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Zur Vorbereitung auf Gedankenketten prägen wir uns längere Reihen von verknüpften Bildern ein.
Ich gebe dir ein Beispiel:
⇛ Nussknacker, Brezel, Füllfederhalter, Fahrrad, Fesselballon, Briefumschlag, Krebs, Auto.
An was könnte ich zu diesen Wörtern denken? Also: Ich sehe einen schönen großen Nussknacker aus Holz geschnitzt in einer farbigen Uniform. Er beißt in die Brezel. Dabei fallen Krümel auf die Feder des Füllfederhalters. (Siehst du, wie sich die Krümel voll Tinte saugen?) Der Federhalter wird von dem Fahrrad überrollt, dass die Tinte spritzt. Ich sehe zuerst den Reifen, dann das ganze Fahrrad. Der Radfahrer hat es eilig, oder es ist ihm Tinte in die Augen gespritzt, so sieht er den Fesselballon nicht und fährt dagegen. Die Hülle des Fesselballons hat ein Loch abbekommen und der Ballonführer versucht, es mit einem Briefumschlag abzudecken. Aber der Briefumschlag wird weggeblasen, segelt davon und landet ... natürlich in den Scheren des Krebses.
Einfacher geht es wirklich nicht, aber siehst du auch alles? Erstaunt verdreht der Krebs die Augen nach dem Ding, das er da aufgefangen hat. Da kommt Elvis Presleys oder Michael Jacksons riesiger Cadillac mit seinen unverschämt breiten Reifen und ... nein, der arme Krebs! Also anders: Der Krebs lässt den Umschlag weitersegeln und er landet auf der Windschutzscheibe des Autos.
Nun decke die Wörter ab und überprüfe, was du dir merken konntest. Also: Nussknacker, und was kam dann?
Wenn du dir wenigstens sechs Gegenstände merken konntest, dann war das schon gut. Wenn nicht, dann beschäftige dich noch einmal ausgiebig mit dem Verknüpfen.
Ich gebe dir noch einige Übungsreihen. Die Verknüpfungen musst du dir jetzt selbst einfallen lassen.
⇛ Schlüssel, Sicherheitsnadel, Traktor, Fallschirmspringer, Taschenrechner, Rennauto, Raketenabschussrampe, Notizblock mit Kugelschreiber, Banane, Bierglas.
⇛ Düsenjet, Hamburger, Küchensieb, Truck, Pfeffermühle, Portion Eis, Hubschrauber, Schöpflöffel, Computer, Nadelkissen, Bratpfanne.
⇛ Ein Glas Marmelade, Radiergummi, Schreibmaschine, Kirschen, Weinglas, Trucker, Drachenflieger, Bleistift, Portion Würstchen mit Senf, Messer, Rabe, Eilzug.
Na, wie läuft es. Noch nicht so gut? Überprüfe deine Verknüpfungen und sehe sie noch deutlicher vor deinem inneren Auge. Es kann passieren, dass man eine Verknüpfung denkt, aber nicht sieht. Dann ist sie aber nicht im "inneren Film" gespeichert.
Wenn es läuft, bilde dir selbst Reihen und verknüpfe die einzelnen Wörter miteinander.
Dann etwas Neues: Kannst du eine eben eingeprägte Reihe auch rückwärts wiedergeben? Fange beim letzten Bild an und rufe deine Verknüpfungen ab bis zum ersten Wort.
Wenn dir das gelingt, nimm dir ein Bild aus der Mitte vor, z. B. bei dem ersten Beispiel das Wort "Fesselballon". Was kam danach bis zum Schluss? Kannst du von dort aus auch deine Verknüpfungen bis zum Anfang zurückverfolgen?
Übe bitte auch das immer wieder. Denn wenn du das gut beherrschst, kann dich keine Frage überraschen, die dir jemand zu einem Sachverhalt stellt, zu dem du dir deinen inneren Film aufgebaut hast. Es sei denn, die Frage wäre unfair.
© Texte des Lesetrainings "Das Behalten längerer Gedankenketten": Unterrichtsmaterial von Friedrich Treber, überarbeitet von Pressenet. Bildnachweis: Illustration Kette, CC0 (Public Domain Lizenz). Diese Serie beinhaltet zehn Lektionen.
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