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Eigentlich könnte es eine Beziehungsgeschichte sein, so ganz zu Anfang. Menschen, die sich lieben und am Morgen über ihre Liebe reflektieren, sind etwas, das wie das ganz gewöhnliche Leben aussieht.
Tom verlässt das Haus und denkt liebevoll und auch in sinnlicher Weise über seine Freundin Linda nach. Linda macht sich Sorgen um die noch recht junge Liebe und überlegt, ob sie sich vielleicht schon langsam abgenutzt hat – nichts Weltbewegendes und Außergewöhnliches für Menschen, die miteinander leben.
Aber dann findet die junge Frau eine Botschaft ihres Liebsten und ist wieder beruhigt. Ein Stelldichein am geheimen Platz sieht nicht nach "satthaben" aus, ganz und gar nicht.
Mit diesem Zettel ihres Freundes beginnt für eine ganz normale junge Frau allerdings kein besonders schöner Abend, sondern ihre ganz persönliche Höllenfahrt. Nur weiß sie es noch nicht.
Der Autor Thomas Hartl erzählt die Geschichte von Wahnsinn und Tod am Anfang mit trügerischer Leichtigkeit, führt den Leser dann allerdings in ein höllisches Match der Schrecken. Wer ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl hat, wird hier mehr als einmal tief Luft holen müssen beim Lesen. Denn die teuflische Infamie, die der Autor hier beschreibt, geht gegen jede Regel, die man zu kennen glaubt. Und doch kann man sich ihr nicht entziehen.
Stärke zeigt sich manchmal erst in der Verzweiflung oder der Wut. Als Linda endlich begreift, was für ein Spiel gespielt wird, passt sie sich an, um zu überleben. Geiselnahme und Mord – das sind Worte, die mit ihrem Leben bisher nichts zu tun hatten. Und doch verbringt eine ganz normale junge Frau auf einmal ihr Leben mit der Waffe in der Hand.
Wer hat hier wen getötet, wer ist hier Freund und wer ist Feind? Thomas Hartl hält die Spannung bis zur letzten Zeile und verlangt dem Leser auch einiges ab. Wahnsinn und Sadismus schaukeln die Story zu einem wirklich furiosen Höhepunkt.
Nicht immer gewinnen die Guten – aber hier geht es darum, wer wirklich der Gute ist. Das muss nicht der sein, der sich dafür hält. Und nicht der, der sich schwach glaubt, ist es auch.
Psychologisch dicht und spannungsgeladen ist "Brave Mädchen morden nicht" kein einfacher Reißer, sondern ein Krimi, der lange nachwirkt.
© Rezension "Ein höllisches Match der Schrecken": Winfried Brumma (Pressenet), 2016. Coverbild: Autor Thomas Hartl.
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