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Jeder Hund möchte ohne Leine herumtoben können, und jeder Hundehalter würde das seinem Vierbeiner auch gerne gönnen – oder jedenfalls fast jeder. Aber das stößt auf mehr als eine Schwierigkeit, denn meist ist genau das verboten, was am meisten Spaß macht: den Hund frei laufen zu lassen.
Solche Vorschriften sind natürlich nicht grundlos – niemand möchte immer und überall herumtobende Hunde um sich haben, und ungefährlich ist die Sache auch nicht immer. Vor allem da nicht, wo Straßenverkehr vorherrscht und Menschen unterwegs sind. Soweit ist das nachvollziehbar.
Trotzdem – nicht jeder hat einen großen Garten, wo man seinen Kumpel ohne Leine mal eben rennen lassen könnte. Und die erreichbaren hundekompatiblen Wiesen oder Parks taugen nicht für leinenbefreite Spaziergänge, weil Bello nicht "ohne" darf. Wo es geht, fahren Leute mit ihren Hunden irgendwohin, wo es zwar auch verboten ist – aber wo eigentlich niemand hinkommt und "die Luft rein" ist. Verdenken kann man es niemandem, denn Hunde sind Lauftiere und brauchen das freie Rennen – auch wenn es sich um einen Mops handelt oder einen Yorkshire Terrier. Gerade bei Letzteren besteht – wie bei vielen anderen Rassen und Schlägen – kaum die Gefahr, dass ein Reh zu Tode gehetzt wird, was bei Abschüssen von Hunden, deren Halter durchaus in Rufweite waren, gerne als Grund angegeben wird.
Das Freilaufenlassen setzt beim Hund Gehorsam voraus, aber wenn es sich nicht gerade um einen Hund mit sehr stark ausgeprägtem Jagdinstinkt handelt, kann man das als gegeben erwarten. Unter Hundehaltern werden Geheimtipps in Sachen gefahrloses Freilaufen weitergegeben, weil es so schwierig ist, seinem Hund eines seiner vorrangigsten Bedürfnisse zuzugestehen: dem freien Rennen und vor allem dem Spiel mit anderen Hunden.
Lässt man Hunde von der Leine, verstehen sich meist selbst die größten Eindruckschinder prächtig und veranstalten herrliche Rennen und freundschaftliche Raufereien. Hunde brauchen das – sie sind nun einmal soziale Wesen. So ein kleines Intermezzo macht Tier wie Mensch großen Spaß – man könnte sagen, eine halbe Stunde herumtoben mit Artgenossen ist ebenso effektiv wie zwei Stunden Leinengassi – vermutlich sogar mehr. Wer es in Kauf nimmt, querfeldein zu gehen und sich die Schuhe schmutzig zu machen, findet meist geeignete Plätze, um den Hund von der Leine zu lassen – ebenso wie er auf Gleichgesinnte stößt. Kein Hund verzichtet gerne auf jede Gelegenheit, die Nase völlig frei über die Erde schnobern zu lassen und ein wenig herumzulaufen, ohne dass er gehalten wird – auch dann nicht, wenn er ein fortgeschrittenes Alter erreicht hat.
Die in manchen Gemeinden schon vorhandenen ausgewiesenen Teile von Parks oder Wegen sind leider noch nicht überall selbstverständlich. Mit Sicherheit ist es überall möglich, einen Teil des Stadtwäldchens, des Parks, des Freizeitgebietes oder vielleicht ein günstig zu pachtendes Gelände für Hunde abzuteilen. Für das soziale Miteinander sorgen die Hundefreunde selber – denn im günstigsten Fall lernt man viel von den beliebten Vierbeinern, vor allem das freundschaftliche Miteinander.
Verantwortungsbewusste Frauchen und Herrchen werden ihren Hund immer anleinen, wenn sie Fußgänger sehen, die sich nähern – schließlich gibt es Menschen, die Angst vor Hunden haben. Man könnte zwar einwenden, dass es Ausnahmen gibt, und damit völlig recht haben – jeder kennt dieses: "Der tut nix ...", obwohl der gemeinte Hund knurrend vor dem Fußgänger steht, der sich nicht zu rühren wagt. Solche Halter sind allerdings die Ausnahme – zudem setzen gerade sie sich so oder so über manches Reglement hinweg. Sie gehören zu den Menschen, die sich zum Beispiel unter dem "Rauchen verboten"-Schild eine Zigarette anzünden.
Hundehalter zahlen Hundesteuer – die meisten jedenfalls. Ein denkbarer Ansatz wären regionale Interessengemeinschaften, die sich um pachtbares Gelände oder Abteilungen bemühen könnten. Schließlich gibt es auch Reitwege. Es ist kaum anzunehmen, dass in der Nähe eines Welpenspielplatzes oder eines Rundwanderweges ohne Leinenzwang Wildtiere in Gefahr geraten. Hier können durchaus Vorkehrungen getroffen werden.
© Text und Foto zu "Leinenzwang? Für gefahrloses Freilaufen von Hunden": Winfried Brumma (Pressenet), 2013.
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