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"Selten habe ich beim Lesen so viel gestaunt, gelernt und Freude empfunden wie bei diesem wundervollen Buch." Mit diesen Satz beginnt der Arzt Dr. Ruediger Dahlke sein Vorwort zum Buch "Der Biophilia-Effekt" des Autors Clemens G. Arvay.
Das Staunen beim Lesen des Buches kann auch ich ohne weiteres bestätigen, und interessierten Lesern wird das Lernen große Freude bereiten. Aber das Gefühl, etwas wiederzuerkennen, das man "irgendwie geahnt", aber nie ausgesprochen hat, ist etwas sehr Besonderes. Wie wir alle wussten, ist die Natur und auch der Wald eine Apotheke, ein Fundus für Heil- und sogar für Schönheitsmittel oder Wellness-Präparate. Schon die berühmte Äbtissin Hildegard von Bingen wurde nicht müde, die Segnungen der Natur zu beschreiben.
Was (noch) nicht viele Menschen wissen ist, dass schon der Aufenthalt in Wald, Garten oder überhaupt in der Natur ausreicht, um das Immunsystem zu stärken und Heilungsprozesse zu fördern. Das mag erst einmal etwas "abgehoben" klingen, aber das ist es durchaus nicht. Der Autor Clemens G. Arvay präsentiert eine Fülle von erstaunlichen, nachprüfbaren Fakten, die unsere Natur in einem völlig anderen Licht zeigen.
Einlassen auf das Leben
Natürlich bringt ein schneller Lauf, bei dem man an den nächsten Arbeitstag denkt, oder sich Gedanken über das nächste Date macht, nicht den erwähnten Effekt. Es geht um das Einlassen. Bekannterweise haben Pflanzen die Fähigkeit zur Wahrnehmung. Sie tauschen sich aus und – wie neueste Erkenntnisse zeigen – kommunizieren über bestimmte Themen wie Fressfeinde oder ähnliche Dinge. Sie nutzen dazu bestimmte Moleküle, die eine komplexe Wahrnehmung und Verständigung erlauben.
Es muss durchaus nicht von einem Bewusstsein ausgegangen werden – dies ist für die Kommunikation nicht nötig. Aber das immerwährende, wogende Leben im Wald kann sich auch uns mitteilen. Wir sind ein Teil dieser Welt und deshalb auch fähig, an diesem Leben teilzuhaben und davon zu profitieren. In unserer Geschichte gibt es unzählige Hinweise auf die Heilkraft der Natur. Ob es nun Blumentapeten sind oder Bilder mit Bäumen, unbewusst suchen wir immer den Kontakt.
Clemens G. Arvay zieht in gewisser Weise einen Schleier von unseren Augen weg. Er macht unbewusstes Wissen bewusst und zeigt Wege – oder vielmehr Waldpfade – die uns helfen können, zu unserer inneren Weisheit zu gelangen. Wer sich für dieses Buch entscheidet, erlebt eigentlich mehr, als er lernt. Zuweilen erinnert der Leser sich auch wieder an Dinge, die er einmal wusste – von Eltern oder Lehrern gelernt, aber nun vergessen hat. Wir Menschen sind in vielen Dingen noch in der Sicht unserer ersten Schritte als Spezies befangen, ohne dass uns dies bewusst wäre. Was uns anspricht beim Anblick einer Ebene oder eines Waldes, ist eine atavistische Wahrnehmung, für die es gute Gründe gab und heute wieder in hohem Maße gibt.
Der Garten des Lebens
Ein Teil des Buches befasst sich mit Gärten. Schnurgerade Beete und peinlichst gebändigte Dekorationsgärten sind allerdings nicht gemeint. Üppig und schön, so wie das Leben, sollte so ein Rückzugsplatz sein – dann hilft er dem Leben auch.
In Clemens G. Arvays Buch gibt es viele Anregungen, auch für einen Rückzug in die Wildnis. Ein solches Abenteuer könnte man als Heilkur für Körper und Geist betrachten. Anwendbare Tipps und interessante Ideen kann man sich hier holen – und selber kreativ werden.
Kreise schließen sich
Wenn der Autor einige Seiten den Krafttieren widmet oder den Phantasie-Reisen, dann wird dem Leser bewusst, wie sich hier ein Kreis schließt. Es passt so vieles zusammen, auch wenn man ein entscheidendes Glied nicht kannte oder sehen konnte. Für Menschen, die allem Leben gegenüber offen sind, ist dieses Buch ein einziger Aha-Effekt. Und es könnte der Beginn einer ganz persönlichen Reise sein.
Das Sachbuch Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald ist im Frühjahr 2015 beim Verlag edition a GmbH in Wien erschienen (ISBN 978-3990011133). Clemens G. Arvay studierte Biologie und Angewandte Pflanzenwissenschaften in Wien und Graz. Als Agrarbiologe und freischaffender Sachbuchautor beschäftigt er sich mit nachhaltigen und sozial verträglichen Formen des Landbaus und der Lebensmittelproduktion.
© "Der Biophilia-Effekt: Heilung aus dem Wald": Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 2015. Dem Verlag edition a danken wir für das Rezensionsexemplar.
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