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Der Mensch, ein jeder von uns liegt in den Armen des Lebens. Er kann dieses Leben – weil beglückend und abenteuerlich zugleich – liebe.voll, freudig und dankbar umarmen. Es kann ihn aber auch so sehr ankotzen, dass er es aus Frust und Enttäuschung, aus Trauer und Verzweiflung – weil nicht mehr lebens.wert – einfach wegwirft. Er muss es jedoch – und dies un.ausweichlich, weil keiner den Wettlauf gegen die zerrinnende Zeit gewinnen kann! – im Sterben als der letzten Grund.funktion des Lebens wieder los.lassen.
So sieht denn der Autor, Dr. phil. Bernhard A. Grimm, menschliches Leben – als je individuelle Situations.welt – eingefasst in den weit gespannten Rahmen zwischen Geburt und Tod, in den verschiedenste Erlebnisse und Erfahrungen, zahl.lose Entfaltungs- und Selbstbestimmungs- möglichkeiten, in dem vor allem aber auch riesige und oftmals un.mäßige Erwartungs.konglomerate eingespannt sind. Nicht zuletzt das Geifern nach Glück, das er, was auch immer darunter zu verstehen sein mag, nicht unbedingt für erstrebens.wert hält, weil es in der Regel nicht nur un.beständig (flüchtiger Glanz auf einer Stunde?), sondern nachgerade auch nicht direkt intendier.bar, nicht eigentlich woll.bar ist, sondern sich als "Zweites", als Frucht und Folge von etwas, etwa eines ganz anderen sinn.vollen Tuns, einstellt und ereignet.
Dem Autor kommt es auf die Erlernung von Lebens.kunst an, und das ist die Haltung, ein er.fülltes und bejahens- wertes Leben zu führen, in dem Wissen, dass die ganze überbordende Fülle des Lebens die positiven Erfahrungen ebenso umfasst wie die negativen Widerfahrnisse. Menschliche Existenz ist und bleibt nun mal verletzlich, und niemand kann uns sagen, wohin die Reise führt.
Alles Leben ist wesentlich Begegnung und Antwort.geben, weshalb der Autor das Dia.logische (und zwar den Dialog mit sich selbst, mit dem Göttlichen (auch in seinem Innern als dem "Seelenfünklein" nach Meister Eckart), mit den Mit.menschen, mit der Natur, mit der eigenen Lebens.zeit – auch im Vorgriff auf das "Ende") als die Grund.kategorie des Menschen bezeichnet. Wenn der Mensch jedoch der ist, welcher dem Leben zu antworten hat, d. h. Antworten zu geben versucht auf die "Fragen", die die Lebens.wirklichkeit ihm stellt (Leid, Enttäuschung, Krankheit, Erfolglosigkeit etc., aber auch Glück und Freude etc.), dann begegnet er dem Leben nicht fortwährend mit Forderungen, mit Projektionen und Wünschen, so, als würde das Leben ihm all das von Rechts wegen schulden. Der antwortende Mensch erspart sich dadurch ein Fülle von Enttäuschungen dann, wenn die Lebens.situation sich je anders gestaltet, als er sie erwartet.
Der Mensch ist ein geschichtliches Wesen, und das heißt, dass er immer eingespannt ist zwischen dem "schon-da" und "noch-nicht", zwischen Anlage und Erfüllung, zwischen hier und dort, zwischen jetzt und nachher, zwischen Kind und Erwachsener oder Greis. Diese Grund.verfassung des Menschen bezeichnet der Autor als ein "Auf-dem-Weg-Sein" (homo viator). Und eben dies, das Leben als ein Unterwegs.sein, das über alle Stadien letztlich zum Tod führt, ist die Ur.Seinsweise aller Kreatur, vor allem des Menschen.
Dieser Existenz.situation – aus dem Gestern kommend, im Heute lebend und auf das Morgen, auf die Zukunft bezogen in einer weit auslangenden Orientierung auf Sinn und auf Werte – korrespondiert die Hoffnung, ohne die menschliches Leben gar nicht leb.bar ist. Dies gilt un.eingeschränkt für jeden Menschen als einer geistigen Person, der absolute Würde zuzuschreiben ist – un.verlierbar, un.zerstörbar, un.graduierbar, un.portionierbar, also dem sabbernd.kackenden Säugling ebenso zukommend wie dem gebrechlichen Opa. Sie kommt nicht weniger dem Debilen oder körperlich Behinderten zu wie dem kraftstrotzenden Athleten aus dem Fitness-Studio. Das Genie ist nicht anders und nicht mehr Person als das zwei Wochen alte Baby – der Teenager, der Student oder der dynamische Manager in den Dreißigern sind nicht anders und nicht mehr Person als der Ruheständler oder der an Demenz Leidende.
Mit diesem Menschen.bild und im Wissen, dass wir Menschen – entlang an Freude, Gesundheit und Erfolg – doch an Schmerz und Trauer, an Krisen, Pannen und Verlusten und schließlich am Tod nicht vorbeikommen, zeichnet der Autor in vielen Kapiteln (einzelnen Steinchen gleich) ein herrlich dynamisch bunt.farbenes Mosaik unseres Lebens, in dem durchaus schicksals.gefügte Steine aus Erbgut und sozialer Umwelt eingelassen sind, bei dem es jedoch gilt, das Leben aktiv mitzugestalten und die gesamte Bandbreite des Lebens auszuschöpfen im Antworten auf die Lebens.situationen, im Entscheiden und Verantworten, in der Orientierung hin auf ein breites Spektrum von Werten, die uns sinn.voll zu leben erlauben. Das Leben voll und beherzt und begeistert in die Arme nehmen, ja, und nochmals ja (einschließlich aller "Schatten"), jedoch stets im Blick.kontakt zur allerletzten Grenze, die einen endgültigen Abschied von einem jeden einfordert – nicht wider.sinnig festhalten ist angesagt, sondern, wenn es an der Zeit ist, gelassen und heiter loszulassen.
Das Sachbuch zum Thema Lebensphilosophie "In den Armen des Lebens – Reflexionen zum Mensch.sein" ist als Taschenbuch (402 Seiten) beim Verlag BookOnDemand vabaduse erschienen.
Dr. phil. Bernhard A. Grimm war Philosoph, Theologe und Althistoriker und beschäftigte sich – nach seiner Tätigkeit in Lehre und Forschung an der Universität München und im Management eines mittelständischen Unternehmens – als selbstständiger Dozent in Seminaren, Kolloquien, Vorträgen und Publikationen mit Fragen der Persönlichkeitsbildung, Führungsethik, Sinnfindung, Wertorientierung (Logotheorie) und Spiritualität. Grimm war Autor von sieben Sachbüchern (so z. B. "Ethik des Führens", "Macht und Verantwortung", "Die Frau – der bessere Mensch", "Lust auf Leben – Leben braucht Sinn", "Älter wird man in jedem Alter"). Er verstarb im März 2018.
© Verwendung von Abbildung und Text zu "Menschliches Leben ist Abenteuer – mit Anfang und Ende" mit freundlicher Genehmigung von: Petronilla E. Hohenwarter (Buchumschlag), Dr. phil. Bernhard A. Grimm (Autor), 2012.
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