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Kühe sind Tiere, die ein wenig aus der Wahrnehmung gerutscht sind – außer man lebt in einer ländlichen Gegend. Ansonsten prangen die Hörnertiere auf Milchpackungen oder müssen auch als Schimpfwort herhalten. Dabei sind Kühe nicht dumm und auch nicht lila.
Zwar haben wir es heute mit hochspezialisiertem Nutzvieh zu tun und nicht mit naturbelassenen Rindern, was sehr schade ist – aber so manche Gescheckte oder Braune tummelt sich doch auf einer Weide, die man vom Auto aus sehen kann. Was uns heute als Karikatur auf Schokoriegeln und ähnlichen Verpackungen so gut bekannt ist, war in der Antike bei vielen Völkern die Verkörperung des Göttlichen bzw. einer Göttin; dies gilt auch für die Stiere oder Bullen, die ebenfalls ihren Platz im jeweiligen Pantheon hatten.
Die Kuh stand immer in Bezug zur Muttergöttin, die als Ernährerin hochverehrt und respektiert wurde. So stellte man sich im alten Ägypten den Himmel als eine gigantische, lebensspendende Kuh vor. Seitdem Menschen Vieh gezüchtet und genutzt hatten, verehrten sie das Rind und vor allem die Kuh. Denn diese Tiere gaben Nahrung, Kleidung, Gegenstände des täglichen Lebens. Alles wurde genutzt – das Fleisch, die Milch, die Haut sowie auch das Horn, aus dem man Kämme oder Löffel und dergleichen fertigte. Als Mutterbild und Ernährerin war die Kuh somit in gewisser Weise göttlich. Außerdem brachte viel Vieh Reichtum und Ansehen.
Im heutigen Indien sind Kühe noch immer mit einem Tabu belegt und dürfen nicht getötet werden. Verfolgt man diese Tradition bis an ihre Wurzeln, steht wieder die ernährende Gottheit in den Nebeln der Anfänge. Jeder kennt die Geschichte der Bibel, in der ein Pharao von fetten und von mageren Kühen träumt. Die gut genährten Tiere bezeichnen Wohlstand und Nahrung in Hülle und Fülle – die dürren Kühe bedeuten das Gegenteil. Auch hier ist die Kuh ein Symbol für Ernährung.
Zeigt sich die Kuh als Krafttier, bringt sie Fülle und die damit verbundene Gelassenheit. Wer sich keine Sorgen zu machen braucht, sieht die Welt mit anderen Augen als ein Darbender. Die Fülle ist auch durchaus im spirituellen Sinn möglich. Die Kuh als Spenderin von Innovationen ist ebenso denkbar. In China gilt dieses Tier als Symbol für Sanftheit, was eine Kuh im Allgemeinen ja auch ist.
Freundliche Wärme, Überfluss, das Gefühl des Geborgenseins ... alles das bringt die Kuh. Und sie will die Angst nehmen: "Sieh doch, es gibt keinen Grund zur Sorge. Hetze dich nicht und genieße ein Weilchen, was dir geschenkt wird." Kühe sind Herdentiere – auch das ist ein Teil ihrer Botschaft: "Genieße die Fülle nicht allein, es ist genug für alle da."
Eltern, die ständig überlastet sind, können von der Botschaft der Kuh ebenso profitieren wie Autoren, die Schreibblockaden haben. Vor allem drängt dieses Krafttier sanft in die Wärme und in das Licht des Lebens. Die Kuh führt zur saftigen Wiese – ob es sich nun um tatsächliche oder um geistige Nahrung handelt.
Zu weiteren Krafttiere Beiträgen: Das Krokodil | Der Lachs | Der Löwe | Der Luchs | Die Maus
© für den Beitrag "Bedeutung der Krafttiere – Die Kuh" (Text und Abbildung): Winfried Brumma (Pressenet), 2014.
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