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Gerade rücken die Billigfilets von einem der angesagtesten Zuchtfische in das Visier der Warner, denn der Pangasius ist günstig und schmeckt einigermaßen gut. Nur ... er ist nun mal ein Produkt aus der Massenzucht, das – um den Verdienst zu steigern – unter ziemlich üblen Umständen gehalten wird. Viel zu kleine Becken, die Krankheiten geradezu ausbrüten, und dann natürlich gleich der Gegenschlag der Züchter: antibiotische Mittel.
Die Massenzucht von Speisefischen ist durchaus keine Alternative, um die Überfischung der Meere zu verhindern, denn irgendwoher muss ja auch das Fischmehl kommen, das verfüttert wird. Ein Skandal mehr oder weniger, niemanden interessiert es eigentlich wirklich. Es ist dieselbe Sache wie mit den Pelzen – einige Zeit waren sie nahezu verschwunden, jetzt erscheinen sie wieder auf den Laufstegen. Bilder von Pelztierfarmen sind schon wieder verblasst im Kopf der Verbraucher ... und die Gedankengrätsche zum Fisch wird erst gar nicht gemacht. Die sind nämlich nicht niedlich, die Fische. Aber auch wenn man das außer Acht lässt, gesund sind sie auch nicht – und vor allem gehören solcherart gehaltene und medikamentierte Tiere nicht auf den Teller.
Aber – so fragen pfiffige Verbraucher – was soll man denn überhaupt noch essen? Die Antwort lautet: nichts, was aus Massentierhaltung oder Massenzucht stammt. Wir lassen hier ausnahmsweise einmal den Tierschutzgedanken völlig außer Acht und befassen uns nur mit dem Menschenschutz. Und dann fragen wir einmal nach: Tiere, die völlig artfremdes Mastfutter bekommen, die auf allerkleinstem Raum stehen und denen ihre eigene Gülle bis zu den Knien reicht, die mit Mitteln vollgepumpt werden, um das kaum zu vermeidende zu verhindern ... will irgendwer das essen? Dass Grasfresser gefährliche Krankheiten entwickeln, wie zum Beispiel Creutzfeldt-Jakob, wenn sie nicht vegetarisch ernährt werden, ist wissenschaftlich belegt. Trotzdem werden Fischmehle und andere tierische Stoffe verfüttert. Jedes Jahr erkranken viele Menschen lebensgefährlich an solcherart krankem Fleisch – aber da die Medien diese Fälle völlig ausgeschlachtet haben und nicht mehr berichten, dringt das kaum in das Bewusstsein der Verbraucher.
Massentierhaltung kann ohne Medikamente nicht aufrecht erhalten werden – und die Versicherungen, dass dies alles ungefährlich für uns ist, kann man getrost in den Bereich der Legenden verweisen. Aber so dramatisch muss es gar nicht sein – wie viele Produkte pflanzlicher Natur bieten sich dem Käufer als gesundheitsfördernd an, obwohl das glatte Gegenteil der Fall ist? Lange Jahre hatte eine beliebte Schokoladencreme mit einem solchen "Zertifikat" den Eltern ein gutes Gewissen beschert – und den Kindern schlechte Zähne und Übergewicht.
Schokolade besteht im Wesentlichen aus Fett und Zucker, nicht gerade das, was man unter gesunder Ernährung versteht. Von diesen Produkten sollten jegliche "Qualitätssiegel" entfernt werden, und anderen Mogelpackungen sollte das Gleiche widerfahren. Vielleicht diesen Getreideriegeln, die eigentlich richtige Zuckerbomben sind, weil sie genau damit zusammengeklebt werden. Extrem fettarmer Joghurt ist auch so eine Augenwischerei – denn der entfernte Fettanteil wurde durch Zucker ersetzt, schließlich muss das Zeug ja nach irgendwas schmecken, und Zucker ist nun mal ein Geschmacksverstärker.
Abgepacktes Fleisch schwimmt oft in einer würzigen Marinade, welche ein Stück Schweinefleisch dann auf "Westernsteak" oder "Pusztaschwenker" umtauft. Unter der klebrigen Tunke kann man das Urprodukt nur schwer erkennen, was wahrscheinlich Sinn dieser Sache ist. Eigentlich sollte als Faustregel gelten: Hände weg von vorbereiteten oder fertig gemischten Lebensmitteln. Wer sein Müsli selber zusammenstellt, gibt auch Zucker dazu ... weiß aber dann wenigstens, wie viel. Das gilt auch für alles, was ganz einfach in heißes Wasser gegeben oder nur noch mit Milch versetzt wird.
Unterm Strich ist der Zeitaufwand nicht wirklich höher, denn unter Umständen muss man nach einigen Jahren zeitsparendem Kochen ganz viel Stunden beim Arzt verbringen (wegen der nicht oder nur andeutungsweise genannten Inhaltsstoffe oder fragwürdigen Bezeichnungen). Wer sagt, dass man nicht viel Einfluss auf die Nahrungsmittel hat, die wir zu uns nehmen, dem sei gesagt, dass man das Risiko zumindest abmildern kann. Und vor allem sollten wir abgepacktes und vorgewürztes Billigfleisch bzw. -fisch vermeiden. Besser wäre es, weniger davon auf den Tisch zu bringen, dafür aber bessere Qualität. Und sage niemand, dass diese Rechnung nicht aufgeht.
© "Was soll man denn überhaupt noch essen?": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Die Abbildung zeigt die mittelalterliche Darstellung einer "Massentierhaltung" von Schafen (Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei).
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