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Im Harz wird die Sage von Prinzessin Ilse erzählt, und ich gebe sie so weiter, wie ich sie gehört habe.
Vor langer Zeit lebte eine schöne Prinzessin namens Ilse auf einer hohen Burg auf einem Felsen. Sie war mit einem liebenswürdigen Prinzen verlobt, den sie von Kindheit an kannte und dem sie in Liebe zugetan war.
Nun begab es sich, dass der junge Bräutigam seine Angebetete besuchen wollte und den Weg durch das Tal zu der Burg auf dem Felsen nahm. Es war ein schöner Tag, das Ufer des kleinen Flüsschens, das sich am Fuße der Felsenlandschaft entlangschlängelte, war von Sonne überflutet. Der junge Mann trieb sein Pferd nicht zur Eile an, er genoss den langsamen Ritt durch das romantische Tal und gedachte seiner Liebsten.
Da bemerkte er am Waldrand einige sehr schöne Blumen von blauer Farbe, und ihm schien es ein sehr guter Gedanke zu sein, seiner Braut einen Strauß davon mitzubringen.
Also stieg er ab und band die Zügel seines Pferdes lose an einen Ast, ging dann auf den Waldrand zu, um flugs einige der Blumen zu pflücken. Aber als er sich gerade niederbeugen wollte, bemerkte er ein Stück weit entfernt unter den Bäumen noch viel schönere Blüten, die er nun lieber nehmen wollte. Bei den Bäumen angekommen, lockte ein noch schönerer Strauch, und leichten Herzens entfernte sich der Prinz immer mehr vom Rand des Waldes und geriet tiefer in das Halbdunkel des Forstes.
Da überkam ihn nach einiger Zeit die Sehnsucht nach seiner Braut und er wollte, die Arme voller Blumen, zu seinem Pferd zurück. Aber da war kein Pfad zu sehen. Die Bäume sahen alle gleich aus, und er wusste nicht mehr, aus welcher Richtung er gekommen war. Der Wald lag dämmerig da und es gab nirgendwo einen Sonnenstrahl, der ihn hätte nach draußen zum Flüsschen leiten können.
Ratlos ging er einige Schritte hierhin und dann wieder dahin, ohne dass er sich hätte für eine Richtung entscheiden können. Rasch fiel nun die Dunkelheit und der junge Mann verfluchte seine Sorglosigkeit. Bald war es so düster, als sei schon Abend und er fiel zunehmend in Verzweiflung. Da gewahrte er einen Lichtschein zwischen den Bäumen, und sogleich hielt er darauf zu. Nach einiger Zeit erreichte er eine Kate, die auf einer Lichtung stand und aus deren Fenster ein matter Lampenschein fiel ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Textbeitrag "Die Sage vom Ilsestein": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Turm im Himmel, CC0 (Public Domain Lizenz).
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