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Es hat viele Pop- und Rocklegenden gegeben – manche weilen nicht mehr unter den Lebenden, andere schon. Und dieser Tage ist einer der ganz Großen 75 Jahre alt geworden: Bob Dylan.
Dass er als Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota geboren wurde, kann man überall nachlesen. Seine umfangreiche Diskografie und seine Filme sind ebenso bekannt. Aber Dylan ist mehr als ein ungemein produktiver Künstler, er steht für den Aufbruch einer ganzen Generation. Als Bewunderer von Woodie Guthrie passte sein Stil nahtlos in die Bewegung der 68er-Jahre des letzten Jahrhunderts.
Von Bob Dylan hat einmal jemand gesagt: "Er singt nicht, er hustet – aber er hustet wundervoll." Und das trifft im Prinzip das Phänomen von Dylans Stimme. Rauchig, zuweilen kratzig, ein permanent eingebauter Blues und eine wundervolle Melodik machen sie unverwechselbar. Es gibt keine zweite Stimme, mit der man sie verwechseln könnte. Tatsächlich gehört dieser geniale "Husten" und die begleitende Mundharmonika zur Hymne des großen Aufbruchs der Folkmusiker in der ganzen Welt.
Aber Dylan ist nicht stehen geblieben, er hat sich verändert – hat experimentiert und neue Wege beschritten, nicht immer zur Freude seiner Fans, von denen viele ihn gerne für immer als schlanken, lockenmähnigen jungen Gitarrenspieler mit dem Harmonikahalter um den Hals konserviert hätten. Schon zu diesen Zeiten war ihm der Platz in der Halle des Ruhmes sicher – aber er hat bewiesen, dass sich auch eine Legende weiterentwickeln kann.
Über die Jahre seiner Karriere hinweg hat Dylan unzählige Songs geschrieben, auch für andere Musiker. Und viele Ohrwürmer stammen aus seiner Feder, ohne dass dies der breiten Masse bekannt geworden wäre.
Nebenbei hat Dylan sich der Malerei, insbesondere den Aquarellen und der Gouachemalerei verschrieben. Das wundert nicht, denn mit seinen Liedern hat er eigentlich das Gleiche getan – er hat Bilder, Geschichten und Stimmungen einfach so auf eine Art Leinwand geworfen. Vieles in seinen Songs ist dem Moment bestimmt – dem Gefühl, dass das Leben und die Sicht der Welt widerspiegelt. Und das ist vor allem eins: Blues. Titel wie "Hey Mr. Tambourine Man" und sogar das sehr kritische "Blowin' in the wind" geraten trotz der eingängig schönen Melodien zum Blues, schon allein der unglaublich instrumentalisierten Stimme wegen, die zuweilen danebenzuliegen scheint – aber eben nur scheint, denn Dylan beherrscht die Töne völlig.
Eigentlich ist er ein Antiheld seiner eigenen Anhängerschaft – einer, der sich dagegen gewehrt hat, auf den Schultern durch ein Hippieblumenmeer getragen zu werden. Und vor allem ist er kein Held von gestern, denn seine Präsenz ist immer noch überwältigend. Happy Birthday.
Buchtipps zu Bob Dylan: Die Geschichte seiner Musik
© Text und Abbildung zu "Don't think twice, it's all right": Winfried Brumma (Pressenet), 2011.
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