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Die Ernährung schafft nicht nur die Grundlage für einen gesunden, oft aber auch für einen krankheitsanfälligen Körper. Was wir zu uns nehmen, hat meist einen sehr viel größeren Einfluss auf unser eigenes System, als wir uns vorstellen können. Zwar ist vielen Menschen bewusst, dass sie sich falsch ernähren, aber sie können nicht ganz so einfach Abhilfe schaffen.
Die Gewöhnung an "gesunde" Nahrung spielt eine große Rolle bei unserem Essverhalten. Fette und üppige Speisen durch leichte und wenig belastende Kost zu ersetzen, ist für viele eine Geschmacksfrage. Von heute auf morgen geht das mit Sicherheit nicht und setzt zudem einen Umdenkungsprozess voraus. Kinder vor allem gehen ganz nach ihrem "Gusto", sie fühlen sich meist wohl in ihrer Haut und möchten sich am liebsten nur von Fast Food ernähren. Das aber ist nicht ungefährlich, wie einige Studien belegen, denn es läuft auf einseitige Ernährung hinaus. Von den nicht gerade förderlichen Zusätzen wie Geschmacksverstärkern und versteckten Fetten sowie Zuckerarten ganz zu schweigen, ist der Nährwert ebenfalls eher umstritten.
Nur – wie kann man sich heute noch gesund ernähren ... bzw. allein durch die Nahrung alles abdecken, was der Körper braucht? Wahrscheinlich kann man es nicht, denn unsere Nahrungsmittel sind oft zugunsten schnellen Wachstums und Quantität in der Qualität eher nicht so gut – das gilt für Fleisch ebenso wie für Obst und Gemüse. Der Geldbeutel spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, dazu kommt bei vielen Menschen auch ein Zeitproblem, und den Körper individuell so zu ernähren, dass es in keiner Hinsicht zu einem Mangel kommt, ist für einen Laien kaum möglich.
Oft sind wichtige Stoffe gerade in den Nahrungsmitteln enthalten, die wir einfach nicht mögen oder nur bedingt auf den Tisch bringen können – und leider sind Pommes und Tiefkühl-Pizza nicht unbedingt die größten Vitaminträger.
Wenn Kinder sich weigern, ein gehaltvolles Körnerbrot zu essen und auf Toast aus Weißmehl bestehen, sträuben sich den Eltern zwar oft die Haare ... aber wirklich etwas daran ändern können sie nichts. Die Zeiten, in denen unser Essen allein genügte, um den Körper wirklich zu ernähren sind vielleicht vorbei – man muss in gewisser Hinsicht "zufüttern".
Der Markt bietet viele Vitaminpräparate und andere Stoffe zur Ergänzung der Nahrung – von Eisen bis Magnesium über Vitamin C ist so gut wie alles zu haben und durchaus zu erschwinglichen Preisen. Und dass es diese Möglichkeit gibt, ist gut. Man kann bis zu einem gewissen Grad ausbalancieren, wenn vermehrt etwas nötig wird, wie zum Beispiel im Winter die Abwehrkräfte zu stärken. Auch der Arzt verordnet solche Mittel, um das System wieder in das Gleichgewicht zu bringen.
Die frei verkäuflichen Vitamindragees oder Brausetabletten sind weniger hochdosiert, können aber schon eine minimal spürbare Wirkung erzielen. Die Renner unter den Angeboten sind "A bis Z Präparate", die einen Teil des Tagesbedarfes von vielen Vitaminen und einigen Mineralstoffen abdecken. Wer kaum Zeit hat, um sich wirklich um seinen Speiseplan zu kümmern und meist irgendetwas Abgepacktes kauft und schnell in die Mikrowelle schiebt, profitiert davon ungemein. Das gilt natürlich auch für Kinder, die ein Gespür für etwas "Gesundes" haben und es glattweg verweigern.
Mehrbedarf bei Rekonvaleszenz oder bei starkem Rauchen sind weitere Gründe für das unterstützende Zuführen von notwendigen Stoffen. Nur sollte es nicht zu der Einstellung kommen: "Ich esse, was mir schmeckt, ob es nun gesund ist oder nicht, und rauche so viel, wie es mir gefällt, schließlich kann ich ja jede Menge Ergänzungsstoffe einnehmen." Das wäre völlig verfehlt – zudem ist es unbedingt ratsam, den Arzt zu fragen, bevor man eine Selbstdiagnose stellt, dann womöglich unter dem riesigen Angebot genau das Falsche für den eigenen Körper heraussucht und plötzlich an seltenen, aber möglichen Nebenwirkungen wie Ausschlag, Haarausfall oder Blutungen leidet.
Die moderaten Präparate sind ein Segen in unseren Zeiten – aber sie sollten tatsächlich nur ergänzen – nicht die Eigenverantwortung für die Gesundheit ersetzen oder das Gewissen beruhigen.
© "Gesunde Ernährung mit Eigenverantwortung": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2012. Illustration: Thomas Alwin Müller, littleART.
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