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Im ersten Jahrhundert nach Christus:
Rom ist auf dem Höhepunkt seiner Macht und hat seine weiteste Ausdehnung seit seiner Stadtgründung. Das Leben für die meisten Menschen dieser Zeit ist kurz, rau und ruppig.
Nur einigen wenigen ist vergönnt, ein Leben in einem ungeheuren Luxus zu führen. Viele Menschen aus allen Ecken der Welt machen sich auf den Weg nach Rom, um dort ein besseres Leben führen zu können. Sie wissen nicht: Die meisten Römer leben auch erbärmlich. Burglinde aus dem Chattenland schließt sich einem Handelszug an, um nach Rom zu gelangen. Siegbert, ein Werkzeugmacher, und seine Familie fahren auch mit und nehmen Burglinde unter ihren Schutz, da so eine Reise für ein alleinreisendes, junges Mädchen sehr gefährlich ist.
Giselher – Burglindes große Liebe – will in seinem Dorf im Chattenland bleiben. Nach ihrer Ankunft in Rom gelingt es Burglinde durch einen glücklichen Zufall, eine Stellung bei einem reichen Senator und dessen Frau zu erhalten. Giselher reist ihr hinterher und ihr Glück ist perfekt. Doch dann scheint sich alles zum Schlechten zu wenden.
Noch jemand in der nächsten Umgebung des Senators und Burglindes war sehr unruhig: Lucilla! Dieser Giselher war ein verdammt hübscher Kerl. Es wäre doch gelacht, wenn sie ihn nicht für sich gewinnen könnte. Sie müsste nur wissen, wo er arbeitete und wohnte. Es war aber nicht einfach, das herauszufinden. Burglinde wollte sie nicht fragen, denn sie würde es ihr bestimmt nicht sagen. Selbst wenn sie es herausfinden würde, wäre es nicht so einfach, an ihn heranzukommen. Sie konnte nicht an seinen Arbeitsplatz gehen, darauf warten bis er Pause machte oder abends zur Ruhe kam, um dann ihr eindeutiges Ansinnen an ihn zu stellen. Sie war sich sicher, dass er nicht ablehnen würde.
Mit ihren Gedanken drehte sie sich im Kreis. Es ließ ihr keine Ruhe. Es wäre das erste Mal, dass sie an einen Mann, für den sie sich interessierte, nicht herankäme. Liebe war das – wie bei allen anderen Männern, mit denen sie zu tun hatte – mit Sicherheit nicht. Dazu ging es ihr auch nur darum, Burglinde zu treffen und zu verletzen. Schließlich hatte sie eine glänzende Idee und setzte diese in die Tat um.
Giselher war mal wieder auf dem Weg zum Potitus-Haus, um Burglinde zu treffen. Lucilla lag schon auf der Lauer. Burglinde hatte die Kinder ins Bett gebracht und stürmte vors Haus, vor dem Giselher schon wartete. Sie begrüßten sich gerade, als Lucilla dazu stieß: "Burglinde, sei doch so gut und schaue noch mal nach den Kindern. Sie verlangen nach dir", flötete sie süßlich.
Inzwischen hatte Burglinde so viel Menschenkenntnis zu wissen, dass Lucilla etwas plante. Freundlich und liebenswürdig war sie nur, wenn sie ihre Ideen umsetzen wollte und es für sie vorteilhaft und von Nutzen war. Widerwillig verließ Burglinde Giselher und begab sich zu den Kindern. Sie wusste sehr schnell, dass die Kinder nicht nach ihr verlangt hatten. Diese waren zwar freudig überrascht, als Burglinde in ihre jeweiligen Zimmer kam, aber sie hätten nicht nach ihr verlangt. Da wusste Burglinde, was Lucilla plante.
"Nun Giselher, ich möchte, dass du zu mir kommst und dich mir hingibst", säuselte derweil Lucilla. "Du kannst nicht ablehnen."
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© Leseprobe aus "Burglinde": Ein historischer Krimi von Autorin Ulla Schmid.
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