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Hier trainierst du, Bilder zu verknüpfen, also beliebig langen Gedankenketten zu folgen, ohne den Faden zu verlieren und sie dir einzuprägen. Das heißt: Du wirst darauf vorbereitet, längere Filme aufzunehmen, zu speichern und sie nach Belieben ablaufen zu lassen.
Beginnen wir mit Paaren, zum Beispiel Fruchtsaft und Fisch. Wie bringen wir diese beiden Begriffe in ein Bild zusammen?
Versuche dir – auch mit geschlossenen Augen – vorzustellen, dass im Fruchtsaft ein Fisch schwimmt. Hörst du ihn darin plätschern? Fühlst du, wie der Saft salzig schmeckt oder nach Fisch riecht? Verknüpfe all deine Sinnesorgane und beteilige Geruch, Geschmack und Gehör.
Man assoziiert oder verknüpft also Bilder miteinander, indem man sie etwas miteinander tun lässt. Was tat der Fisch mit dem Fruchtsaft? Sehe, höre, rieche, schmecke!
Nehmen wir als nächstes Gitarre und Rosenstrauß. Einfach: Ich sehe eine Gitarre deutlich vor mir und ich sehe einen Rosenstrauß, rieche ihn und spüre die Dornen in meiner Handfläche. Dann stecke ich den Rosenstrauß ins Schallloch der Gitarre. Die Saiten, die ich beiseite ziehen muss, quietschen, die Dornen kratzen auf dem Holz. Jetzt steckt der Rosenstrauß im Schallloch der Gitarre. Kannst du ihn sehen?
Hier ein weiteres Paar: Computer und Möwe.
Ich sehe den Bildschirm des Computers mit der Tastatur davor. Dann setzt sich die Möwe oben auf den Bildschirm und gleich darauf läuft etwas grau weiß gefärbtes den Bildschirm herunter und riecht nicht gut. Gespeichert?
Nächstes Paar: CD und Motorrad.
Ich kann meine Lieblings-CD auf dem Lenker oder auf der Lampe des Motorrades prunken sehen. Ebenso kann aber auch eine CD auf der Straße liegen und ich kann sehen und hören, was passiert, wenn das Motorrad darüber rollt. Vielleicht fällt dir aber auch etwas ganz anderes ein?
Noch ein Paar: Turnschuh und Krokodil. Fällt dir selbst etwas ein? Nun ich stelle mir vor, dass das Krokodil auf dem Turnschuh herumkaut und ihn dann wieder angeekelt ausspuckt. Vielleicht hört man das Krokodil rülpsen und riecht den alten Turnschuh.
Hast du die fünf Bilder noch gegenwärtig? Also, was gehört zu:
⇛ Gitarre
⇛ Fisch
⇛ Computer
⇛ Turnschuh
⇛ CD
Alles gewusst? Wenn nicht, dann beschäftige dich noch einmal mit den jeweils vorgegebenen Bildern. Wenn da z. B. steht "Gitarre", so müsstest du das Bild von der Gitarre mit dem Rosenstrauß vor dir sehen.
Alles braucht Übung. Verknüpfe nun selbst folgende Paare miteinander:
⇛ Pferd + Armbanduhr
⇛ Torte + Waschmaschine
⇛ Lesebuch + Wachskerze
⇛ Lackdose + Fernseher
⇛ Tischtuch + Stempelkissen
⇛ Kreide + Auto
⇛ Bär + Diskothek
⇛ Plastiktüte + Blumenbeet
⇛ Kaugummi + Schlüsselloch
⇛ Käsekuchen + Sessel
Hast du für alle Paare ein einprägsames Bild gefunden? Was kann man hören, riechen, schmecken? Halte nun die rechte Seite zu. Findest du zu jedem Gegenstand den Partner?
Dann umgekehrt: Halte die linke Seite zu und frage dich ab. Wie viele Paare hast du geschafft? Die Hälfte? Das ist auch schon ganz schön. Wenn es mehr sind, bist du bereits auf dem Weg zum Gedächtniskünstler. Aber man muss üben. Kannst du dir selbst Übungsaufgaben stellen? Kannst du dich selbst mit lustigen Verknüpfungen unterhalten, wenn dir Langeweile droht? Aber natürlich bitte nicht während des Unterrichts!
Es gibt viele Möglichkeiten zu üben. Es schult deinen Einfallsreichtum, wenn du dir selbst Möglichkeiten ausdenkst. Steht dir ein Memoryspiel zur Verfügung, so kannst du dir daraus selbst immer wieder neue Übungspaare zusammenstellen. Hast du einen Partner, mit dem du gemeinsam übst, so könnt ihr das Gedächtnisspiel miteinander spielen.
Dazu braucht man Kärtchen mit Bildern. Zum Beispiel Memorykarten ohne Doppelte. Zunächst könnt ihr euch belustigen, indem ihr jeweils zwei Karten nebeneinanderlegt und euch originelle Verknüpfungen dazu ausdenkt.
Betreibt man es als Wettkampf, so erhält jeder Spieler zunächst 12 Kärtchen. Jeder Spieler legt nun ein Kärtchen auf den Tisch. Das entstandene Paar wird nun von beiden betrachtet, wobei sich jeder eine Assoziation bildet und merkt. Dann werden die Kärtchen umgedreht und das nächste Paar aufgelegt. Liegen alle 12 Paare, so wird das erste gelegte Kärtchen aufgedeckt. Wer zuerst den Partner nennt, bekommt beide Kärtchen und darf das nächste aufdecken. Wer am Schluss die meisten Karten hat, ist für diesmal der Sieger. Fällt das Spiel nach einer Weile zu leicht, kann man mehr Kärtchen nehmen.
Soweit die Übung im Verknüpfen von Paaren. Gutes Lesen, Einprägen von Sachverhalten, Lösen schwerer Textaufgaben und vieles andere, das beim Lernen von dir verlangt wird, erfordert aber das Behalten längerer Gedankenketten.
© Texte dieser Lesetraining Lernhilfe "Das Verknüpfen von Bildern": Unterrichtsmaterialien von Friedrich Treber, überarbeitet von Pressenet. Bildnachweis: Strichmännchen, CC0 (Public Domain Lizenz). Diese Serie beinhaltet zehn Lektionen.
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