränkes verstärkt sich somit. Aber der Ingwer hat auch entzündungshemmende Wirkung und wird seit alters her bei Übelkeit und Magenproblemen angewendet. Sogar bei Reisekrankheit ist er ein probates Mittel. Da er die Durchblutung fördert, ist seine allgemeine Wirkung auf den Organismus eine sehr positive, außerdem steigert er die Produktion des Gallensaftes. Ingwer galt traditionell auch als Aphrodisiakum, wahrscheinlich seiner Zugehörigkeit zu den wärmespendenden Mitteln.
Auf den gesamten Verdauungsapparat kann Ingwer wohltuenden Einfluss nehmen, da er die Magensaftproduktion ebenso anregt wie die des Speichels. Da eine seiner Haupteigenschaft das Erzeugen von Wärme ist, findet er als Mittel bei Rheuma, Arthrose oder auch Muskelschmerzen sowie Erkältungen immer größere Verbreitung. Gerade bei den ersten Anzeichen eines Schnupfens kann Ingwertee das Schlimmste verhindern oder zumindest die Symptome erträglich machen. Frischer Tee von der Ingwerwurzel ist mit geringem Aufwand zuzubereiten, aber die Wirkung ist durchaus wohltuend und auch heilend. Außerdem schmeckt er sehr gut, vor allem in Verbindung mit Honig oder auch Kandis.
Rezeptvorschlag: Einige Gramm grob gepulverten Ingwerwurzelstock mit 150 ml (mittlere Teetasse) bis 250 ml (großer Kaffeebecher) kochendem Wasser übergießen, etwa 5 Minuten bedeckt stehen lassen und anschließend durch ein Teesieb geben. Je nach Geschmack mit Honig oder Kandis versetzen und so warm wie möglich trinken.
Eine Steigerung ist Ingwer-Knoblauch-Tee für hartnäckigen Husten oder eine Erkältung, die man nicht mehr ignorieren kann. Zu frischem Ingwer (z. B. in dünnen Scheiben geschnitten) gebe man eine große oder zwei mittlere frische Knoblauchzehen, die man gerieben hat. Man kann das Ganze kurz aufkochen und gute 5 Minuten ziehen lassen. Die Mixtur kann man mit Honig versetzen und in kleinen Schlucken trinken.
Ganz im Gegensatz zur Vorstellung, die man sich von diesem Mittel macht, schmeckt Ingwer-Knoblauch-Tee erstaunlich angenehm und hilft tatsächlich. Der ebenfalls antiseptisch wirkende Knoblauch ist eine äußerst wirksame "Zusatzwaffe" dieses vielseitig einsetzbaren Tees.
© Textbeitrag "Ingwer: Der Allrounder aus Fernost": Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Bildnachweis Ingwer, CC0 (Public Domain Lizenz).
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