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Am 26. März 2011 sollten viele Menschen daran teilnehmen, denn es ist für eine Stunde "Earth Hour" – die "Stunde der Erde". Wie im Jahr zuvor werden viele Städte in Deutschland und der ganzen Welt für exakt sechzig Minuten die Lichter ausmachen, bzw. auf elektrischen Strom verzichten. Das bedeutet, dass die Strahler bei vielen Gebäuden für eine Stunde ausgeschaltet und Kirchen, Kulturdenkmäler sowie andere öffentliche Gebäude nicht angestrahlt werden.
Damit sollen Zeichen gesetzt werden – an all jene, die für die Klimakonferenzen nur ein müdes Lächeln übrig haben. Wie lange werden die Nationen eigentlich nichts weiter tun, als sich gegenseitig den schwarzen Peter und alles andere auf die lange Bank zu schieben? Privatleute brauchen nichts weiter zu tun, als alle Stecker zu ziehen, oder am besten die Sicherungen für eine Stunde umzulegen. Diese Zeitspanne kann zu einer unvergesslich schönen Stunde werden, denn es gibt hunderte von Möglichkeiten, sie zu zelebrieren. Monopoly bei Kerzenschein mit der ganzen Familie, ein ausgedehntes Candlelight Dinner für zwei, oder eine ganze Hausgemeinschaft zum Beispiel.
Wie wäre es mit Geschichten erzählen oder Verstecken spielen im Garten ... eine Lampionparty kann man machen und vieles, vieles mehr. Auf den Straßen tut sich einiges an diesem Abend – von Feuerwerken bis Fackelzügen ist alles zu sehen und natürlich ist es auch die Stunde der Gaukler. Feuerschlucken ist gewissermaßen Ehrensache bei der "Stunde der Erde". Wenn es das Wetter erlaubt, kann man auf die Straße gehen oder mit einer Gruppe eine Waldwanderung machen. Lassen Sie einfach ihre Phantasie spielen und planen Sie ein ganz besonderes Event für sich persönlich. Lichter ausmachen, damit sie umso länger leuchten, ist die Devise.
Die "Earth Hour" ist ein wirklicher Ansatz, um das Verständnis der Menschen in aller Welt für unsere Umwelt zu wecken und unsere Situation zu realisieren. Es wäre wünschenswert, wenn Events aller Art mit nicht-elektrischem Licht zu einer Art zusätzlichem Feiertag im Jahr werden würden, so wie etwa Halloween. Vor allem Kinder werden Spaß daran haben, um diese Zeit mit Lampen oder Lampions durch die Städte zu ziehen, es ist eine wundervolle Möglichkeit, um Stellung zu beziehen und dazu noch tolle Dinge zu erleben. Man kann auch ohne Strom in Lichtern schwelgen, Musik gibt es handgemachte, und schließlich kann man durchaus etwas Leckeres grillen – so gesehen ist die "Earth Hour" durchaus straßenfesttauglich.
Letztes Jahr gingen in 35 deutschen Städten und Gemeinden die Strahler an einigen öffentlichen Gebäuden aus, aber das ist noch viel zu wenig. Es müssen sehr viel mehr werden. Natürlich kann man einwenden, dass diese eher symbolische Stunde nichts weiter bringt als vielleicht schöne Fotos und hohen Kerzenverschleiß – aber es ist nun einmal so, dass wir Menschen Symbole brauchen. Die Earth Hour ist ein guter Anfang, um die Energie- und Umweltprobleme tatsächlich in den Köpfen der Menschen präsent zu machen, und gerade jetzt, da die Atomenergie wieder aus aktuellem und schrecklichem Anlass heiß diskutiert wird, kann vielleicht das ökologische Bewusstsein in den Köpfen etabliert werden – auch bei den Menschen, die es bislang nicht für notwendig hielten, auch nur einen Gedanken an die Energiepolitik und die Umwelt zu verschwenden.
Es ist eine große Chance in Richtung Bewahren unserer Ressourcen und gleichzeitig eine wunderbare Gelegenheit zum Feiern. Schließlich steht ja nirgendwo geschrieben, dass ernste Themen auch ausnahmslos ernst angegangen werden müssen. Also suchen Sie sich einen schönen Kerzenvorrat zusammen und kaufen oder basteln sie Lampions oder kleine Heißluftballons und gehen Sie auf die Straße, versammeln Sie sich bei vielen lebendigen Lichtern um den Tisch und entstauben Sie die Spielesammlung. Irgendwo liegt sicher so etwas wie ein Kartenspiel herum, und vielleicht wäre es Zeit, mal wieder die Gitarre zu entstauben und zu stimmen.
Organisieren Sie eine spontane Nachbarschaftsfete, oder wie wäre es mit einem Fackelzug durch die Stadt ... eine ganze Stunde ohne die Nabelschnüre, mit denen wir mit den AKWs verbunden sind auf Gedeih und Verderb. Das ist keine Zumutung oder kein Opfer, das ist wiedergewonnene Freiheit für genau sechzig Minuten – oder solange Sie mögen.
© Text und Foto zu "Nicht vergessen: der Letzte macht das Licht aus": Winfried Brumma (Pressenet), 2011.
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