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Ein verstörendes Erlebnis veranlasst das Findelkind Charlotta Johansson, genannt Charlie, nach ihren wahren Eltern zu suchen.
Charlie stiehlt ihre Akte und verlässt bei Nacht und Nebel das Kinderheim, in dem sie lebt. Mit dabei: Ein steinernes Amulett, das der Akte beilag. In Charlies Händen bewirkt es seltsame Dinge: Auf ihrer Flucht wird sie von dichtem Nebel umhüllt und findet sich plötzlich auf einem anderen Planeten namens Godheim wieder.
In dieser mittelalterlich geprägten Welt herrscht der grausame Magier Oden, der nun auch nach Charlies Leben trachtet. Außerdem gibt es noch Sora, eine junge Frau, die nach einem mystischen, 15.000 Jahre langen Schlaf auf dem fortschrittlichen Planeten Euripides erwacht. Hier regieren Wissenschaft und Technik. Welche Verbindung besteht zwischen diesen beiden Welten?
"Kenne ich Sie?", fragte Charlie leise und sah dem Mann direkt in die Augen. Er wich noch einen Schritt vor ihr zurück, Charlie machte einen Schritt auf ihn zu. Der Besoffene machte eine abwehrende Handbewegung.
"Diese Augen!", flüsterte er und starrte Charlie fassungslos an. "Nein, das kann nicht sein", murmelte er weiter.
"Was kann nicht sein?", fragte Charlie und ging einen weiteren Schritt auf den Mann zu.
"Charlie, komm da weg!", rief Liam, doch Charlie hörte ihn in ihrer Erregung nicht. Sie folgte einem Gefühl.
Dieser glühende Faden, ein Band ...
Charlie konnte das Band sehen, fühlen, spüren.
Was war hier los? Wer war dieser Mann?
Plötzlich trat ein böses Funkeln in die Augen des Betrunkenen. Mit einer überraschend schnellen und sicheren Bewegung brachte er seinen Arm hoch. Er packte Charlie am Hals – sie stand so nahe, dass er sich dafür nicht einmal vom Platz bewegen musste – und zog sie nur wenige Zentimeter vor sein nach Alkohol stinkendes Gesicht. Charlie würgte. Panik stieg in ihr auf, doch sie brachte keinen Ton heraus. Der glühende Faden lief nun über die Hand des Penners. Er verbrannte ihre Haut – wie eine Schlinge legte er sich um ihren Hals.
"Du! Das Kind, das aus dem Nebel kam!", stieß der Mann hervor. Sein Gestank stieg ihr ungefiltert in die Nase.
"Niemand hat mir geglaubt! Sie haben mich für verrückt erklärt, mich, Johann Pettersson! Niemand hat uns geglaubt. Mein ganzes Leben zerstört! Wegen dir!" Er drückte noch fester zu. Charlie rang nach Luft. Trotzdem wehrte sie sich nicht sondern wartete wie gebannt auf mehr.
Was hatte er noch zu sagen?
Schreie ertönten um sie herum, jemand zerrte an ihrem Arm, trat nach dem Mann.
"Du kleine Hexe aus dem Nebel", zischte der Betrunkene ohne sich um Liam zu kümmern, der ihm nun am Hals hing.
"Was willst du hier bei uns?", wisperte Johann Pettersson ganz nah an ihrem Ohr. Charlie wurde schwindlig. Sie sah das glühende Band noch deutlicher als zuvor. Sie fühlte es – heiß, erdrückend, unnatürlich. Und plötzlich wurde ihr die Gefahr bewusst – sie bekam keine Luft mehr! Sie begann sich zu wehren, machte sich stark. Das Band pulsierte – brannte hell und explodierte unter den würgenden Fingern des Mannes. Mit einem Schmerzensschrei ließ er Charlie los und taumelte rückwärts. Er starrte sie entsetzt an. Dann kehrte der wissende Ausdruck in seine Augen zurück:
"Hexe!", zischte er noch einmal. Charlie wurde fortgerissen. Ihre Klassenkameraden zogen, stießen, zerrten sie die Gasse hinauf. Ein letzter Blick zurück zeigte ihr den Mann, der immer noch dastand und ihr hinterher schrie.
"Hexe! Du gehörst nicht hierher!" Er hielt sich seine Hand – sie war krebsrot.
Charlies Hals hatte hingegen keinen Kratzer abbekommen. Doch das Ereignis hatte sie aufgewühlt.
Was war da nur geschehen?
Dieses glühende Band ...
"Kanntest du den Typ?", fragte Liam. Charlie schüttelte den Kopf.
"Der gehört ja in die Klapsmühle!", wetterte er und wandte sich dem verletzten Tommy zu.
Charlie lief schweigend neben den anderen her. Ihre Gedanken kreisten. Sie war erregt. Die Begegnung mit Pettersson hatte etwas mit ihrer Herkunft zu tun! Sie musste erfahren, was er gemeint hatte. ...
Unser Buchtipp: Die Autorin Marita Sydow Hamann veröffentlichte zu ihrer Trilogie "Die Erben der alten Zeit" diese Bände: "Das Amulett" (2012), "Der Thul" (2012) sowie "Ragnarök" (2017).
Weiterhin ist ab 2020 ihre mehrteilige Fantasy-SciFi-Serie "Das Vermächtnis der Lil'Lu" erschienen. Alle Bücher der Autorin Marita Sydow Hamann werden auf ihrem Autorinnen-Profil präsentiert.
© "Die Erben der alten Zeit – Das Amulett": Textauszug aus dem Fantasy Abenteuer sowie Abbildung des Buchcovers mit freundlicher Genehmigung der Autorin Marita Sydow Hamann, 2014.
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