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Vor sehr langer Zeit war das Tal der Wupper schon von dichten und wildreichen Wäldern bedeckt. Damals lebten noch nicht viele Menschen im Tal, und in die fast undurchdringlichen Wälder wagte kaum einer sich weit hinein.
Zudem gingen Geschichten um, von sonderbaren Erscheinungen und Geschöpfen, die man zwischen den Bäumen gesehen haben wollte. So ging die Rede von einer unnatürlich schönen jungen Frau oder eher Fee, die von einem goldfarbenen Wolf begleitet wurde, seit langem von Mund zu Mund, und von dahin zu vielen Ohren.
In einer Herberge wollte eine vornehme Jagdgesellschaft die Nacht verbringen, bevor sie am nächsten Morgen zu den Wäldern aufbrechen wollte. Im Schankraum saß man noch bei einem Becher Wein zusammen und war guter Dinge wegen des Jagdvergnügens, das erwartet wurde.
Nun hatten auch die Herrschaften von den Geschichten gehört und trieben übermütige Späße damit. Einer der besten Jäger, ein junger und schmucker Mann von Adel, war gerade das bevorzugte Ziel der weinseligen Reden. Ob er anstatt der Sauen wohl lieber auf Wölfe anlegen, oder ob er gar auf schöne junge Frauen pirschen wolle, fragte man ihn im Scherz.
Lachend gab der Jäger die kecke Antwort, dass es ihm gleich gelte, ob Wisent, Eber oder Wolf. Er werde wohl dem Meister Isegrim den goldenen Rock ausziehen. Was nun die Dame betreffe, ob Maid oder Fee, er wolle eine artige Reverenz nicht missen lassen. Das wurde mit lautem Gelächter quittiert und die Becher darauf erhoben.
Dann begab sich die Gesellschaft langsam zu den Kammern und den dazugehörigen wohlgestopften Strohsäcken, denn man wollte noch vor dem Morgengrauen wieder auf den Beinen sein. Und so zog in der frühmorgendlichen Kühle eine fröstelnde, aber gut gelaunte Gesellschaft in die Wälder ein, begleitet von einigen Treibern und Hundeführern.
Die Jagd ließ sich ruhig an, aber dann hatten die Waldläufer ein Rudel Schwarzwild ausgemacht und das Jagdfieber ergriff alle miteinander. Der junge Jäger sonderte sich mit seinem besten Hund von der Gruppe ab, er wollte im Alleingang der Rotte in die Flanke stoßen, um die lohnendste Beute vor den anderen zu stellen. In seiner Tollkühnheit achtete er nicht auf Gefahren ...
* * * Wolfseibe: Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Textbeitrag "Die Wolfs- und die Feeneibe zu Dahlhausen": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Abstrakte Winterszene, CC0 (Public Domain Lizenz).
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