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Der Teutoburger Wald ist ein Gebiet der Sagen und Legenden, von denen es unzählige gibt, die noch heute erzählt werden. Eine der berühmtesten Geschichten ist die vom hockenden Weib, die in der einen oder anderen Version bekannt ist.
Da wo die Dörenther Klippen in das Land ragen, wütete das aufgebrachte Meer in alter Zeit zuweilen bis tief in das Land hinein und forderte so manches Opfer unter den Menschen. Es gab nicht wenige, die ihr Hab und Gut verloren, wenn die See sich über den Strand bis an die Berge warf und mitnahm, was im Wege stand. Am Fuß der Klippen wohnte, so wird erzählt, eine Frau mit ihren Kindern. Sie war wohl eine Witwe, welche die Last und Sorgen für ihre kleine Familie auf ihrem Rücken trug, so gut sie konnte und sich eben recht und schlecht durchschlug.
Die Kinder waren noch nicht alt genug, um eine große Hilfe zu sein, gerade dass sie der Mutter einige kleinere Dinge abnehmen konnten. So waren die wenigen Hühner gefüttert und der Wassereimer gefüllt an der nahen Quelle, so dass die Frau sich darum nicht kümmern musste, wenn sie müde vom Tagwerk in die kleine Hütte zurückkam. An einem Tage aber fiel ihr der Weg nach Hause schwerer als sonst. Der Himmel hatte den ganzen Tag eine stete graue Farbe gehabt und kein Lüftchen hatte sich geregt. Dabei war es so drückend schwül gewesen, dass das Atmen schwerer fiel als sonst.
Bei der Hütte angekommen, begrüßte sie die älteren Kinder, die sie freudig umarmten und stolz ihr "Tagwerk" vorwiesen. Ein kleineres Mädchen konnte eben laufen und stolperte auf die Mutter zu, die es liebevoll aufnahm und mit ihm zu der grob gezimmerten Wiege ging, in der ein Säugling schlief. Trotzdem alles gut schien und in Ordnung, überkam ein sonderbares Gefühl die Mutter, verstärkt noch durch die Berichte der Kinder, die erzählten, dass die Hühner hatten überhaupt nicht fressen wollen.
Nachdem die Familie miteinander am Tisch gesessen und Brot und Milch gegessen hatte, kam es der Mutter vor, als sei endlich ein Wind aufgekommen und sie trat vor die Tür. Tatsächlich war ein Lüftchen zu spüren, aber das schien stärker zu werden, und von der Küste her kam ein sonderbarer Geruch. Der Himmel war bleiern und schien tiefer zu hängen als sonst, und während die Frau auf der Schwelle stand, wurde der Wind stärker.
Hatten erst die Blätter geraschelt und kleine Zweige, so fuhr es jetzt ordentlich durch die Kronen. Von drinnen riefen die Kinder nach der Frau und so wandte sie sich um. Doch da fiel ihr Blick auf die Erde vor ihr und die Mutter erschrak ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Textbeitrag zur Sage vom hockenden Weib: Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Hockendes Weib, CC0 (Public Domain Lizenz).
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