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Zweihundert Jahre nach dem Dritten Weltkrieg besteht die dezimierte Menschheit nur noch aus Bauern in verstreuten Dörfern, sowie Nomaden, die in Schutzanzügen die Überreste strahlenverseuchter Großstädte plündern. Die größte Sorge aller sind jedoch die sogenannten "Dämonen": Menschen, die über paranormale Kräfte verfügen und einem geheimnisvollen Ruf folgen, den nur sie hören können. Ihr Ziel ist ein Ort, an dem laut Überlieferung der Teufel auf seine Befreiung wartet, um die Menschheit zu vernichten. Bewaffnete Dämonenjäger haben daher Hochkonjunktur.
Der telepathisch begabte Kramsky verlässt seine Heimat, um das Geheimnis dieses Ortes zu ergründen. Doch bald ist er im Fadenkreuz der Dämonenjäger.
Der skandinavische Autor Hel Fried verwebt meisterhaft in seinem zeitweise schonungslos brutalen Endzeitszenario Zukunftsvisionen mit einem Zerrbild unserer heutigen Gesellschaft, in der Ideale an Egoismus und Intoleranz zerschellen müssen.
Der besondere Buchtipp: "Tinnitus", eine Mischung aus Sci-Fi und Endzeit, kann als Taschenbuch direkt über den Eldur Verlag bestellt werden. Das Buch umfasst 238 Seiten (ISBN 3937419004). Als E-Book ist der Roman des Autors Hel Fried über die gängigen Online-Buchhändler rund um die Uhr erhältlich.
Schmerzen. Abercombs Körper schmerzte, als er zu sich kam. Wo war er? Was war passiert? Er lag auf dem Rücken, sah den Himmel zwischen Baumwipfeln. Richtig, der Wald. Die Sonne blendete ihn, er blinzelte. Worte. Jemand hatte gesprochen, doch der Sinn war nicht zu ihm durchgedrungen.
Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Hätte Abercomb gewusst, was ein Buch war, hätte er den Ton als Zuklappen eines solchen identifizieren können.
"Du hast mich gefragt, ob ich weiß, was Nieren sind, mein Freund. Genügt dir diese Auskunft?"
Abercomb bewegte seinen Kopf, den einzigen Teil seines Körpers, der ihm zu gehorchen schien. Es war der alte Mann! "Wie ... ?", krächzte er, seine Stimme war heiser von der Schreierei zuvor.
"Ja, ich weiß", begann der nun zu sprechen. "Du fragst dich, wie es möglich ist, dass ich lebend vor dir stehe, richtig? Das zu erklären, würde ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen, mein Freund. Mehr Zeit, als ich habe oder gewillt bin, mit dir zu verschwenden!"
Während der Fremde noch sprach, sammelte Abercomb seine Kräfte und konzentrierte sich auf dessen Kopf. Keinerlei Reaktion erfolgte. Der alte Mann musste Abercombs fassungslosen Blick bemerkt haben, denn er lächelte spöttisch.
"Probleme? Ich habe festgestellt, du hast viel Ahnung von der Anatomie des menschlichen Körpers. Doch glaube ich, mein Wissen darüber übersteigt deines bei weitem. Oder hast du etwa gewusst, dass ein Schlag, auf den Hinterkopf, wenn hart genug ausgeführt, dich nicht nur besinnungslos macht, sondern auch dein telepathisches Zentrum im Gehirn paralysiert? Nichts verstanden?"
Der Fremde beugte sich nun dicht über ihn und sprach wie zu einem Schwerhörigen. "DU HAST DEINE MACHT VERLOREN! Alles klar? Weißt du was? Ich hab dich unterschätzt, als du hier aufgetaucht bist. Du bist schwach; so schwach, dass du dich spezialisieren musstest. Deshalb war es dir auch möglich, deine geringen Kräfte viel effektiver einzusetzen als jeder andere Telepath, dem ich je begegnet bin. Doch genau diese Spezialisierung war es, die dich letztendlich scheitern ließ. Du hättest mich schon fast gehabt. Du hast sofort verstanden, dass du mich anders angreifen musst, als deine vorherigen Opfer. Als du mich gegen den Baum segeln ließest, war ich ziemlich K.O., doch dann hast du einen Fehler gemacht. Du hast mich genauso behandelt wie jeden anderen Menschen.
Aber ich bin eben kein Mensch, verstehst du? Du hast mich genauso unterschätzt, wie ich dich. Deine Vorgehensweise war richtig, mich zuerst wehrlos zu machen und dann innere Organe anzugreifen. Doch um meine Sehnen zu durchtrennen, hättest du viel mehr Kraft einsetzen müssen. Du hast sie kaum angekratzt. Ist dir denn die fehlende Muskelkontraktion nicht aufgefallen? Deine Anatomiekenntnisse sind wohl doch nicht ganz so umfassend was? Dann die Nieren. Ja, du hättest sie zerstören können. Aber meine Nieren sitzen nicht da, wo du sie vermutet hast. Denn, wie gesagt, ich bin kein Mensch. Ich hatte Zeit, mich zu regenerieren, während du dich mit Angst ... – Genug davon, ich weiß gar nicht, warum ich dir das alles erzähle! Du wirst keine Gelegenheit haben, diese Informationen zu verwerten. Jedoch werde ich dir die Gelegenheit bieten, dich in die Rolle des Opfers zu versetzen. Um genau zu sein, du befindest dich bereits in meiner Situation."
Er zog sein Messer, frisches Blut klebte daran.
"Da ich nicht über deine telepathischen Kräfte verfüge, musste ich dies hier verwenden. Der Grund, warum du dich nicht bewegen kannst, ist der, dass ich die Sehnen in deinen Beinen und dem rechten Arm durchtrennt habe. Den linken Arm habe ich dir ausgerenkt, ganz originalgetreu. Keine Angst, du wirst nicht verbluten, ich habe deine Gliedmaßen fachgerecht abgebunden. Ich hätte dich am liebsten genau an den Platz gelegt, an dem ich selbst gelegen habe. Doch ich musste dich außerhalb ihres Radius deponieren."
Damit meint er wohl das Mädchen, dachte Abercomb, der den Worten dieses Mannes kaum einen Sinn entnehmen konnte.
"Hast du eigentlich eine Ahnung, was für einen Schaden du angerichtet hast? Es wird Jahre dauern, bis sie dieses Trauma verkraftet hat." Dabei wirkte er äußerst zornig und gleichzeitig verwirrt. ...
Ihr seid neugierig, was noch alles passiert? Schaut euch auf der Verlagswebseite oder im Online-Buchhandel um!
Hinweis zum Eldur Verlag: Der 2003 gegründete Kleinverlag in Wuppertal ist auf Phantastische Literatur spezialisiert, sein abwechslungsreiches Angebot umfasst Bücher von mehr als sechzig Autoren und Autorinnen. Den Schwerpunkt bilden die Genres Horror, Science-Fiction sowie Fantasy, gelegentlich werden auch Thriller veröffentlicht. Den rasanten Fantasy-Thriller "Das blaue Portal" (Autor: Peter Lancester) durften wir vor kurzem rezensieren.
© Herzlichen Dank an den Eldur Verlag für die Leseprobe aus "Tinnitus" sowie die Abbildung des Buchcovers, 07/2019.
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