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Wenn mehrere gut situierte Damen Pläne machen, so ist das normalerweise nichts Außergewöhnliches. Jedenfalls nicht heutzutage. Aber im viktorianischen England des Jahres 1850 sind Vorhaben, die über eine Teegesellschaft hinausgehen, etwas unerhört Abenteuerliches. Und vor allem etwas sehr Unschickliches.
Die kluge und in ihrem Innern zutiefst abenteuerlustige Lady Lanwood hat einen Gedanken, der die Augenbrauen der "vornehmen Gesellschaft" in astronomische Höhen steigen lässt: sie möchte auf der gerade anstehenden Weltausstellung vertreten sein und Exponate ausstellen, die von Frauen geschaffen oder entdeckt wurden. Das zu einer Zeit, in der Damen der Gesellschaft eigentlich nur Mode im Kopf haben sollen. Möglicherweise ist ein wenig Engagement für die Armen noch erlaubt. Wenn es denn im eher symbolischen Rahmen bleibt.
Lady Elizabeth Lanwood weiht ihre Freundinnen ein, einen Kreis unternehmungslustiger Damen in verschiedenen Altersklassen. Und aus einer spontanen Idee wird ein Vorhaben und dann ein richtiger Plan. Als hätte es nur eines Anstoßes bedurft, werden größere Reisen nach Italien und sogar Afrika geplant, kluge Frauen in aller Welt angeschrieben und auch eine schrullige Verwandte aufgesucht, die in ihrem Schuppen Maschinen erfindet und konstruiert.
Dem ehrenwerten Sir George gefällt das Treiben seiner Gattin nicht besonders gut – und was seine überaus begabte Tochter betrifft, so ist es ganz gut, dass er über ihre Aktivitäten nichts weiß. Die junge Dame ist Fotografin aus Leidenschaft. Sie ist hingerissen von dieser noch jungen Kunst und legt einen erstaunlichen Wagemut an den Tag.
Beherzte Frauen lernen natürlich besondere Menschen kennen. Und der mutige Zirkel um Lady Elizabeth erlebt Dinge, die abenteuerlich und spannend, vielleicht auch ein klein wenig gefährlich sind. Das könnte mit einigen vorurteilsfreien Herren zusammenhängen, die es als Ehrensache sehen, besondere Frauen zu unterstützen und zu ermutigen.
Die Autorin Majon Wallis hat mit ihrem Buch "Lady Lanwoods kühner Plan" eine überaus spannende und sehr vergnügliche Geschichte um Aufbruch, Wagemut, Zivilcourage und Liebe geschrieben. Liebevoll und ausführlich gezeichnete Heldinnen lassen eine Zeit wiedererstehen, in der Frauen sehr stark sein mussten, um ihr eigenes Leben in die Hand nehmen zu können.
So wird auch den Heldinnen mehr als ein Stein in den Weg gelegt – doch hier und da hat man Beziehungen, die bis in die hohen und höchsten Kreise reichen ... schließlich wird Ihre Majestät auch die Ausstellung besuchen.
Lady Lanwoods kühner Plan ist ein sehr schönes Lesevergnügen, humorvoll und abenteuerlich, ohne dass die Romantik zu kurz kommt. Im Handel derzeit als E-Book erhältlich.
© Buchrezension "Eine Dame auf außergewöhnlichen Pfaden": Winfried Brumma (Pressenet), 2017. Abbildung des Buchcovers: Autorin Majon Wallis.
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