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Täglich gehen wir an einer Vielzahl von Gebäuden vorüber oder betreten sie, meist ohne zu wissen, wer in diesen "vier Wänden" lebt. Wozu dienen manche Konstruktionen und wer hat sie erbaut? Wir erleben den Abriss eines Gebäudes oder den Aufbau, als Wohnhaus oder gewerblich genutztes Bauwerk. Aber nur die wenigsten können uns die Namen der Architekten nennen, die diese Gebäude planten und entwarfen.
Ein Architekt muss die Kunst beherrschen, mehrere Aspekte miteinander in Einklang zu bringen, seine Ideen ästhetisch und funktionell zu verbinden sowie baulich umzusetzen. Er muss qualifiziert sein und eine umfassende Ausbildung in Planung, Statik und Mathematik vorweisen.
Oft wird eine Straße oder Schule nach einem Architekten benannt, mancher Weg oder Platz trägt nur seinen Nachnamen. Die Baumeister Leo von Klenze oder Walter Gropius sind zwei berühmte Beispiele. Viele jedoch bleiben unbekannt und sind nach langen Jahren für immer vergessen.
Ein Haus wird dann wieder zu etwas Lebendigem, wenn man es näher betrachtet, sich mit ihm und seiner Geschichte auseinandersetzt. Und wie bei einem Menschen, der nach seinen Ahnen forscht und seinen Stammbaum mühevoll rekonstruiert, findet der Heimatforscher geschichtliche Hintergründe heraus – das Vergangene wird lebendig, erhält einen Namen und kann porträtiert werden.
Solch ein Porträt ist nun um den fast vergessenen Architekten Paul Eugen Haueisen entstanden, der im 19. Jahrhundert die Ludwigshafener Hemshofkolonie, eine Arbeitersiedlung, plante und erbauen ließ. Der "Backsteingeneral" Haueisen ließ mehr als 400 Wohnungen errichten, die sich von den bisherigen engen Kleinwohnungen in Mietskasernen deutlich unterschieden. Haueisens Wohnungen hatten mindestens zwei Stuben und waren mit Küche, Kellerräumen und Garten ausgestattet – ein Novum zu dieser Zeit.
Ja, es gibt sie, auch in Ludwigshafen am Rhein. Zwar nicht flächendeckend, aber sichtbar: schöne Gebäude. Die in loser Folge erscheinende Buch-Reihe "Ludwigshafener Perlen" macht es sich zur Aufgabe, auf die Schönheiten der oft geschmähten Stadt Ludwigshafen aufmerksam zu machen. Gebäude und Architekten werden von der Ludwigshafener Autorin Eva Magin-Pelich porträtiert.
Der erste Titel, der im Spätsommer 2017 erschienen ist, beschäftigt sich auf 58 Seiten (inkl. Abbildungen) mit der Hemshofkolonie, einer Arbeitersiedlung der BASF, die heute unter Denkmalschutz steht (erbaut zwischen 1872 und 1901), und ihrem Baumeister Paul Eugen Haueisen (1845-1925), der in einer Kurzbiografie vorgestellt wird. Haueisen war der erste Architekt, der für die BASF tätig war.
Die Frage, ob Ludwigshafen hässlich ist oder nicht, liegt im Auge des Betrachters und an dessen Bereitschaft das Schöne wahrzunehmen. Natürlich hat die Stadt ihre Schattenseiten und ihre Probleme. Was jedoch bei aller Kritik gern übersehen wird, das sind die städtebaulichen Perlen Ludwigshafens. Es haben sich – der massiven Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zum Trotz – noch viele schöne Bauten erhalten (oder wurden wieder hergestellt), zahlreich im Hemshof oder auch in Ludwigshafen-Süd.
Die Denkmalliste der Stadt ist recht lang, es finden sich darin nicht nur Bauwerke aus dem 19. Jahrhundert, auch die 1950er-Jahre grüßen bis heute. Diese Kulturdenkmäler sind es wert betrachtet zu werden. Die Reihe "Ludwigshafener Perlen" wird deshalb in loser Folge an die Architekten und ihre Bauten erinnern.
Der erste Band der Autorin Eva Magin-Pelich ist unter dem Titel "Der Backsteingeneral Paul Eugen Haueisen" als Taschenbuch sowie als E-Book erhältlich.
© Textbeiträge von Eva Magin-Pelich ("Ludwigshafener Perlen) und Winfried Brumma (Pressenet) ("Häuser: Zeitzeugen vergessener Baumeister"), 2017.
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