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Torgau 1850. Ernst Richter und Walter Münch fassen den Entschluss, nach Kalifornien auszuwandern. Dort wollen sie nach Gold schürfen. Dies ist mit der wirtschaftlichen Armut in Deutschland nach der 1848er Revolution begründet, aber auch mit der Jagd nach dem Abenteuer. Im Mittelpunkt steht der kalifornische Goldrausch – die Kunde von bedeutenden Goldfunden hat Deutschland erreicht.
Trotz Widerstand in den Elternhäusern halten die jungen Männer an ihrem Plan fest. Am 10. April des Jahres fahren sie mit einem Dampfschiff über die Elbe nach Hamburg. Ein Frachter der Route New Orleans nimmt sie an Bord. Für die Überfahrt setzen sie den größten Teil ihrer Ersparnisse. In New Orleans angekommen, schlagen sie sich nach Houston/Texas durch. Dort beginnt die Reise per Treck – ein gefahrvolles Unternehmen auf zweitausend Meilen. Ziel sind die Sierra Nevada und die Flussniederungen des Sacramento.
Buchtipp: Thomas Schmidts Abenteuerroman "Das Gold der Sierra Nevada" ist über den Buchhandel erhältlich.
Der Trupp begab sich wieder in das Flussgebiet. Weil es die Wetterlage zuließ, campierten Münch und Richter zwei Nächte im Zelt um Zeit und Weg zu sparen. Dieses Mal behielten sie ihre Waffen am Mann. Damit folgten sie dem Rat Abendroths. Atkins hielt die Stellung in der Blockhütte.
Die Indianer ritten zehn Meilen stromab in Richtung Sacramento. In Gegenden, in denen es sich noch lohnte, nach Gold zu suchen, waren die Claims schon vergeben. Es blieb also dabei, im Gebiet der Sierra Nevada zu schürfen.
Die Indianer bauten wie bisher ihre kleinen Staudämme an den Nebenarmen des American-River und wurden fündig. Sie hatten neben einigen Nuggets Goldblättchen zutage gefördert.
Richter, Münch und Atkins begaben sich wieder zu jenem Wasserfall, der sich über der Goldader ergoss. Atkins durchforstete das Gebiet in unmittelbarer Nähe und entdeckte einen zweiten Wasserfall am Ende des Canyons.
Richter schachtete das Geröll in Richtung Hang ab, sodass der kleine Tümpel leer floss. Somit war es einfacher, in tiefere Gesteinsschichten vorzudringen. Nach einer Stunde waren zehn Nuggets gefunden. Unter ihnen befand sich ein etwa drei Zentimeter langes Gebilde, das die Form eines Halbmondes besaß. "Sieh her!", rief Ernst. "Wäre ein schönes Andenken für meine Mutter!"
"Man könnte diesen Halbmond an einer Halskette tragen, zur Erinnerung an die schöne Sierra. Weißt du was? Wir suchen uns eine Stadt als Wahlheimat. Wie wäre es mit San Francisco? Wenn wir einen Job gefunden haben, setzen wir uns zur Ruhe. Was sagst du?"
Ernst Richter schaute noch immer auf seinen goldenen Halbmond, dann legte er ihn zu den restlichen Nuggets. Seine Freude war nicht von langer Dauer. Die Zweige des Dickichts bogen sich auseinander und eine vermummte Gestalt, einen Revolver im Anschlag, ging langsam auf die Männer zu. Unweit davon befand sich sein Kumpan, der mit einem Gewehr Münch und Richter in Schach hielt. Münchs Waffe befand sich nebst Gepäck unter einer Plane in Nähe der Mustangs. Sie waren kaum fünf Schritte entfernt und grasten ohne Sättel. Münch war der Annahme, die ungebetenen Gäste seien auf die Mustangs aus. "Mit Sattel ist's bequemer, wenn's recht ist!", sagte er mit zitternder Stimme.
Mit dem Beginn einer Konversation plante Münch ein Ablenkungsmanöver. Er ergriff die Sättel, um sie den Tieren auf den Rücken zu legen, doch der Bandit zeigte mit dem Revolver aufs Geröll. "Sie wollen unser Gold!", sagte Ernst. Dabei hielt er nach den Indianern Ausschau. Um von ihnen Hilfe zu erwarten, waren sie wohl zu weit entfernt. ...
© Buchtipp und Leseprobe zu "Das Gold der Sierra Nevada" sowie Abbildung des Buchcovers Autor Thomas Schmidt.
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