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Stimmt, Zwergkaninchen sind süß. Und viele Kinder wünschen sich als Haustier ein Zwergkaninchen. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Wie bei jedem Haustier sollte man sich natürlich genau informieren und sich Gedanken machen. Aber das soll hier nicht das Thema sein.
Zwergkaninchen sind nicht nur süß, sondern auch intelligent, aber auch ängstlich, sportlich oder zurückhaltend ...
Jedes Zwergkaninchen hat seinen eigenen Charakter. Es gibt welche, die ausgesprochen mutig sind, aber auch welche, die sehr ängstlich sind. Zwergkaninchen sind Fluchttiere, trotzdem können sie sehr neugierig und verspielt sein.
Es gibt wahre Turner und echte Intelligenzbestien unter ihnen, aber auch die ruhigen und verträumten. Eigentlich dürfte uns das nicht wundern, denn Pferde, Hunde und Katzen unterscheiden sich auch nicht nur in den rassebedingten Eigenschaften, sondern auch im Charakter voneinander.
Aber wieso wirken die Tiere in Zoofachgeschäften, Tierschauen, Tierheimen, oder wo man sonst so nach einem geeigneten Tier Ausschau hält, alle so gleich im Verhalten? Die meisten machen eher einen dumpfen, fast apathischen Eindruck. Dazu noch die Unsicherheit, ob Männchen oder Weibchen?
In den meisten Ratgebern wird ein geräumiger Käfig mit täglichem Auslauf empfohlen. Ich hoffe sehr, dass diese Praxis bald aufhört. In der Tat kennen die meisten Zwergkaninchen seit ihrer Geburt nichts anderes als den Käfig mit etwas Auslauf. Wie soll sich so ein Lebewesen entwickeln? Wie sollen so Sehnen und Knochen, Muskeln und Gelenke stark und belastbar werden? Ein Hund oder eine Katze muss lernen, sich in der Wohnung zu benehmen. Ein Hund lernt Straßenverkehr, Busfahren, Autofahren und solche Dinge kennen.
Die meisten Zwergkaninchen aber verbringen 90% ihres Lebens eingesperrt.
Wie viel Freude es dagegen macht, sich ein paar Gedanken zu machen und dann ein richtiges kleines Gehege für seine Zwerge zu bauen, wird sicher jeder bestätigen, der diesen Aufwand betrieben hat. Auch kann man immer wieder für Abwechslungsmöglichkeiten sorgen und sich dann mit dem Tier beschäftigen. Es wird nie langweilig und Ihre Tiere werden es Ihnen danken.
Wenn Zwergkaninchen-Babys in so eine Situation hineingeboren werden, können sie ihre Charaktereigenschaften voll entfalten und später so ihren speziellen Menschen finden.
Dann erkennt man auf den ersten Blick, wie verschieden diese kleinen "Zwerge" sein können. Der eine ist schüchtern und verträumt. Vielleicht taut er etwas auf, wenn man ihm zur Gesellschaft jemand Mutiges gibt? Und die gibt es auch, die Draufgänger, auf die man immer aufpassen muss, weil sie so leicht Gefahr laufen, in Gefahr zu geraten.
Und dann gibt es noch die "Philosophen". Man neigt dazu, sie zu unterschätzen, weil sie auf den ersten Blick unscheinbar scheinen. Aber Achtung: Sie sind die Analysten der Situation, sie beobachten, denken nach und sind dann ganz vorne.
So ein "Zwerg" hat mich mal tagtäglich fast zehn Jahre lang damit zum Staunen gebracht. Immer ganz gelassen, scheinbar unbeteiligt, den Futtervorbereitungen zuzusehen, während alle anderen ganz unruhig waren und sich verausgabten. Als der Futternapf ins Gehege wanderte, sprang mein "Philosoph" gute siebzig Zentimeter hoch, um dort seine Portion vorzufinden und ungestört fressen zu können.
Der Nachteil: Da Zwergkaninchen sowieso dazu neigen, ihr Unwohlsein zu verbergen, ist bei diesen Charakteren besondere Achtsamkeit geboten.
Einige abenteuerlustige Kaninchen eignen sich sogar dazu, sie im Garten, allerdings unter Aufsicht, laufen zu lassen. Sie kommen nach Aufforderung zurück.
Unter diesen finden sich auch welche, die im Park durchaus an einer Leine spazieren gehen können. Hierbei folgt das Kaninchen natürlich nicht wie ein Hund, das wäre wider seiner Natur. Aber man kann ein gutes Miteinander finden und dann zusammen viel Spaß haben.
Zu guter Letzt sei noch der sehr mütterliche Typ erwähnt, der fürsorgliche Kümmerer, der Acht gibt, Sicherheit vermittelt, ermutigt, aber nie klein macht. Da können wir Menschen uns noch einiges abgucken.
Letztendlich macht sie das auch zu guten Begleitern von kleinen Kindern, denn diese Fähigkeit macht sie zu guten Zuhörern und sie sind dann auch verschmust.
Es kommt also darauf an, wer zu wem passt. Was man erwartet und sich wünscht. Aber eines darf man nicht vergessen: Auch ein "kleines" Zwergkaninchen braucht genauso viel Aufmerksamkeit wie jedes andere Haustier auch.
© Textbeitrag "Das Zwergkaninchen: ein unterschätztes Haustier?" und Fotos der Zwergkaninchen: Autorin Syelle Beutnagel.
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