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Ein Band voller Geschichten, die ohne Netz und doppelten Boden auskommen und in denen viel von einem gewissen "Onkel" erzählt wird, bereitet gewaltiges Lesevergnügen.
Allerdings ist die Sache nicht ganz so einfach, wie sie aussieht. Denn der besagte Onkel ist ein gefährlicher Mensch. Er gibt, könnte man sagen, "Widerworte". Diese Disziplin, die besonders unartige Kinder beherrschen, wird von diesem geheimnisvollen Onkel zur Meisterschaft geführt. Denn seine Geschichten rücken viele Dinge gerader als man auf die Schnelle verträgt.
Sie glauben zu wissen, was Fliegepilze sind? Nun, vermutlich liegen sie falsch. Denn tatsächlich sind Fliegepilze Pilze, die fliegen. Darauf hätte man ja gleich kommen können. Und wenn man gerade beim größeren Verständnis ist, kann man den Vordenker auch in einem helleren Licht sehen.
Der Autor Helmut Glatz ist ein genialer Sprachakrobat. Seine Geschichten sind sprachlich gesehen tückisch und hinterhältig, aber nicht absurd. Jede Geschichte entwickelt sich zum spannenden Spiel mit Wörtern und Bildern, die hinter-, vorder- und selbstverständlich auch tiefgründig sind.
Glatz' Geschichten haben so etwas an sich, das Spaß am Spielen mit allem Möglichen bringt. Ob das nun Frösche, Wünschelruten (Obacht: keine Erfüllungsruten) oder Tonzüchter sind. Tonzüchter? Natürlich, denn selbst ist der Mann und Eigenproduktion ist immer eine gute Sache.
Sie verstehen, worauf es ankommt? Vielleicht nicht gleich, und vielleicht genießen Sie am Schluss des Buches eine angenehme Ratlosigkeit – aber Spaß haben Sie auf jeden Fall dabei. Vor allem dann, wenn Sie nicht vergessen haben, wie Sie sich als Kind sonderbare Wörter erklärt haben.
Die Geschichten um Hut und Onkel sind mit fantastischen Bildern illustriert. Auch hier: aufpassen. Übersetzen Sie "fantastisch" richtig.
Doppelsinnigkeiten und mögliche Anspielungen auf reale Welten konnten wahrscheinlich nicht vermieden werden bei den Geschichten des Buches. Tauchen Sie ein in Helmut Glatz' besondere Realitäten und lassen Sie sich ein. Beziehungen zwischen Außenwelten und Innenwelten sowie die Interaktion mit denselben werden im Buch erschöpfend erklärt.
Unsere Buchempfehlung: "Mein Hut, mein Onkel und ich" ist als 240-seitiges Taschenbuch im Handel erhältlich. Enthalten sind 54 ziemlich haarsträubende Geschichten; die Texte wurden mit zahlreichen Zeichnungen des Verfassers bebildert.
Dem Autor Helmut Glatz und dem Autumnus Verlag danken wir herzlich für das Coverbild und das Rezensionsexemplar.
© "Ein Lesevergnügen ohne Netz und doppelten Boden": Buch-Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 2018.
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