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In dem kleinen Ort Hellinghausen, der zum westfälischen Lippstadt gehört, erzählt man noch heute die Geschichte vom steinernen Brot. Die Geschichte nahm vor vielen, vielen Jahren ihren Anfang, als sich zwei Schwestern verheirateten. Beide fanden passende Männer, die um sie freiten, und für beide Geschwister läuteten alsbald die Hochzeitsglocken und ein denkwürdiges Fest wurde gefeiert.
Beide Mädchen hatten sich nie sehr nahe gestanden, doch freute sich an diesem Tage eine über das Glück der anderen. Mit dem eigenen Hausstand begann für jede ein anderes Leben, und so sah man sich seltener, hatte doch jede ihre eigene Familie zu versorgen.
Das Schicksal mischt die Karten immer wieder neu, und so verlief das Leben der beiden Schwestern sehr unterschiedlich. Beide Mädchen hatten in Geschäftsdingen begabte Männer geheiratet, und der eine häufte durch kluge Schachzüge Taler auf Taler und baute bald ein herrschaftliches Haus für sich und seine Frau, um mit ihr darin zu wohnen.
Die andere Familie hatte ebenfalls ein gutes, wenn auch nicht überreichliches Auskommen und sah ihr Glück in dem reichlichen Kindersegen, der das Haus mit viel Leben und Liebe erfüllte, und an dem die Eltern ihre helle Freude hatten. Hier ging es nicht so steif und vornehm zu wie im Haus der reichen Schwester, aber alle liebten einander und fanden ihre Erfüllung in einem zufriedenen Zusammenleben.
So gingen einige Jahre ins Land, als der Familienvater einige unglückliche geschäftliche Entscheidungen traf und einiges von seinem kleinen Vermögen verlor. Man litt zwar keine Not in dem kleinen freundlichen Hause, aber man sah doch etwas mehr auf den Heller. Es waren nun einige Gläubiger zu bezahlen, und es fehlte an einem Kredit, um sich wieder gänzlich zu erholen. Eine Anfrage an die stolze Schwester in dem großen Haus auf dem Hügel am anderen Ende des Ortes kam nicht in Betracht, rümpfte diese doch die Nase über das bescheidene Häuschen der Schwester und brachte kaum einen Gruß über die schmalen Lippen, wenn man sich einmal bei der heiligen Messe begegnete. Aber auch so ging das Leben weiter, und mit Geschick und viel guten Mutes lebte die große Familie recht leidlich weiter und litt keinen wirklichen Mangel.
Dann aber erkrankte der Mann, und es wurde hart für die Frau und die sechs Kinder. Die Mutter musste nun zusehen, dass sie etwas Bargeld verdiente, da ihr Mann kaum seinen Pflichten nachkommen konnte und oft an das Bett gefesselt war. Da besann sie sich auf ihre Fähigkeiten ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Textbeitrag "Das steinerne Brot von Hellinghausen": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: gebackenes Brot, CC0 (Public Domain Lizenz).
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