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Manchmal, wenn ich draußen im Hof auf unserer Bank sitze, den grauen Alltag für eine Weile vergesse, die Sonne mein Gesicht streichelt, bekomme ich richtig Lust auf Urlaub. Ich denke an Lanzarote. Eine Insel auf den Kanaren.
Es ist schon einundzwanzig Jahre her, dass ich dort war. Im Alter von achtundzwanzig. Meine Gedanken verirren sich. Der Tag, an dem ich den Flug buchte. Meine Bekannte, die mich zum Flughafen brachte. Die üblichen Abfertigungen, wie Ticket am Schalter abholen, Gepäck aufgeben, dann die lange Wartezeit von drei Stunden, "das schlimmste".
Es ist soweit, ab durch den Zoll. Mit dem kleinen Flughafenbus, Richtung Flieger. Nach den ganzen Erklärungen der Stewardess hob die Maschine endlich ab. Schon der Flug war ein Erlebnis. Als wir in achttausend Metern Höhe waren – die Häuser, die Welt da unten, alles war so winzig klein.
Nach vier Stunden Flug setzte die Maschine endlich zur Landung an. Der Flughafen von Lanzarote, in Arrecife, kam in Sicht. Man merkte sofort das südliche Flair. Das Flughafenpersonal, in Uniformen. Dunkelhäutig, bewaffnet, finster dreinblickend, so dass ich im ersten Moment ein wenig Angst bekam und ich mir tausend Gruselgeschichten ausmalte. Dann der grimmige Ton! Passport please. Zum Glück war es ja nur die übliche Formalität. Jetzt noch die Koffer holen, dann nichts wie raus, zum Bus, der mich in Richtung Hotel bringen sollte.
Vor der Tür schlug mir die afrikanische Hitze entgegen, aber es wehte auch eine kräftige Brise vom Atlantischen Ozean, so dass man die Hitze nicht allzu heiß empfand. Auf der Fahrt zum Hotel genoss ich jetzt schon die wundervollen Bilder der Insel. Mandarinenbäume, deren Früchte ein sattes orange aufwies, dass ich Lust bekam, sie zu pflücken, um hineinzubeißen. Dann die Palmen, die kleinen Straßencafes, die einluden, sich gemütlich niederzulassen. Das ist Urlaub, dachte ich.
Als der Bus auf die Bundesstraße kam, sah man endlich den herrlichen weißen Sandstrand und das Meer. Von einer Schönheit, die mit Worten nicht zu beschreiben war. Die vielen Farbschattierungen, azurblau bis zu tiefem smaragdgrün. Traumhaft.
Eine Stunde später kam der Bus endlich bei dem Hotel an. Ich hatte ein Appartement gemietet, mit "Blick" aufs Meer. Wunderschön. Hurra, ich bin im Urlaub. Ich war hingerissen von dieser Insel. Den Leuten, die noch Gemütlichkeit, Gelassenheit und Fröhlichkeit ausstrahlten.
Lanzarote ist die fruchtbarste Insel der Kanaren, wegen seines vulkanischen Ursprungs. Deshalb gab es eine reichliche Auswahl an Obst und Gemüse, was mir gut gefiel. In dem Ort gab es alles, was man so brauchte, Geschäfte, einen Fischmarkt, wo man köstlichen Frischfisch kaufen konnte. Gemütliche Tavernen, um sich zu vergnügen.
Die vielen Sehenswürdigkeiten. Eine davon die Papagayo-Strände, mit ihrem schwarzen Sandstrand vulkanischen Ursprungs. Nicht nur der Sand war außergewöhnlich, auch die kleinen "Edelsteinsplitter" (Olivine), die man im Sand fand. Einmalig. Von den Klippen boten sich fantastische Panoramablicke.
Einen Ausflug zu den Feuerbergen im Timanfaya-Nationalpark, Sandberge, die einer Mondlandschaft glichen. Es ist auf jeden Fall ein Muss, die Landschaft bei einem Dromedar-Ritt zu erkunden. Ein witziges, wackliges Vergnügen auf so einem Wüstenschiff. Nach dieser Tour musste ich unbedingt etwas zum Essen finden. Der Reiseführer empfahl mir das Restaurante El Diablo. Das von "Cesar Manrique" erbaut wurde. Das besondere daran war der so genannte Vulkangrill.
Zum Abschluss schlug der Fahrer noch eine Disco vor, eine der besonderen Art. Sie befand sich in einer Höhle. Der Boden bestand aus Glas. Darunter sah man das Meer, in dem einige Fische schwammen. Einzigartig.
Ich erschrak, etwas riss mich aus meinen Träumen. Glocken? War es wirklich schon vier Uhr? Ich lächelte, der Zauber der Unbeschwertheit lag noch in der Luft. Ich dachte, irgendwann fliege ich wieder hin. Nach Lanzarote.
© "Lanzarote": Reiseeindrücke von Monika Schüler. Foto: Winfried Brumma (Pressenet)
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