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Kein Problem, wenn es mehrere Hektar groß ist.
Am Fuße des gebirgigen Raumes, vollgestopft mit Designermöbeln, nützlichen oder unpraktischen Dingen, nehme ich den Kampf auf und stelle mich zum Abschlag auf. Ziel ist es, den Ball in einen der tausend Behälter, die im Zimmer stehen, zu befördern. Krüge, Gläser, Tassen oder Töpfe mit grinsenden Gesichtern sind auf dem Areal verteilt.
Eine spezielle Brille wird benötigt, um das Putten zu erschweren. Je nach Blickwinkel verschwimmt das Umfeld oder die Objekte werden wie im 3D-Film dupliziert. Geklonte Löcher. Überhaupt eine skurrile Wohnung, denke ich, und fange unter dem Jubel eines unsichtbaren Publikums an.
Der Abschlag gelingt – der Ball schießt in enorme Höhen und verschwindet für kurze Zeit. Zu meiner Überraschung sehe ich mich selbst am Horizont herunterschweben – der Ball hat meine Gestalt angenommen und setzt sonderbar zur Landung an.
Ich schwebe in grotesker Zeitlupe auf einen Tisch zu und lande mit gespreizten Beinen an einer Ecke des Banketts – einen kleinen Topf zwischen meinen Schenkeln. "Daneben", ist mein erster Gedanke. Ich stecke jedoch schnell meine Hände in das Gefäß und gewinne das Spiel. Das Publikum johlt.
Als ich aus diesem grotesken Traum erwachte, konnte ich mich vor Lachen zehn Minuten nicht mehr halten.
Katzenbesitzer sind glücklichere Menschen, wie langjährige Studien beweisen. Das hat vielerlei Gründe, die alle in den speziellen Eigenschaften der Wohnzimmertiger begründet sind. So verwandelt Pussy die langweiligen Wohnzimmermöbel ihres glücklichen Besitzers mit wahrer Wonne in flauschige Kuschelmulden, um es ihrem Menschen so richtig gemütlich zu machen.
Das ist aber längst nicht alles, denn so eine menschenliebende Mieze tut noch viel mehr, um ihr Wohlwollen zu bekunden. Ihre sanfte und liebevolle Krallenmassage regt den Kreislauf an und ersetzt jede Akupunktursitzung.
Katzen sind auch gut für die Augen, denn jeder Besitzer so eines verantwortungsvollen Tieres gerät nie in Gefahr, seine Augen übermäßig beim Lesen zu ermüden – dafür sorgt unsere kleine Kitty, indem sie sich genau auf das Buch oder die Zeitung legt, die wir gerade aufgeschlagen haben. Auf diese Weise halten sie uns auch davon ab, unsere Sehnerven vor dem PC zu ruinieren – sie opfern ihre Bequemlichkeit, indem sie sich quer über die Tastatur legen.
Absolut unschätzbar ist die innere Uhr unserer Minisphinx, denn auf diese können wir uns in jedem Fall verlassen. Auch wenn wir kaum geschlafen haben, weil Miezi mit unseren Zehen gespielt oder mitten in der Nacht wie wild in ihrer Kiste gescharrt hat ... unermüdlich sorgt unsere Katze dafür, dass wir unseren täglichen Pflichten nachkommen. Unbestechlich und treu unterbricht sie unseren Schlaf, nur damit wir etwas vom Tag haben – und sie natürlich ihr Frühstück.
Merke: Katzen sind gut für unsere Selbstdisziplin, denn mit Langschläfern können sie nichts anfangen.
© Texte zu den Cartoons "Ein Golfspiel im Wohnzimmer (Ein Traum)" sowie "Katzenbesitzer sind glücklichere Menschen": Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Illustrationen: Thomas Alwin Müller, littleART.
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