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Rafael ist weder frei, noch ein reiner Mensch. Seine Mutter war ein Ork, sein Leben als Kind verkauft an einen reichen Händler. Obwohl er eine Flucht nie für möglich gehalten hatte, zwingt ihn unerwartet sein eigener Fehler fort.
Zwei andere junge Männer, ebenfalls auf der Suche nach Freiheit, begegnen dem Sklaven. Gemeinsam verlassen sie das Reich auf dem nächstbesten Schiff Richtung Westen. Noch ahnen sie nicht, dass sie dort den Weg eines berüchtigten Ogerstammes kreuzen werden.
Kann Rafael seinen neuen Freunden vertrauen? Geht Veyds Traum vom Abenteurer in Erfüllung? Über welche Leichen muss Elisander noch steigen, um frei zu bleiben?
Unser Buchtipp: Der Fantasy-Roman "Der steinige Weg Freiheit" wurde im Sommer 2017 via BoD veröffentlicht. Rund 380 Seiten umfasst die broschierte Taschenbuch-Ausgabe des Autors Francis Bergen. Im Online-Buchhandel könnt ihr auch eine E-Book-Version käuflich erwerben.
Manche Tage beginnen unglücklich und enden auch so. Mit solchen Tagen konnte Elisander gut umgehen, sie hielten was sie versprachen und waren nur selten mit Überraschungen gesegnet. Wenn es ein solcher Tag gewesen wäre, hätten ihn die Geschehnisse wahrscheinlich gar nicht so sehr berührt. Doch dieser Tag war einer von den fiesen, die gut beginnen und dafür umso tragischer enden. Gerade hat man noch das Gefühl obenauf zu schwimmen, da kommt das Schicksal und rammt einen mit voller Breitseite in den Boden der Tatsachen, bis man fast die Radieschen von unten betrachten kann.
Elisander hatte die Nacht auf einer Pritsche in einer kleinen Absteige namens "Zum Hirschbrunnen" in einem winzigen Dorf verbracht. Seine Kleidung roch noch immer nach dem gammligen Stroh. Er vermisste den Duft der Großstadt. Die nächste Stadt war Silfing, vier oder fünf Fußstunden entfernt, südwestlich des Dorfes. Nachdem er für die Nacht bezahlt und ein spärliches Frühstück zu sich genommen hatte, machte sich Elisander gerade auf den Weg, um noch vor Mittag in der Stadt anzukommen. Er schulterte seinen Rucksack und bog auf die Hauptstraße, als neben ihm ein Fuhrwerk anhielt.
"Entschuldigt, werter Herr Elf", begann eine zierliche Frauenstimme, "komme ich hierlang bis Silfing?"
Erstaunt über die Anrede sah Elisander zu der Menschenfrau empor. Sie war einfach gekleidet, vermutlich Mitte Zwanzig so wie er. Ihre Unsicherheit zeigte sich nicht nur in ihrer Frage, sondern in ihrer ganzen Haltung. Fest umklammerte sie die Zügel, offenbar überfordert mit der Handhabung des Wagens.
"Gewiss, junge Dame. Aber sagt, warum fahrt ihr alleine einen solch weiten Weg?"
"Mein Mann ist erkrankt, aber die Früchte müssen zum Markt nach Silfing, also fahre ich allein dorthin."
"Nun, aber ihr wisst doch sicher, dass dergleichen Reisen nicht ungefährlich sind, oder?"
Die Anspannung in ihrem Gesicht nahm zu. Ihre Hände umklammerten die Zügel nun so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
"Gefährlich?"
"Ich würde mich bereit erklären, euch meinen Dienst als Begleitung anzubieten ...", und mit einem Blick auf die Ladefläche fügte er lächelnd hinzu: "... gegen eine kleine Belohnung, vielleicht."
Unsicher blickte die Frau hinter sich. "Na... natürlich, ... das klingt hervorragend. Kommt herauf!"
Elisander schwang sich zu der Dame empor auf den Kutschbock, und griff sogleich hinter sich, um einen Apfel zu ergattern. Obst und eine kostenlose Fahrt nach Silfing, der Tag verstand was von seinem Handwerk.
"Darf ich nach eurem Namen fragen?"
"Elisander Mandelbaum, Halbelf, Schlosser."
"Oh." Ein Hauch von Röte glitt über ihre Wangen. "Ich hoffe ich habe euch nicht beleidigt, als ich euch einen Elfen nannte."
"Im Gegenteil. Alles in bester Ordnung." Elisanders breites Grinsen ließ die Anspannung aus den Zügen der Frau weichen.
"Mein Name ist Judith Grauhain."
"Höchst erfreut, Frau Grauhain. Also dann, fahren wir los, immer der Nase nach."
Die nächsten zwei Stunden schwankte Elisander zwischen Bereuen und Erfreuen hin und her. Zwar war das Obst kostenlos und schmackhaft, doch Frau Grauhain war gleichsam belanglos und schwatzhaft. Selbst für den niedrigen Standard, den er bei menschlichen Frauen anzulegen pflegte, war sie ausgesprochen dümmlich.
Oft entschied er gezwungen zu Lächeln und ein 'Hmmhm' zur Konversation beizusteuern, damit sie zufrieden war und wenigstens phasenweise Ruhe gab. Es gab freilich keine Gefahren in diesen Gegenden. Ganz wie Elisander erwartet hatte, war die einzige Gefahr gewesen, dass er sich beim Laufen eine Blase hätte zuziehen können, wenn sie ihn nicht mitgenommen hätte.
Endlich kamen sie aus den Wäldern und konnten Silfing am Horizont sehen. Von Norden kommend, die Küste zu ihrer Rechten, kam der große Hafen mit dem beeindruckenden Leuchtturm als Erstes in Sicht. ...
Wie die ereignisreiche Geschichte weitergeht, erfahrt ihr nur im Fantasy-Roman "Der steinige Weg Freiheit" von Francis Bergen. Ist euch schon bekannt, dass es ein zweites Buch mit neuen Fantasy-Abenteuern des Autors gibt? Hier geht es zur Buchvorstellung von "Die zweite Seele", das im März 2020 erschienen ist.
© Für die Leseprobe zum Buchtipp "Der steinige Weg Freiheit" danken wir dem Autor Francis Bergen sehr herzlich, 05/2020.
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