|
Der Dreisesselberg steht wie eine riesige Markierung gerade auf dem Punkt, an dem drei Länder aneinanderstoßen: Böhmen, Bayern und Österreich. Und von alters her werden Geschichten darüber erzählt, was sich vor langer, langer Zeit zugetragen haben soll. Hier ist eine davon.
Drei Prinzen waren es, die zu vorgerückter Stunde, getrennt voneinander, durch das Land ritten. Mit umgeschlagenem Mantel saßen sie schweigend im Sattel, sahen das ein oder andere Mal zum bestirnten Himmel auf. Jeder der drei hatte vor drei Monden einen Traum gehabt – einen, in dem ihnen ein Mann in dunklem Umhang mit Kapuze erschienen war, der folgendes sprach: "Prinz ohne Land, in der Nacht zum nächsten Vollmond komm allein zu dem Platz, den ich dir bezeichne und dir wird geholfen werden." Dann sahen sie einen Berg mit Felsen auf der Spitze, drei an der Zahl.
Das Traumgesicht war so eindringlich, dass die drei auffuhren aus dem Schlaf und um sich blickten, ob nicht etwa der Vermummte an ihrem Bett stände. So kam es, dass jeder von ihnen sich zur besagten Zeit aufmachte zu dem Berg, nach dessen Lage sie eindringlich bei allen Wegekundigen geforscht hatten und der ihnen wirklich beschrieben wurde, so dass sie anfingen, diesen Traum als Botschaft zu sehen.
So also war es gekommen, dass drei zwar edle, aber landlose Herren dem Ort ihrer Vision zustrebten. Am Fuße des Berges trafen sie aufeinander und waren erstaunt, zu dieser Stunde auf diesem Weg noch andere Reisende anzutreffen und fragten nach dem Wohin und Warum. Nicht lange, und sie erkannten, dass jeder von den Dreien den gleichen Traum gehabt hatte. Das nahmen sie wiederum als Zeichen und legten den Weg zum Gipfel gemeinsam zurück.
Angekommen bei den Felsen versorgten die jungen Männer ihre Pferde selber, denn sie waren ohne alle Knechte und Begleiter unterwegs, so wie sie im Traum geheißen worden waren. Auf dem höchsten Punkt des Berges war ein Schein zu sehen, wie von einem Feuer zwischen den Felsen und sie strebten darauf hin. Tatsächlich empfing sie bei den Steinen ein behagliches Lagerfeuer, an dem ein Mann in dunklem Umhang mit tief in das Gesicht gezogener Kapuze saß.
Als er die drei Prinzen gewahrte, winkte er sie zu sich und bedeutete ihnen, sich an das Feuer zu setzen. Etwas beklommen folgten diese der Einladung. Als sie nun saßen, wollten sie den sonderbaren Gastgeber mit Fragen bestürmen, doch dieser gebot ihnen mit einer Handbewegung Schweigen. Ohne sein Gesicht zu zeigen, erhob er sich nun ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
Lesen Sie das Sagen und Legenden-Buch:
Hier als Buchausgabe erhältlich
Hier als E-Book (PDF, ePub, Mobi) erhältlich
© Textbeitrag "Die Sage vom Dreisesselberg": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Berge Panorama, CC0 (Public Domain Lizenz).
Archive:
Jahrgänge:
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009
Themen:
Bestseller Bücher |
Autoren gesucht |
Ratgeber |
Sagen & Legenden |
Fantasy Mythologie |
IT & Technik |
Krimi Thriller |
Fachartikel & Essays |
Jugend- & Kinderbücher |
Bedeutung der Tarotkarten |
Bedeutung der Krafttiere
Noch mehr Bücher lesen (Werbung):
Fantasy & Science Fiction
| Krimis & Thriller
| Ratgeber
| Reise & Abenteuer
Sie schreiben anspruchsvolle Romane und Erzählungen? Wir suchen neue Autorinnen und Autoren. Melden Sie sich!
Wenn Sie die Informationen auf diesen Seiten interessant fanden, freuen wir uns über einen Förderbeitrag. Empfehlen Sie uns auch gerne in Ihren Netzwerken. Herzlichen Dank!
Sitemap Impressum Datenschutz RSS Feed