|
Badestrand an der Ostsee
Unser Reiseweg führt uns zunächst in die abwechslungsreiche Landschaft der Region Mecklenburg-Vorpommern, danach in den malerischen Spreewald, einer historischen Kulturlandschaft. Nach einer kurzen Pause geht es weiter ins Dresdner Land, dem schönen nördlichen Elbtal und der Sächsischen Weinstraße. Zwischendurch machen wir einen Abstecher in den Saurierpark Kleinwelka bei Bautzen.
Die Rundreise führt uns im II. Teil in das Klettererparadies der Sächsischen Schweiz mit ihrer wildromantischen Landschaft, dann auch in den wunderschönen Thüringer Wald. Den Abschluss bildet Sachsen-Anhalt mit der "Straße der Romanik". Lassen Sie sich überraschen!
Das Bundesland mit der längsten Ostseeküste, schöne und abwechslungsreiche 1.700 km, gemäßigtes Klima und im Bereich der Insel Rügen mehr Sonnentage als anderswo. Wer hier Urlaub macht, kommt voll auf seine Kosten, denn die Region bietet für jeden etwas.
Die berühmten Solquellen und Moorbäder der Dahlienstadt Bad Sülze ziehen seit dem Mittelalter Besucher an. Schon im Jahre 1229 wurden die Salzquellen und Salinen bezeugt. Auch die gotische Backsteinkirche wurde schon früh (1276) erwähnt. Über die Geschichte der Salzgewinnung durch die Jahrhunderte informiert das Salzmuseum von Bad Sülze.
Das Trebeltal zu entdecken, per Boot auf der Recknitz oder auch mit dem Rad, ist eine sehr schöne Naturerfahrung mit stimmungsvollen Eindrücken in der ruhigen und malerischen Flusslandschaft. Eine lange Geschichte hat Tribsees an der Trebel, die Stadt wurde urkundlich bereits im Jahre 1136 unter dem Namen Tribuzis erwähnt. Besonders interessant in der historischen Altstadt ist die St.-Thomas-Kirche in norddeutscher Backsteingotik, die nach dem berühmten Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket, benannt wurde. Die Kirche besitzt einen in wunderschöner Schnitzarbeit ausgeführten Mühlenaltar. Das Vorpommersche Kartoffelmuseum Tribsees ist einen Besuch allemal wert, zeigt es doch bedeutsames und interessantes über das vermeintlich sattsam bekannte Nahrungsmittel.
In der Umgebung der Stadt liegt das Grenztalmoor, das mit seinem Artenreichtum einheimischer Tiere und Pflanzen zum Entdecken und Staunen einlädt. Für Wassersportbegeisterte gibt es den Wasserwander-Rastplatz, für Entdeckungsfreudige mit Kanu, Kajak, Tretboot oder Ruderboot zu erkunden. Zelt- und Grillplätze mit Duschen sind ebenso vorhanden wie Spielplätze für die Kleinen.
Die Region Mecklenburg-Vorpommern weist die geringste Bevölkerungsdichte Deutschlands auf und ist somit für Urlauber, die sich in unverfälschter Natur erholen wollen, das ideale Urlaubsgebiet. So liegt südlich von Stralsund die Gemeinde Brandshagen. Eine Sehenswürdigkeit ist die Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert, einer der größten Dorfkirchen Norddeutschlands. Sie ist mit schönen Fresken geschmückt und verfügt über einen Taufstein, der aus den Anfängen des Bauwerkes stammt.
Im Ortsteil Niederhof liegt das "Naturschutzgebiet Kormorankolonie". Das Gebiet umfasst ein Areal von etwa 25 ha. Hier brüten neben den Kormoranen auch Graureiher, auch gibt es Waldschnepfen, Goldammern, Schwarzspechte und etliche andere interessante Arten. In Niederhof befindet sich der einzige jüdische Friedhof im Landkreis Nordvorpommern.
Der älteste Seebadeort Deutschlands ist Heiligendamm, dass auch "die weiße Stadt am Meer" genannt wird, wegen der in der Sonne leuchtenden weißen Gebäude am Strand, die weithin sichtbar sind. Die beeindruckende Seebrücke ist 200 m lang. Die berühmte Ostseerennbahn, die allererste Pferderennbahn in Deutschland, wurde hier 1823, als Vorbild für die Anlagen der englischen Bahnen, angelegt. Der mecklenburgische Großherzog Friedrich Franz I. gründete das Seebad im Jahre 1793, das vor allem vom Hochadel frequentiert wurde. Zu den berühmtesten Stammgästen gehörte die russische Zarenfamilie. Der Ortskern ist berühmt wegen seines klassizistischen Stiles.
In Bad Doberan, 5 km von Heiligendamm entfernt, befindet sich das Doberaner Münster, ein hochgotischer Backsteinbau, der zum ehemaligen Zisterzienserkloster Doberan gehört. Das Kloster war das erste auf mecklenburgischem Boden und wurde 1171 erstmals von den Zisterziensermönchen bezogen.
Das Seebad Koserow auf der Insel Usedom besitzt eine sehr sehenswerte Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist die älteste Kirche an der Usedomer Ostseeküste. Interessant ist der ehemalige Wohn- und Schaffensort des Künstlers Otto Niemeyer Holstein (1896-1984). Das Anwesen, der Skulpturenpark, ist ganzjährig für Besucher offen. Angeboten werden Führungen, Lesungen, Malkurse und natürlich Ausstellungen mit wechselnder Ausstattung.
Einen beeindruckenden Ausblick hat man vom Streckelsberg, dem höchsten Kliff der Insel, dass in seiner Umgebung eine Vielfalt von seltenen Pflanzen aufweist. Man kann hier sogar Orchideenarten bewundern, wie das "Rote Waldvögelein" oder Waldhyazinthen. Sportbegeisterte wie Radler sowie Nordic-Walking-Anhänger werden nicht enttäuscht, und Wandertouren zum "Naturschutzgebiet Wockninsee" sind ein besonderes Naturerlebnis.
Die Landschaft der Region Mecklenburg-Vorpommern ist in ihrer Vielfalt sehr entdeckenswert. Malerische Küstenlandschaften gibt es ebenso wie Wälder und Flusslandschaften in unberührter Schönheit. Den "Osten erfahren" – in beeindruckender Natur und geschichtsträchtigen Orten – ist einen Urlaub mit Sicherheit wert.
Im Südosten Brandenburgs liegt der Spreewald, eine historische Kulturlandschaft, im Binnendelta der Spree. Den Flusslaufverzweigungen wurden Kanäle hinzugefügt, so dass es mehr als dreihundert Wasserarme gibt. Tatsächlich haben die Wasserläufe eine Gesamtlänge von über 900 km. 1991 hat die UNESCO den Spreewald mit den etwa 18.000 Tier- und Pflanzenarten als Biosphärenreservat anerkannt.
Bei diesem Netz von "Wasserstraßen" wundert es nicht, dass Boote und Kähne das am meisten benutzte Fortbewegungsmittel waren; ohne Boot wären manche Orte nicht zu erreichen gewesen. Zwar hat der Ausbau von Straßen und die Errichtung von Brücken diesen Verkehr verdrängt, aber mancherorts kommt die Post einen Großteil des Jahres noch immer mit dem gelben Postkahn.
Das Dorf Lehde ist so etwas wie das Venedig der Region, hier kommt sogar die Müllabfuhr auf dem Wasserweg. Der Ort besteht aus ebenso vielen kleinen Inseln wie Häusern und hat sich bis heute fast unverfälscht erhalten, so dass er unter Denkmalschutz steht. Ein sehr interessantes Freilichtmuseum mit antiken Gehöften ist im Ort zu besichtigen. Allerdings ist die Gemeinde sehr lebendig, im ganzen Jahr gibt es Feste und Veranstaltungen wie Ostermesse und Osterfeuer, Frühlingsfeste- und Touren.
Genauso attraktiv ist das Dörfchen Leipe, das als Inseldorf auf einer 800 m langen Sandbank liegt. Der dichte Wald, die Wasserläufe und die Vielfalt der Arten machen jeden Spaziergang im Spreewald zu einem wundervollen Erlebnis. Man hat einmal gesagt, die Landschaft des Spreewaldes wirkt auf die Seele, als hätte sie ein Feng Shui Meister angelegt.
Vom Wasser geprägt sind die Städte und Ortschaften im Spreewald allemal. So der staatlich anerkannte Erholungsort Lübben, die größte Ortschaft der Region und ehemalige Hauptstadt der Niederlausitz. Sie liegt im Herzen des Spreewaldes, inmitten der malerischen und romantischen Landschaft der Fließe und Auen.
Freizeitaktivitäten wie Wasserwandern, Nordic Walking, Reiten sowie Kremserfahrten gibt es in Hülle und Fülle. Und beim berühmten Spree-Marathon, dem "flachsten Marathon der Welt", stehen Sportarten wie Paddeln, Walken, Laufen, Skaten oder Radeln auf dem Programm. Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Lübben, die Schlossinsel oder die historische Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert sind weitere interessante Ziele.
Die Orte im Spreewald haben viele Besonderheiten aufzuweisen, so ist zum Beispiel die Gemeinde Burg im Oberspreewald mit 35 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Ortschaft in Deutschland. Schon um das Jahr 600 hatten sich Sorben, auch Wenden genannt, hier angesiedelt.
Mehr als sehenswert ist der Kur- und Sagenpark, der auf seinen Spazierwegen mit der wendischen Mythenwelt bekanntmacht. Legenden und Sagen sind im Spreewald noch sehr lebendig, kulturell ist die Region sehr vom slawischen Volk der Sorben beeinflusst. Bei den Heimatfesten sieht man überall noch die schönen Spreewaldtrachten, und bei einem kleinen Teil der Bevölkerung ist die wendische Sprache noch lebendig. Historisch interessante Orte wie die früh- und urgeschichtlichen Stätten von Vetschau oder auch Peitz mit der mächtigen Festung sind einen Besuch ebenfalls wert.
Seit jeher war das Gebiet des Spree-Deltas als "Gemüsekammer" Deutschlands bekannt. Die regionale Küche wartet mit Spezialitäten der besonderen Art auf. Die leckeren Spreewaldgurken sind, ihrer Rezeptur wegen, weit über die Grenzen der Region hinaus berühmt. Ihnen zu Ehren gibt es den "Gurkenradweg", eine Radtour mit Übernachtungen, die über 250 km durch den Spreewald führt.
Wie es im wasserreichsten Bundesland Deutschlands nicht anders sein kann, ist der Wassersport ungemein beliebt und wird in allen Variationen angeboten. Die Wasserqualität ist hervorragend, und Tauchen, Surfen, Schwimmen oder Rudern ist ein herrliches Erlebnis in den vielen klaren blauen Seen.
Die Stadt Lübbenau bietet als besonderes Event im Spree-Weltenbad das "Schwimmen mit Pinguinen" an. Das Bad hat eine Pinguinanlage, in der man nur durch eine Glasscheibe getrennt mit einem Dutzend Humboldtpinguinen schwimmen und tauchen kann.
Wasserwanderungen können gebucht werden – eine besondere Weise, die Landschaft zu erkunden, nämlich im Kanu. Wer das Campen liebt, findet in der ganzen Region eine große Auswahl an Plätzen, von Anlagen mit eigenem Bootsteg bis zu kleineren familiären Plätzen.
Natürlich ist der Spreewald auch ein Anglerparadies. Hier gibt es vor allem Hechte, aber auch Karpfen, Zander oder Aale neben vielen Weißfischarten. Ein wundervolles Urlaubsziel ist er, der sagenumwobene Spreewald. Und eigentlich gar nicht so weit.
Das schöne nördliche Elbtal, die in Europa einmalige Kleinkuppenlandschaft zwischen Moritzburg und Rossendorf, die westlichen Ausläufer der Königsbrück-Ruhlander Heiden und die Weinhänge der Lößnitz – das alles steht für das Dresdner Land.
Durch das einzige Weinbaugebiet Sachsens führt die Sächsische Weinstraße, eine der bedeutendsten Ferienstraßen der gesamten Region. Sie ist etwa 60 km lang und führt von der Elbe durch die Weingebiete von Pirna über Diesbar-Seußlitz, Dresden-Pillnitz, Radeburg, Meißen und den Elbweindörfern.
Geschichtsträchtig und von großer historischer Bedeutung ist das Dresdner Land allemal. Berühmt waren die Meißener Porzellanmanufakturen. In Meißen wurde im Jahre 1708 das deutsche Porzellan erfunden und von dem sächsischen Kurfürsten "August der Starke" patentiert. Das Logo mit den gekreuzten Schwertern stand ab dem Jahre 1732 in aller Welt für die hervorragende Porzellankunst aus Meißen. Der um 1400 vollendete Meißner Dom zieht Besucher aus aller Welt an; das Altartryptichon wurde von Lucas Cranach dem Älteren geschaffen. Ein beeindruckendes Beispiel gotischer Glasmalerei ist das etwa aus dem Jahre 1260 stammende Ostfenster des Chors.
Über die Elbe erhebt sich die sogenannte "Sächsische Akropolis", die Albrechtsburg. Sie ist eines der berühmtesten spätgotischen Architekturdenkmäler und der erste Schlossbau in Deutschland. Die von 929 bis 931 erbaute Höhenburg ist in völlig erhaltenem Zustand und verfügt über ein Museum mit mehreren Ausstellungsbereichen, in denen Sonder- sowie Dauerausstellungen gezeigt werden.
Eine herrliche Innenausstattung ist auch in der Moritzburg zu besichtigen. Die Räume des von Wasser umgebenen Baues zeigen hervorragende Beispiele barocker Wohnkultur aus der Zeit "August des Starken". Vergoldete Ledertapeten aus dem 17. Jahrhundert sind die Prunkstücke des Inventars, neben Prunkmöbeln aus Lack sowie "Augsburger Silbermöbeln". Eine umfassende Sammlung chinesischen, japanischen und Meißner Porzellans ist zu bewundern, neben interessanten Gemälden sowie Jagdwaffen. Ein Kuriosum ist das schwerste Hirschgeweih der Welt, ein 66-Ender, der über 19 kg Gewicht auf die Waage bringt. Einzigartig sind auch die in der Eingangshalle arrangierten Galakutschen.
Eine historische Attraktion anderer Art ist die Lößnitzgrundbahn, eine Schmalspurbahn, die von Radebeul nach Radeburg verkehrt. Im Volksmund liebevoll "Lößnitzdackel" oder "Grundwurm" genannt, wird die über eine Spurbreite von 750 mm verfügende Bahn noch von Dampflokomotiven gezogen und ist mitsamt den Gleisanlagen ein Kulturdenkmal.
Radebeul wird der reizvollen Lage wegen auch das "Sächsische Nizza" genannt. Die Stadt liegt in der Lößnitz und hat acht historische Stadtkerne und Villenquartiere, darüber hinaus eine außergewöhnlich hohe Anzahl an denkmalgeschützten Objekten – deren Zahl beläuft sich auf sage und schreibe 1.200. Radebeul erlangte vor allem internationale Bekanntheit, weil der Schriftsteller Karl May viele Jahre hier verlebte und auch beigesetzt wurde. Seine Villa ist heute ein Museum.
Einen berühmten Sohn hat auch die Stadt Radeburg, nämlich den am 10. Januar 1858 hier geborenen Heinrich Zille, der als Milieumaler in Berlin berühmt wurde. Radeburgs Altstadt ist besonders reizvoll durch das weitgehend erhaltene mittelalterliche Gassensystem, welches der Stadt ein besonderes Flair verleiht. Radeburg ist touristisch noch wenig erschlossen – hier sind Beschaulichkeit und Stille Trumpf, ein idealer Erholungs- und Urlaubsort für Stressflüchtlinge. Einmal im Jahr ändert sich das allerdings, denn die Stadt ist die Karnevalshochburg Sachsens. Der "Radeburger Volkskarneval" ist mittlerweile legendär.
Außer der Sächsischen Weinstraße führt noch ein berühmter Weg durch das Dresdner Land, nämlich der 980 km lange Elberadweg. In Prag beginnend, folgt die auch als Wanderweg zu nutzende Route zunächst der Moldau und führt unter anderem durch Dresden, Radebeul, Meißen und endet schließlich im weit entfernten Cuxhaven. Durch einen Teil der Dresdner Region führt auch der innerdeutsche Fernwanderweg Ostsee-Saaletalsperren.
Das Dresdner Land verbindet Historie und Natur zu einem einzigartigen Urlaubsgebiet, das es zu entdecken gilt: Für Reisende, die das Besondere suchen.
Lesen Sie mehr im II. Teil über den Saurierpark Kleinwelka bei Bautzen, die Sächsische Schweiz (Wandern und Klettern im Elbtal), Thüringen (Ideal für den romantischen Urlaub), sowie Sachsen-Anhalt und den Alten Dessauer – Auf Entdeckungsreise in Sachsen und Thüringen
© "Entdeckenswert: Rundreise durch den Osten Deutschlands": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2012. Bildnachweis: Badestrand an der Ostsee, CC0 (Public Domain Lizenz).
Archive:
Jahrgänge:
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009
Themen:
Rezensionen |
Krimi Thriller |
Ratgeber |
Sagen Legenden |
Fantasy Mythologie
Noch mehr Bücher lesen (Werbung):
Fantasy & Science Fiction
| Krimis & Thriller
| Ratgeber
| Reise & Abenteuer
Sie schreiben anspruchsvolle Romane und Erzählungen? Wir suchen neue Autorinnen und Autoren. Melden Sie sich!
Wenn Sie die Informationen auf diesen Seiten interessant fanden, freuen wir uns über einen Förderbeitrag. Empfehlen Sie uns auch gerne in Ihren Netzwerken. Herzlichen Dank!
Sitemap Impressum Datenschutz RSS Feed