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Die Karte mit der Nummer sieben ist bei fast jedem Deck ein Bild der Bewegung, des Aufbruchs. Beim Rider-Waite-Tarot zeigt das Bild einen Mann, der auf einem zweirädrigen Wagen steht, vor dem zwei Sphingen liegen – eine schwarz, eine weiß – die unter anderem den dualen Aspekt symbolisieren.
Der Lenker des Wagens ist zum Aufbruch bereit, er trägt eine Rüstung und eine Krone mit einem Stern. Der Baldachin über seinem Haupt ist mit Sternen geschmückt – ein Bild des Kosmos. Hinter ihm liegt eine Stadt, oder vielmehr eine Feste. Und darum geht es im eigentlichen Sinn, um den Aufbruch, der immer mit einem Verlassen des Bekannten und der Sicherheit zusammenhängt.
Um den Wagen auf dem Weg zu halten, muss der Lenker einiges an Kraft aufwenden, schließlich muss er die beiden Sphingen in der Balance halten. Keine darf ausscheren, er muss sie in der Spur halten.
Widerstreitende Kräfte in der eigenen Seele müssen ebenso "gebändigt" werden, sonst kommt es zum Stillstand. Das Ziel will erreicht, der Weg dahin gemeistert werden. Ist er aber einmal in Bewegung, fährt er sicher unter den Sternen dahin – deshalb bedeutet die Karte auch Sieg, Gelingen oder das Erreichen eines Zieles. Breche auf, lasse deine Ängste hinter dir und wage es zu lernen, zu kämpfen, Verantwortung für dich und deine eigene Seele zu übernehmen.
Der Fahrer des Wagens ist gut ausgerüstet mit allem, was er für seinen Weg braucht – bei rechtem Gebrauch seines Wissens, seiner Talente und seiner Kraft wird er nicht scheitern. Ob nun im seelischen, geistigen oder auch materiellen Sinne – die Karte ruft zur Aktivität auf.
Nutze alles was du hast, ist eines der Ratschläge dieser Karte. Nimm die Zügel in die Hand und schau nach vorne. Es ist an der Zeit, die Stadt hinter dir zu verlassen, also die gewohnten Umstände deines Lebens zu ändern. Verharre nicht in der jetzigen Position, auch wenn sie vermeintliche Sicherheit bietet.
Wenn die Nummer sieben auftaucht, gibt sie immer den Rat zur Aktion. Sie warnt vor dem Stehenbleiben. Sie zeigt eine gute Zeit für Aktivitäten an. Wenn der Fragende sich mit dem Gedanken trägt, sich einen neuen Wirkungsbereich zu erschließen, indem er seinen Arbeitsplatz wechselt oder seinen Wohnort, dann rät der Wagen eben dazu. Allerdings mit dem Vorbehalt, seine Kräfte richtig einzuschätzen. Mit sich selbst im "Reinen" sein sozusagen, also in seinem Wollen und seiner Zielsetzung nicht uneins mit sich selbst zu sein, ist unabdingbar wichtig für das Erreichen des gesteckten Zieles.
Viele Menschen stecken fest an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben, und dieser hat meist den Namen "Wenn". Wenn ich erst einmal mehr Zeit habe, wenn ich den Kopf frei dafür habe, wenn ich erst einmal mehr Geld habe, wenn ich erst einmal dies und das hinter mir habe, dann kann/werde ich das und jenes tun – und halten sich die Möglichkeit vom Leibe, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es eigentlich wollen. Erst wenn man sein Ziel wirklich kennt, also wenn eine Entscheidung getroffen wurde auf die die vorige Karte, die VI hingewiesen hatte, dann kann zielgerichtet gehandelt werden. Der Wagenlenker tut, was er tut, in vollstem Bewusstsein, er hat mit dem Kopf entschieden. Alle Zweifel hat er hinter sich gelassen.
Kommen die negativen Aspekte der Karte zum Tragen, dann rät sie dem Fragenden dazu, sich seiner Absicht wirklich sicher zu sein und nicht seine Kräfte zu verschwenden. Sich in sinnlosen Kämpfen zu erschöpfen, bringt nichts ein, außer Erschöpfung. Sich selbst etwas beweisen wollen, wäre nicht der richtige Grund, um sich auf etwas einzulassen, das konträr zu der eigenen Zielsetzung ist. Der Verstand kontrolliert die Strömungen, Gefühle und widerstreitenden Elemente in Form der beiden Sphingen – aber er kann sie nicht völlig negieren, denn sie ziehen den Wagen. Die schwarze und die weiße Sphinx sind auch ein Hinweis auf Unbewusstes, das abgelehnt oder im Gegenzug, allzu sehr die Kontrolle übernommen hat und den Menschen an seiner Entfaltung hindert.
Die Schwierigkeit, den Wagen zu lenken, ist aber auch ein Hinweis darauf, dass eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten von Vorteil ist. Wer zum Beispiel gerade eben eine Reitstunde hinter sich gebracht hat, wird wohl an keinem harten Geländeritt teilnehmen wollen, außer in einem Zustand maßloser Selbstüberschätzung und Ignoranz. "Sei dir deiner Fähigkeiten sicher!" ist eine der Botschaften. Bist du es aber, worauf wartest du dann noch?
* * * Tarot-Karte VII: Ende der Leseprobe aus "Tarot – Die Karte Sieben: Der Wagen" (Tarot-Serie zu unserem Buch) * * *
Der Wagen – Erfahren Sie hier mehr zum Rider Waite Tarot:
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© "Tarot – Die Karte Sieben: Der Wagen": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), Eleonore Radtberger, 2010. Bildnachweis: Finger auf Kartendeck legen, CC0 (Public Domain Lizenz).
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