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Ein Bild, das den Atem nimmt – reine kühle Farben und das Rauschen von Schwingen – so zeigt Arne Vierlinger in seiner Medizinradserie das Bild des Falken. Frisch, wie eben erst erschaffen, erschließt sich eine Welt der Kraft und der Reinheit, Himmel, Berge und Grasland, über dem Mystisches liegt.
Beherrscht wird das Bild von drei Greifen: Falke, Adler und Habicht. Die Vögel befinden sich im Flug, sie beherrschen den Himmel über dem neuen Land. Und das ist es, was den Falken ausmacht: die Inbesitznahme des Lebens, des Himmels und der Erde. Der Falke entspricht dem Widder der griechischen Astrologie, jenes Bildes, das ganz für den Anfang steht, für den Frühling und somit für die Erneuerung. Er eröffnet den Kreis des Jahres und den Kreis der Sternzeichen.
Die ungebändigte Kraft und Fruchtbarkeit des Widders ist das Gegenteil der Ruhe und des Stillstandes – sein Element und sein Antrieb ist das Feuer, ebenso wie beim Falken. Menschen mit diesem Geburtstotem sind hellwach, sie lieben die Herausforderung und das Neue, ihre Leidenschaft gilt vielem, auch dem Wissen und dem Erforschen ihrer Kräfte. Sie sind Führernaturen, die es verstehen, andere zu begeistern, mitzureißen und in ihren Bann zu ziehen – jeder, der das Gefühl kennt, vom Boden aus den herrlichen Flug eines Greifvogels zu beobachten und dieses Ziehen in der Herzgegend zu spüren, weiß was gemeint ist. Diese Sehnsucht nach dem Fliegen, nach der Freiheit und der Kraft, die das Bild verheißt.
Antrieb und Kraft hat er genug, der Falke – aber er erliegt auch so mancher Ablenkung und nimmt sein Feuer zurück, um es anderswo einzusetzen. Andererseits sind sie hitzköpfig und neigen zur Überreaktion, hier kann man sich den Widder vorstellen, der schnell den Kopf senkt, um gegen irgendetwas anzurennen ... der aber ebenso schnell abdreht, weil er das Interesse verliert, wenn ihn etwas Neues fesselt. Es ist diesem Zeichen fast unmöglich, still zu stehen im übertragenen Sinne, denn seine Welt ist Neuanfang und sich ausbreitendes Leben.
Wie sehr das Falkenzeichen trotz seiner ständig brennenden Flamme der Luft und der Leichtigkeit verhaftet ist, zeigen Richtungstotem und Elementtotem, beides Greifvögel. Das erstere ist der Adler, das Tier, das unter anderem für mystische Erfahrungen und Botschaften stand, für Erleuchtung. Der Adler symbolisiert den Osten – also alles, was mit Wiederbeginn und Erwachen, mit Erleuchtung oder auch Anfang zu tun hat. Und er bringt den Weitblick und die Fähigkeit zur Entscheidung. Der kraftvolle Vogel kann hoch fliegen, doch verliert er kein Detail aus den Augen, er ist auf diese Weise das Stete, das Ziel, das nicht aufgegeben wird. Seine sprichwörtliche Macht bezieht dieser königliche Greif vor allem aus dieser Fähigkeit. Wer vom Adler begleitet wird, kann sich zu ungeahnten Höhen aufschwingen.
Das Elementtotem des Falken ist der Habicht, wiederum ein Vogel und einer, der für seine blitzartige Weise des Herabstürzens auf die Beute bekannt ist. Geradezu tollkühn stürzt er aus der Luft, um sich das zu nehmen, das er ausgewählt hat. Der Habicht-Clan steht für schnelle Impulse, Wagemut und Begeisterung – alles Dinge, die mit dem Feuer zu tun haben. Aufflackernde Hitze gehört ebenso zu seinem Wesen wie stete Wärme und Licht.
Geduld ist nicht unbedingt eine Stärke der Angehörigen des Habicht-Clans, ebenso wenig wie der Falken – doch wirkt der Adler dem durch seine überlegene Konzentration und Ruhe etwas entgegen. Das einzige, das dem Falken den Erfolg versagen kann, ist das vorzeitige Aufgeben, wobei das vielleicht das falsche Wort ist. Es handelt sich eigentlich mehr um ein einfaches Aufhören, einfach weil er keine Lust mehr hat oder schon wieder eine andere Idee – er braucht ständig neue Herausforderungen. Deshalb muss er zuweilen, gegen seinen Impuls, seinen Tatendrang in ruhigere Bahnen lenken, damit sein Feuer ihn nicht selber verbrennt und alle Energie nutzlos wird.
Hier erscheint wieder das Bild des Widders, der sich in unnützen Kämpfen erschöpfen kann und damit nicht wirklich etwas erreicht außer seine Batterien zu leeren. Findet dieses Zeichen aber einen Weg, um beharrlicher zu sein – durch Meditation vielleicht – dann sind seiner Kraft kaum Grenzen gesetzt. Falken können in die Falle des Selbstzweckes fliegen – einfach, indem sie das Ziel aus den Augen verlieren und sich zu sehr verstreuen und verzetteln anstatt ihre Energie stetig auf das, was sie wollen, zu richten. Der Weg mag das Ziel sein, doch sollte man nicht unnötig lange auf ihm verharren.
© "Horoskop Widder (21. März bis 20. April)": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Horoskop-Bilder (Widder): Arne Vierlinger.
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