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Manche Bücher ziehen mich an wie ein Magnet. Am Buchcover, das (auf den ersten Blick) nicht wirklich zu einem Thriller zu passen scheint, lag es diesmal nicht. War es der Autorenname? Oder lag es am kurzen, einprägsamen Titel? Ich habe eine Leseprobe entdeckt und war begeistert. Das Buch musste ich weiterlesen.
Naturverbundenheit ist ja eine gute Sache. Wahrscheinlich gibt es viel zu wenig davon in unserer heutigen Zeit. Aber wie bei allen Dingen kann es ein "zu viel" geben. Die Eltern des kleinen Caspar wüssten einiges dazu zu sagen, wenn sie es wagen würden. Denn es gibt Dinge, die man besser für sich behält.
Ist er einfach ein kleiner Junge, der zu viele eingebildete Spielkameraden hat? Oder kann er in eine andere Welt sehen und mit denen, die dort leben, kommunizieren? Das ist erst einmal die Frage, aber aus Kindern werden Teenager und dann Erwachsene. Trotzdem umgibt Caspar immer die Aura des Besonderen, was ihm nicht unbedingt sehr viele Freunde verschafft. Zudem ist er wählerisch, der Caspar. Mit einer hohen Intelligenz ausgestattet, verlangt er das auch von denen, die er um sich duldet. Eigentlich haben es nur zwei Menschen geschafft, ihm nahe zu kommen: Miriam, deren erste Liebe er ist, und David, ihrem Bruder.
Die Wege der jungen Leute trennen sich irgendwann, jeder geht seinen eigenen Weg. Doch dann bekommen David und Miriam, die inzwischen eine Familie hat, eine Einladung von ihrem alten Freund Caspar. Mittlerweile ist er Schlossherr geworden, der Freund ihrer Jugendjahre. Immer noch charismatisch, attraktiv und auch überheblich begrüßt Caspar seine Gäste sehr herzlich. Doch David nimmt Dinge wahr, die ihn warnen könnten, wenn er denn auf seine eigene innere Stimme hören würde.
Da gibt es diese sonderbaren Leute, die im Schloss leben. Ebenso wie diese Zeichen, die überall zu sehen sind und die in David etwas auslösen, das ihm nicht gefällt. Und langsam wird ein freudiges Wiedersehen zu einem Horrortrip, weil ein alter Freund sich als Besessener erweist, und es verschwinden die Dinge, die für den Kontakt zur Außenwelt notwendig sind.
Der Autor baut in seinem präzise gezeichneten Psycho-Thriller einen hervorragenden Spannungsbogen auf, der von einem leisen Verdacht zu einer schrecklichen Gewissheit führt.
Viele Menschen haben heute Sehnsucht nach dem, was sie verloren zu haben glauben: dem Bezug zur Natur und zur Erde. Die alten Geschichten von Elfen und Elementargeistern, die in den Wäldern leben, schwingen in uns nach und sind populärer denn je. Doch niemand sollte den Fehler machen, sich diese Wesen als eine Art Engel vorzustellen. Denn das sind sie nicht.
Das erfahren auch David und Miriam, die letztendlich um ihr Leben kämpfen müssen, weil Caspar glaubt, zwei völlig fremde Welten miteinander verbinden zu können und vergessen hat, dass man nicht alles, was man wahrnimmt, auch kontrollieren kann.
Unser positives Fazit: "Caspars Schatten" ist ein hintergründiger Top-Thriller, der die dunkle Seite eines neuen Bewusstseins zum Thema hat.
Der Debütroman von Michael Leuchtenberger umfasst als Taschenbuch 292 Seiten und wurde via BoD im Herbst 2018 veröffentlicht (ISBN 978-3752842456). "Caspars Schatten" gibt es auch als E-Book in den gängigen Online-Stores.
© "Vom leisen Verdacht zur schrecklichen Gewissheit": Eine Rezension zum Thriller "Caspars Schatten" von Winfried Brumma (Pressenet). Dem Autor Michael Leuchtenberger danken wir herzlich für die Verwendung des Coverbildes, 01/2019.
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