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Dean Koontz bürgt für Gruselqualität. Wer ein Buch von ihm liest, weiß, dass die ganze Palette der Ängste in seinen Horror-Fantasy-Romanen beinhaltet ist. Zimperlich in seinen Beschreibungen ist der Autor nicht – aber wer seine Bücher kauft, weiß das.
Ebenso wie Stephen King versteht sich Koontz meisterhaft auf die verschiedenen Schattierungen des Unheimlichen und hat eine große Anhängerschaft.
Aber Koontz kann auch anders. Sein Buch "Nacht der Zaubertiere" (Original: "Oddkins: A Fable for All Ages"; 1988 erschienen) ist eine märchenhafte Geschichte. Ohne das Böse kommt auch diese Erzählung nicht aus, aber das ist ja in allen Märchen so.
In der Stadt gibt es einen Zauberspielzeugladen. Der alte Eigentümer verfügt über genau die Magie, Stofftiere lebendig werden zu lassen. Er stellt nur spezielle Spielzeuge her. Sie sollen ganz besonders unglücklichen Kindern ein guter Freund sein, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
Wir alle wissen schließlich, dass unsere Teddybären lebendig waren, oder? Aber leider ist der Alte sehr krank. Vor seinem Tod muss er einen Nachfolger bestimmen, der den Laden übernimmt. Auf diesen neuen Spielzeugmacher wird die ganze Magie übergehen, die er für seine Arbeit braucht.
Darüber spricht der Alte mit Amos, einem Teddybären. Er vertraut ihm auch an, wer sein Nachfolger sein wird. Doch bevor der Spielzeugmacher den Laden übergeben kann, stirbt er. Nun muss Amos, der Teddybär, die Sache in die Hand nehmen.
Das Gebot der Stunde heißt: quer durch die nächtliche Stadt gehen und die nette Puppendoktorin Mrs. Miller aufsuchen. Die ist nämlich die neue Spielzeugmacherin. Das weiß sie allerdings nicht. Und so macht sich eine bunte Truppe von Stofftieren auf den Weg.
Allerdings gibt es auch böse Spielzeuge. Es handelt sich um Marionetten und Roboter, sowie eine Holzhornisse. Die erwachen in einem geheimen Raum und sehen ihre Stunde gekommen. Es muss verhindert werden, dass Mrs. Miller die Nachfolge übernimmt. Der dunkle Herr der bösen Spielsachen hat da einen anderen Kandidaten im Sinn.
Nun beginnt eine Art Plüsch-Roadmovie, in das auch der Neffe des Alten hineingerät. Der ist ein Buchhaltertyp und hält nur von Zahlen etwas. Bis er sieht, wie die Stofftiere aus dem Laden laufen und in der Nacht verschwinden.
Koontz hat die Charaktere herrlich gezeichnet und wartet mit märchenhaften Einfällen auf. Ganz kann er sein Genre nicht verleugnen – aber das Buch ist für Erwachsene und Kinder ein herrlicher Lesestoff.
In einem Märchen gewinnen die Guten, und daran hält sich der Autor. Man findet neue Freunde, so wie die sanfte Stoffhündin Karamel oder den gutmütigen Plüschelefanten Einstein, der von den Steppen Afrikas träumt. Für Showeinlagen sorgt das begabte Karnickel Hupf, das sich am Broadway sieht.
Und am Schluss finden alle heraus, was sie am meisten beschäftigt: Was passiert mit den Stofftieren, wenn ihr Kind sie nicht mehr braucht? Die neue Spielzeugmacherin weiß es. Und so kommt es zu einem wunderbaren Happy End.
Unsere Empfehlung: Ein schönes Märchen hat Dean Koontz geschrieben. Und nicht nur für Erwachsene.
© Rezension "Für Sie gelesen: Nacht der Zaubertiere": Winfried Brumma (Pressenet), 2016.
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