|
August der Starke, der große Kurfürst von Sachsen, und auch eine Zeit König von Polen, ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Geschichte. Man nennt den Fürsten nicht ohne Grund in einem Atemzug mit Ludwig XIV., dem Sonnenkönig. Wie dieser war August dem guten Leben mehr als zugetan, obwohl er Fleiß und Methode besaß, was die Staatsgeschäfte betraf.
Was die Konstitution angeht, wird er den französischen König wohl übertroffen haben, denn mit seiner eindrucksvollen Größe von 1,76 Metern besaß August für die damalige Zeit ein wahres Gardemaß. Da man zu der Zeit hohe Allongeperücken trug, die die Erscheinung eines Mannes vergrößerten, muss seine äußere Gestalt beeindruckend gewesen sein.
Sein Beiname "der Starke" bezog sich vor allem auf seine Körperkräfte, die überdurchschnittlich gewesen sein müssen und die er gerne zur Schau stellte. Kleine Einlagen bei Festlichkeiten, bei denen er wohl Hufeisen geradebog, sind tausendfach beschrieben worden. Diese Kraftdemonstrationen im höfischen Ambiente, inmitten von erlesen gekleideten Adeligen, waren damals mehr als heute ein faszinierender Kontrapunkt.
Wenn seine Hoheit die Spitzenmanschetten zurückwarf, und ohne ein Zeichen von Anstrengung Eisen bog, wird das seine Wirkung, besonders auf die Damen, wohl nicht verfehlt haben. Und diese wusste er wohl zu schätzen, denn das höfische System der Mätressenwirtschaft war ihm zeitlebens der natürliche Lauf der Dinge.
Nachdem die Augustusbrücke in der Hauptstadt neu gestaltet war, wollte der Kurfürst ein besonderes Kunstwerk zur Ausschmückung und ebenso zu seiner Selbstverherrlichung schaffen lassen, und so kam es zu den Plänen für ein Reiterstandbild. Nicht etwa zu einem gewöhnlichen, sondern zu einem, das seinesgleichen suchen sollte. Zu der Zeit berühmte Künstler wie Longuelune und Pöppelmann waren mit den Plänen zur Realisierung befasst, während die namhaften Bildhauer Permoser und Kändler die Modelle schufen. Gnade vor den Augen des Fürsten fand der Entwurf des Hofbildhauers Jean-Joseph Vinache, wie vermutet wird.
Nun kam es darauf an, das gewaltige Projekt eines überlebensgroßen Reiterbildes in die Realität umzusetzen, was der Größe wegen eine ziemliche Schwierigkeit darstellte. So kam es, dass der Kanonenschmied Ludwig Wiedemann den Auftrag zum Gießen erhielt, da seine Werkstatt die einzige war, in der ein solch großes Stück gefertigt werden konnte ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
Lesen Sie das Sagen und Legenden-Buch:
Hier als Buchausgabe erhältlich
Hier als E-Book (PDF, ePub, Mobi) erhältlich
© Textbeitrag zur Sage "Die Geschichte vom Goldenen Reiter": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Goldener Reiter, CC0 (Public Domain Lizenz).
Archive:
Jahrgänge:
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009
Themen:
Autor werden |
Buch-Rezensionen |
Ratgeber |
Sagen & Legenden |
Fantasy Mythologie |
IT & Technik |
Krimi Thriller |
Fachartikel & Essays |
Jugend- & Kinderbücher |
Bedeutung der Tarotkarten |
Bedeutung der Krafttiere
Noch mehr Bücher lesen (Werbung):
Fantasy & Science Fiction
| Krimis & Thriller
| Ratgeber
| Reise & Abenteuer
Sie schreiben anspruchsvolle Romane und Erzählungen? Wir suchen neue Autorinnen und Autoren. Melden Sie sich!
Wenn Sie die Informationen auf diesen Seiten interessant fanden, freuen wir uns über einen Förderbeitrag. Empfehlen Sie uns auch gerne in Ihren Netzwerken. Herzlichen Dank!
Sitemap Impressum Datenschutz RSS Feed