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Klara ist stinksauer! Sie soll mit ihren Eltern in den Ferien zu Großtante Agnes reisen, dabei wollten sie eigentlich nach Mallorca.
Doch wer hätte gedacht, dass Urlaub bei Großtanten so spannend und lustig werden kann? Warum hatte ihr auch niemand gesagt, dass Tante Agnes Pferde hat? Und dann ist da auch noch dieser coole Junge namens Joey. Doch was Klaras Ferien völlig durcheinanderbringt, ist ihr Stoffesel, der plötzlich mit ihr redet und auch sonst sehr lebendig ist.
Nun scheinen die Ferien doch noch zu einem amüsanten und schönen Urlaub zu werden, wäre da nicht eines Tages ein Pferd zu wenig auf der Weide: Favorit ist verschwunden und das Abenteuer nimmt seinen Lauf – und Klausmüller, der entdeckt auch noch eine magische Brille ...
Ein Buch für alle, die sich gerne von frechen Stofftieren in ein Abenteuer ziehen lassen. Die Lesealterempfehlung liegt bei ab acht Jahren.
Es war zwei Monate vor den großen Ferien, als Klara nach Klausmüller trat. Der flog durch die Luft, streifte mit seiner bunten Schmetterlingshaarspange Klaras Papa am Oberarm, setzte zur Landung an und rutschte über den Flurfußboden.
Klara tat sofort leid, was sie getan hatte. Warum trat sie gegen ihren Lieblings-Stoffesel, wenn sie doch sauer auf Mama und Papa war? Diese hatten soeben Klaras Traum vom Sommer-Sonnen-Strandurlaub vernichtet. Wütend schaute Klara zu ihrem Papa. Auch seine Stimmung hatte sich dank der roten Streifen auf seinem Arm geändert. Er mutierte gerade zu einem fluchenden Pantoffelhüpfer. Selbst schuld, dachte Klara, schnappte Klausmüller und lief in ihr Zimmer.
Ursprünglich schuld an Klausmüllers rasantem Flug durch den Flur war Großtante Agnes. Diese hatte nämlich einen Brief geschrieben. An Klaras Eltern. Und dieser Brief nun hatte Mama und Papa dazu gebracht, Klaras ersehntes Urlaubs-Reiseziel Mallorca links liegen zu lassen, um stattdessen zu Tante Agnes zu reisen. Wenn Klara daran dachte, wie lange sie gebraucht hatte, um Mama und Papa dazu zu überreden, einem Mallorca-Urlaub zuzustimmen, wurde ihr richtig schlecht vor Wut und Enttäuschung.
"Klausmüller", schluchzte Klara, "wir werden zu Tante Agnes fahren." Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und blickte Klausmüller ernst und tief in die Augen. "Tante Agnes – die kenne ich gar nicht. Das ist eine ganz blöde Tante von Mama. Die hat noch nicht mal einen Swimmingpool und ein Meer hat die auch nicht, und Sonne, Sonne scheint da nie!"
Klara drückte ihren kleinen grau-braunen Esel ganz fest an sich. Es war jetzt etwas über zwei Jahre her, da hatte sie ihn zu ihrem neunten Geburtstag bekommen. Damals war sie zunächst enttäuscht gewesen. Sie hatte sich ein Pferd gewünscht und zwar ein echtes und keinen Esel. Statt eines erträumten Schimmels mit glänzender Mähne blickten ihr zwei dunkle Knopfaugen aus einem zotteligen Gesicht entgegen. Die Mähne war struppig und kurz und ebenfalls grau. Klaras Lieblingsfarben waren Pink und Lila – am liebsten in Kombination mit Schwarz. Das hatten ihre Eltern wohl irgendwie vergessen und auch, dass ihre Stofftierphase schon vorbei war.
Dass sie ein echtes Pferd bekäme, daran hatte Klara sowieso schon nicht mehr geglaubt. Aber gehofft hatte sie es, ganz tief im Innern, so tief, dass man es sich selbst kaum zu Ende zu denken getraut. Aber war ja klar, daraus wurde nichts.
Also teilte Klara ihr Bett von ihrem neunten Geburtstag an mit einem kleinen, struppigen Esel. Und ohne dass sie es zunächst wollte, war er doch zu ihrem besten Tröster geworden. Er stand ihr stets bei, verriet keine Geheimnisse und mit seinem wuscheligen Fell konnte man prima Tränen abwischen. Die bunte Haarnadel, die er trug, hatte Klara ihm aus ihrem Bestand gespendet, damit er etwas Farbe bekam.
Der Name Klausmüller ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber erklärbar. Denn der Esel trug an Klaras Geburtstag ein Pappschild um den Hals. Auf diesem Schild hatte sich die Ursprungsfamilie des kleinen Esels verewigt – die Klaus Müller-Spielwaren GmbH. In dem Geschäft, in dem Klaras Mama ihn dann erstanden hatte, hatte man ihm zusätzlich ein Preisschild dorthin geklebt, direkt auf die "Spielwaren GmbH". Klaras Mama hatte das Preisschild abgerissen und mit ihm zusammen den Teil des darunter stehenden Schriftzugs.
Als Mama dann Klara fragte, wie Klaras Stoffeselchen denn heißen solle, las Klara einfach das ab, was auf dem Schild übrig geblieben war: "Klaus-Müller." Mama und Papa hielten das für einen guten Scherz und lachten erst mal, bevor sie dann protestierten. Doch Klara blieb dabei: Der Esel hieß von da an Klausmüller – und zwar als ein Name geschrieben, denn Esel haben keine Nachnamen, befand Klara. Klausmüller war Klausmüller und Mama und Papa hatten sich damit abzufinden.
Doch jetzt hatte Klara sich damit abzufinden, dass das Urlaubsziel Tante Agnes hieß. Denn Mama und Papa ließen sich nicht mehr umstimmen, benötigte Tante Agnes doch dringend ihre Hilfe für Renovierungs- und Umbauarbeiten. Schließlich war das Anwesen Familienbesitz. Ursprünglich hatte es nämlich mal den Großeltern von Klaras Mama gehört. Zwar konnte Klara an einer Großtante, die sie nicht kannte, und an einem Anwesen, das sie noch nie gesehen hatte, nichts Familiäres finden, doch wurden Klaras Argumente mit einem simplen "Wir fahren!" abgeschmettert.
Hätte Klara allerdings geahnt, was sie bei Tante Agnes alles erwartet, hätte sie ihren Schmollmund eingefahren und sich nervös auf die Lippen gebissen. Doch so saß sie brummig im Auto und quetschte Klausmüller an sich.
Erst als sie das Anwesen von Tante Agnes erreichten, entfuhr ihren Lippen ein "Wow!" Die Hofeinfahrt: endlos lang! Eine Allee mit tausend Bäumen, Sträuchern und Blumen! Als Klara die Mauern des alten Hauses erblickte, richtete sie sich auf und ließ auch Klausmüller zum Fenster hinausschauen. Ein Schloss! Ein Märchenschloss!, durchfuhr es Klara. Gleich würde ein Prinz die vielen Stufen zu ihr herabeilen! Doch der Prinz hatte wohl seinen Einsatz verpasst. Zumindest kam er nicht.
Stattdessen kam Tante Agnes. Kaum majestätisch, dafür aber umso kugeliger trippelte sie die Eingangsstufen herunter. Ein kleiner Hund klemmte ihr zwischen Arm und Brust. Er nickte im Takt ihrer Schritte mit seinem Kopf. Tante Agnes, die ja eigentlich Klaras Großtante war, watschelte ihnen, so schnell wie es ihre hochhackigen Schuhe erlaubten, entgegen. Kurz vor ihrem Ziel ließ sie ihren Wackeldackel, der in Wirklichkeit ein West Highland White Terrier war, zu Boden gleiten.
"Die ist ja wohl eher eine Breittante oder Rundtante als eine Großtante", flüsterte Klara Klausmüller ins Ohr. Der nickte zustimmend, auch weil Klara ihren Finger an Klausmüllers Hinterkopf vor und zurück bewegte. ...
Ihr wollt jetzt sicher wissen, wie die Geschichte weitergeht. Das steht im Buch von Pebby Art "Ein Esel sucht ein Pferd".
Mittlerweile bestreitet Klausmüller bereits sein zweites Abenteuer, erschienen in dem Buch "Ein Esel auf Verbrecherjagd".
Weitere Infos zu Klausmüller gibt es auf der Webseite von Pebby Art ... und bei uns gibt es noch die Leseprobe aus Pebbys Kinderbuch "Auf und weg!".
© Bei der Autorin Pebby Art bedanken wir uns für die Texte sowie die Abbildungen.
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