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Dem Einmarsch der Soldaten folgte die Kälte und eine Legende, an die seit über 200 Jahren niemand mehr geglaubt hatte: die Auserwählten.
Während der Krieg und der Winter wüten, zersprengt es Lunas Familie über das gesamte Land. Auf der Flucht und der Suche nach ihren Angehörigen kommen die Chronistin, Lois und Chris dem Ursprung des Umbruchs immer näher, einem katastrophalem Ereignis, welches Zeit und Raum in ihren Konstanten zerstörte und das Land in Chaos und Armut zurückließ.
"Die Jagd nach dem Feuer" ist 2017 im Verlag edition winterwork erschienen. Das Buch enthält 18 bemerkenswerte Illustrationen der Autorin.
Unser Lesetipp: Der 758 Seiten umfassende Fantasy-Roman der Autorin Corinna Seifert liegt als gebundene Ausgabe (Hardcover) sowie als E-Book vor.
Sam starrte lange auf seine Rüben, bevor er anfing zu essen. Chris hatte den Verdacht, dass er betete. Für sein Überleben? Das seiner Familie? Als er den Kommandanten auf sie zukommen sah, ebenfalls in eine farblose Mönchskutte gesteckt, in der er weniger fehl am Platz wirkte, als die beiden anderen Überlebenden, verkrampfte sich Chris und jeglicher Appetit verschwand. Der Mann betrachtete aufmerksam aber unauffällig seine Umgebung, rieb sich den Bart und ließ seinen Blick geduldig schweifen.
"Wie lange werden wir bleiben, Sir?" Sam war schon fertig mit dem Essen, da hatte Chris noch nicht mal angefangen. Aufmerksam wandte er seinen Blick von den Dunstschwaden, die die Kartoffeln zogen, ab und betrachtete die Miene des Mannes.
"Solange es nötig ist. Wer weiß, was wir in diesen Ruinen finden werden, was wir zur Reparatur des Wagens benutzen können. Sobald der Sturm aufhört, fahren wir weiter." Chris bezweifelte stark, dass die Mönche ihnen da behilflich sein werden und könnten.
"Wer war die Frau?" Er hatte die Frage kommen sehen, trotzdem machte sie ihn nervös. Er zuckte mit den Schultern, sah dem Kommandanten aber an, dass er ihm das nicht abkaufte. Sein Blick fiel auf die Männer an den anderen Tischen, einige beachteten sie gar nicht, viele schielten zu ihnen herüber, manchmal neugierig, meist kritisch und misstrauisch. An den vereinzelten verachtenden Blicken konnte er sehen, dass sie ganz und gar nicht willkommen waren.
"Ich glaube, wir sollten uns mit dem Auto beeilen, Sir", sagte Sam, der seinem Blick gefolgt war.
"Ich will wissen, wer die Frau war." Chris konnte einen wütenden, ungeduldigen Unterton heraushören, doch er hatte nicht vor, seinem Feind in die Hände zu spielen, also wandte er seinen Blick gekonnt verachtend seinem Essen zu. Das Folgende hatte er nicht kommen sehen. Schmerzhaft schlug sein Kopf auf das massive Holz, die Hand in seinem Nacken war eisern und unnachgiebig. Die hölzerne Schüssel flog vom Tisch und verbreitete Rüben, Kartoffeln und Brühe über den steinernen Fußboden. Sam war vor Schreck von der Bank gerutscht.
"Wer war die verdammte Frau?", zischte der Mann in sein Ohr. Stille war eingekehrt, er konnte sehen, wie einige Glaubensbrüder aufgestanden waren, sie anklagend und verachtend anstarrten. Als der Kommandant ihn endlich freigab, stolperte Chris zurück, das Blut rauschte in seinen Ohren, seine Hände waren zu Fäusten geballt. Wie gerne er dem Mann jetzt die Fresse polieren wollte. Doch ein Blick auf die Mönche brachte seine Wut und Entschlossenheit zum wanken.
Bedrohlich standen sie um sie herum. Sie wirkten keinesfalls schwächlich, sondern stark und selbstbewusst. Chris' Blick fiel auf die andere Seite des Raumes, eine glatt verputzte, steinerne Wand mit halb verfallenen Malereien. Er streckte den Arm aus und deutete auf sie. Der Kommandant und Sam waren die einzigen, die seinem Blick folgten.
"Sie ist die Frau."
"Es ist nicht gestattet, über sie zu sprechen." Ein Mönch war unter den zerzausten Haaren so rot wie eine Tomate geworden. Wütend fixierte er die Neuankömmlinge. Chris drehte sich um und ging. ...
Zum unifarben gestalteten Buchcover erhielten wir von der Autorin eine überzeugende Erklärung, die wir dem Leser nicht vorenthalten möchten:
"Dem monochromen Cover liegt ein ausführlicher Gedanke zu Grunde, der tatsächlich auch ästhetischen und künstlerischen Anspruch hat. Es ist unüblich, eine solche Arbeit, die in erster Linie Unterhaltungswert hat, aus künstlerischer Perspektive aufzubauen und entgegen allen üblichen Konventionen der Präsentation zu gestalten. Unkonventionell, aber das ist die Geschichte auch. Aschgrau entspricht diesem Roman besser, als jedwedes andere Cover. Man muss das Buch schon sehen, um nachempfinden zu können, wie es sich in Händen hält, aufschlagen und umblättern lässt."
© "Fantasy: Die Jagd nach dem Feuer": sämtliche Texte und Abbildungen von Autorin Corinna Seifert, 2018.
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