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Er ist der kürzeste Monat des Jahres, der Februar mit seinen vertrackten Schalttagen. In den Gemeinjahren hat der zweite Monat des römischen Kalenders 28, in den Schaltjahren 29 Tage. Der Tag, auf den es eigentlich ankommt, ist der 24. Februar, denn in einem Schaltjahr wird ein weiterer Tag nach dem 23. "eingeschoben" – Namenstage und kirchliche Feiertage verschieben sich daher. Da dieser Monat in der Antike ursprünglich der Letzte des Jahres war, wurden ihm der rechnerischen Kompatibilität wegen Schalttage angehängt, was im julianischen ebenso wie im gregorianischen Kalender fortgeführt wurde.
Der Monatsname kommt aus dem lateinischen und bedeutet eigentlich "Reinigung", benannt nach einem alten römischen Fest, das die Vertreibung der Dämonen und die erneuernde Fruchtbarkeit zum Gegenstand hatte. Der "Feber", wie er in einigen Gebieten Deutschlands heißt, hatte im Laufe der Geschichte und je nach Region verschiedene Namen, wie etwa "Hornung" – eine Theorie zur Bedeutung des Namens besagt, dass gerade in diesem Monat das Rotwild die Gehörne abwirft und die neuen wachsen.
Der Name "Schmelzmond" ist da leichter zu erklären, ebenso wie der früher auch bei Landwirten gebräuchliche "Taumond". Diese Bezeichnungen beinhalten, dass die Macht des Frostes gebrochen ist und der Winter sich langsam zurückzieht, um dem neuen Lebenskreislauf den notwendigen Raum zu geben. Im Februar erscheinen die ersten Schneeglöckchen, die Erde erwacht und alles Leben fängt wieder an, sich zu regen. Das endgültige Ende des Winters lässt sich erahnen, die Tage sind spürbar länger, und das Licht fängt wieder an, sich die Welt zu erobern.
Ein Name, der weit verbreitet war, ist "Narrenmond" für den Februar. In den Zeiten nach der Christianisierung wurde die Fastnet oder Fastnacht gefeiert, die mit allerlei Masken und skurrilen Bräuchen die Vertreibung der bösen Geister und Dämonen symbolisiert und die im Februar mit dem Aschermittwoch endet, welcher die Fastenzeit einleitet. In vielen Gegenden Deutschlands sind traditionelle Masken zu dieser Zeit in Gebrauch, deren eigentliche Bedeutung eine Abbildung des personifizierten Winters ist.
Früher feierte man die endgültige Vertreibung des Winters mit tagelangen Festen und Ritualen, die sich in ihrem Kern um die Fruchtbarkeit drehten. Nach dem langen Schlaf der Natur im Winter war alles wieder im Erwachen begriffen und der Kreislauf des Lebens erneuerte sich. Fruchtbarkeitsrituale, Tänze und anderes Brauchtum, das sich darum drehte, war des vermeintlich sexuellen Kontextes wegen etwas, das die Kirche nicht gerne sah. So wurden aus den hilfreichen Göttern und Geistern, deren Hilfe man sich wegen guter Ernte und gesundem Vieh sichern wollte, mit der Zeit Teufel und Dämonen, die es zu vertreiben galt.
Nicht mehr harter Winter und noch nicht Frühling – der klirrende Frost ist meist schon gewichen und die Schmelze setzt langsam ein, dieser "Zwischenzustand" hat etwas durchaus Magisches. Vor langer Zeit war das Tageslicht von einer Wichtigkeit, die wir uns heute nicht wirklich vorstellen können, und die lange Winterzeit war nicht nur der Kälte, sondern auch der Dunkelheit wegen belastend und hart. Als die Menschen kaum über annähernd gleichwertiges künstliches Licht verfügten, muss es wie ein Aufatmen gewesen sein, wenn es spürbar früher hell und auch später dunkel wurde. Es war vielleicht wie eine Verheißung auf die hellen und freundlichen Tage des Frühlings, auch wenn dieser noch nicht gekommen war. Aber der Februar galt wohl als Vorbote und wurde geschätzt.
Auch für diesen Monat kennen die Bauern seit alters her Sprüche: "Februar mit Frost und Wind macht die Ostertage lind", oder: "Wenn im Feber die Mücken geigen, müssen sie im Märzen schweigen."
Zum nächsten Monat: März
© "Der Monat Februar": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Himalaya Kalenderbilder von Lothar Seifert.
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