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Gärten sind etwas sehr Schönes, sie beleben das Stadtbild und vermitteln ein Stück Natur, so heißt es. Aber wie man seinen Garten gestaltet, ist Geschmackssache und leider auch Sache der Nachbarn, die gerne mit Argusaugen überwachen, was man so macht mit seinem "Stück Natur".
Schnurgerade Beete, in denen sich nichts Uneingeladenes traut zu wachsen, sind nun einmal nicht jedermanns Sache. Aber die Zeit der rein dekorativen Gärten ist lange vorbei, jedenfalls seit wir es fertiggebracht haben, die Insektenpopulation stark zu dezimieren.
Dass schon längst niemand mehr "Oh nein, eine Biene!" schreit, wenn man im Garten seinen Schorle genießt, ist noch nicht allen Gartenfreunden aufgefallen. Das behagliche Summseln von Bienen, Wespen und Hummeln ist fast verstummt in unseren grünen Stressrückzugsgebieten. Das liegt an den großen Problemen, die unsere kleinen Bestäuber haben und für die wir allein verantwortlich sind.
Wer hätte gedacht, dass man einmal Aufrufe zur Bienenfütterung lesen müsste? Da heißt es: "Pflanzt Bienenweiden, wo ihr könnt", oder: "Stellt dickes Zuckerwasser auf, damit die erschöpften Bienen heim in den Stock kommen." Erschöpft wie sie sind, reichen ihre Kräfte oft nicht mehr dazu, weil sie zu lange fliegen mussten, um Nahrung zu finden. Das klingt natürlich sehr dramatisch – aber das ist es auch. Wir müssen, so gut wir können, den kleinen Tierchen helfen zu überleben, denn ohne sie ist auch unser Leben in wenigen Jahren zu Ende.
Nun hat nicht jeder einen Garten, aber Fensterbänke und Balkons sind auf jeden Fall für die Bienenfütterung geeignet. Man muss nur die richtigen Futterstellen pflanzen, von denen einige auch für Blumenkästen oder Töpfe geeignet sind.
Für den Garten ist es auf jeden Fall sehr einfach, denn mittlerweile bietet auch der Fachhandel Mischungen für die Bienenfütterung an. So manches, das dem fleißigen Gärtner zum Opfer fällt, wenn er mal wieder Großputz im Grünen macht, ist sehr wichtig für die Bienen und andere Insekten.
Bienenweiden oder auch Bienentrachtpflanzen sind Pflanzen mit sehr viel Pollen oder Nektar, was sie für Bienen sehr wichtig macht.
Da wäre zum Beispiel der Borretsch. Der ist auch für Menschen interessant, weil die Blätter essbar sind und auch sehr hübsch aussehen. Die Pflanze mit den blauen Blüten ist nicht sehr anspruchsvoll – einmal etabliert, sorgt sie selber für den Nachwuchs.
Die sehr schöne Kapuzinerkresse gehört auch dazu. Sehr leicht auf dem Fensterbrett oder dem Balkon zu ziehen, ist sie auch bei Menschen sehr beliebt. Die ganze Pflanze ist essbar und sehr gesund – ihr würziger Geschmack ist zum Beispiel für Salate ein richtiges Highlight. Bei den vielen Sorten, die es im Handel gibt, findet jeder etwas. Ob er es nun in kleinen Stauden liebt oder eher rankend bevorzugt.
Sehr schön sieht auch die Katzenmelisse aus. Ihre lilafarbenen Blüten machen sich überall gut. Das minzige Aroma der Echten Katzenminze ist sehr angenehm und auf der Fensterbank hält sie auch Fliegen ab. Sie ist pflegeleicht und breitet sich leicht aus.
Der Klee bringt die Liebhaber des akkuraten Rasens zur Verzweiflung, aber für Bienen ist er eine gedeckte Tafel. Klee liebt leicht feuchte Böden und siedelt sich da an, wo es für ihn passt. Da der Klee nun wirklich kein hässliches Kraut ist (falls es so etwas überhaupt geben sollte) ist nicht einzusehen, wieso er nicht geduldet werden sollte.
Kornblumen sind nicht immer blau, es gibt auch andere Variationen. Diese schönen Pflanzen sind nicht nur für Bienen interessant, denn die Blüten sind essbar. Die kleinen Sonnenanbeter sind eine Zierde für Garten und Balkon. Also gönnen wir sie uns und den Bienen doch.
Der Lavendel, seit jeher eine beliebte Gartenpflanze, hat nicht nur für Bienen hohen Wert. Schön anzusehen und mit herrlichem Duft hielt er früher, und auch heute, die Wäscheschränke von kleinen Invasoren frei. Medizinisch relevant ist er übrigens auch.
Malventee mögen die meisten, am liebsten mit Hagebutte. Gern gesehen ist die elegante Pflanze auch. Bei Menschen ebenso wie bei den kleinen Kulturfachfliegern. Malven fühlen sich auch auf kleinem Raum wohl.
Sonnenblumen sind sehr leicht aufzuziehen und gehören einfach zu einem schönen Sommer. Eine Ecke im Garten sollte immer für sie frei sein, nicht nur für unsere Augen, sondern auch für die Bienen, die da sehr gerne "einkehren".
Ein guter Bodenverbesserer ist die Phacelia, die auch Bienenfreund genannt wird, da sie sehr produktiv ist, was Pollen betrifft. Die Büschelblume ist mit vielen kleinen Blüten besetzt und eine richtige Tankstelle für Bienen.
Es gibt unzählige gute Bienenweiden, zu denen auch Raps und Buchweizen gehören. Je nach Möglichkeit kann man das Passende aussuchen, um den Bienen zu helfen. Letztendlich bedeutet es ja, uns selber zu helfen, denn eine Welt ohne Bienen ist tatsächlich nicht überlebensfähig.
Deshalb sollten wir jede Möglichkeit nutzen, um Bienenweiden zu pflanzen. Gärten sollten mehr Platz für Wildblumen haben, denn viele hochgezüchtete Schönheiten sind für Bienen nicht relevant. Wildrosen sind hier die Lösung, denn ihre ungefüllten Blüten sind für Bienen sehr, sehr anziehend.
Wir sollten uns über jede Biene, die wir sehen, freuen – denn selbstverständlich ist das längst nicht mehr. Unser Aufruf zur Bienenfütterung: Pflanzen Sie Bienenweiden! Jeder Blumenkübel hilft da und jeder Blumentopf.
© "Meinen Garten braucht die Welt. Nutzen Sie jede Möglichkeit, um Bienenweiden zu pflanzen!": Textbeitrag und Abbildungen der Bienen von Winfried Brumma (Pressenet), 08/2019.
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