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Was der Künstler Arne Vierlinger hier zeigt, ist ein weiteres Bild seiner Medizinrad-Reihe: das Zeichen des Wolfes, das dem Sternzeichen der Fische entspricht. Der Wolf scheint auf den ersten Blick nicht besonders viel mit dem Wasserzeichen Fische gemein zu haben, aber das trügt. Als hervorstechendes Merkmal kann beim Fischezeichen die ausgeprägte Hinwendung zum Familienleben, zur Gruppe oder Clan gesehen werden.
Nichts macht einen Fische-Geborenen glücklicher als Harmonie unter den Menschen, die er liebt und schätzt. Er gibt viel, manchmal sogar alles, um dieses Ideal Wirklichkeit werden zu lassen – genau wie der Wolf, den die Indianer als mit ihnen verwandt ansahen, seines ihnen beispielhaft menschlich erscheinenden sozialen Lebens. Aber auch Wölfe vertragen keinen unlogischen Zwang, sie erarbeiten sich ihren Platz in der Familie und ihrem Kreis allein, nach den logischen Regeln.
Die sprichwörtliche Freundlichkeit der Fischemenschen kann zuweilen als Oberflächlichkeit scheinen, aber das ist nicht der Fall. Übelnehmerisch sind sie nicht, für sie gilt der biblische Spruch vom fast unendlichen Verzeihen als Motto, denn kaum einer ist auf Dauer beleidigt, wenn sie auch schnell zu verschrecken sind. Und dreinreden lassen sie sich nun einmal nicht, in ihre Sicht der Dinge. Wer glaubt, einem nachgiebigen Fischemenschen seinen Willen aufzwingen zu können, wird erkennen müssen, dass sie ebenso leicht eine Forelle mit der linken Hand und verbundenen Augen fangen können.
Wer einem Wolf-Geborenen keine engen Grenzen setzt, wird mit Loyalität belohnt, mit tiefer Freundschaft, der so leicht nichts etwas anhaben kann. Der scheue Wolf und der silbern aufblitzende und dann abtauchende Fisch, das sind Bilder, die durchaus zutreffen für diejenigen, die unter diesem Zeichen geboren sind. Überströmend in ihrer Bereitschaft zur Zuneigung und Zärtlichkeit, geradezu süchtig danach, aber ebenso schnell zum Rückzug bereit bei dem kleinsten Alarmzeichen. Sensibel bis zur Überempfindlichkeit, was Kritik betrifft, können sie sich sehr schnell verletzt fühlen und in den Schmollwinkel flüchten. Aber ihre Lernfähigkeit, ihre Art, das Gelernte auch umzusetzen und auch gerne weiterzugeben, macht sie zu wertvollen Partnern.
Wölfe sind erdhafte Wesen, die aber auch in der mystischen Welt leben – das bedeutet, dass sie die guten Dinge des Lebens durchaus schätzen, aber auch ohne sie auskommen können, wenn es nötig sein sollte. Die Ausgewogenheit zwischen materiellem Genuss und spirituellem Empfinden ist etwas, das sie lieben. Was ihnen gefährlich werden kann, ist ihr Leichtsinn, ihre zuweilen überbordende Emotionalität und ihr ständiger Wandel. Denn statisch ist er nicht, der Fischegeborene – er ist zu sehr dem Wasserelement verhaftet, um nicht ständig im Fluss zu sein und sich zu verändern. Er kann sehr schwer fassbar sein, und manchmal wird ihm das zum Nachteil gereichen bei seinen Mitmenschen.
Das Richtungstotem der Wolfgeborenen ist der mächtige Bison, das heilige Tier, das für Kraft, Erneuerung und vor allem auch für Ernährung steht. Denn die riesigen Herden Nordamerikas waren das pure Leben, der gedeckte Tisch der Prärie-Indianer. Der von ihnen verehrte Büffel galt gewissermaßen als die personifizierte Erde, als Geschenk der Mutter. Das, was er zu geben hatte, war vielfältig: Nahrung, Kleidung, Werkzeug, Schmuck ... ein Allernährer – wie die Erde, von der er stammt. Das Büffeltotem gibt dem Wolf die Kraft der Erneuerung, die Unbeirrbarkeit und die Stärke. Es ist für die Bodenhaftung zuständig.
Im Medizinrad gehören die Wolfsgeborenen zum Frosch-Clan, der das Wasserelement verkörpert. Die Zugehörigkeit steht für große Sensibilität, für feinste Antennen, was Emotionen betrifft. Meist verfügen die Betreffenden über große emphatische Fähigkeiten, was zwar hilfreich aber auch anstrengend sein kann. Beide Bilder, das des Fisches und das des Wolfes, stehen für Anpassungsfähigkeit – das ist nicht möglich ohne die Fähigkeit, andere Menschen auch in ihrer Tiefe wahrzunehmen.
Es ist nicht leicht, vor einem Fischegeborenen eine emotionale Regung zu verbergen. Das ist auch nicht nötig, denn man wird kaum jemanden treffen, der verständnisvoller ist. Solange er sich zurückziehen und Kraft schöpfen kann, ist der Fischemensch ein wahres Füllhorn, was Phantasie und Kreativität angeht – aber geheimnisvoll wird er bleiben, der unfassbare Wolf im Nebel.
© "Horoskop Fische (20. Februar bis 20. März)": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Horoskop-Bilder (Fische): Arne Vierlinger.
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