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Für uns ist sie selbstverständlich, die Pressefreiheit – doch das ist längst nicht überall auf der Welt so. Während in diesem Land völlige Freiheit in Bezug auf Berichterstattung herrscht, gibt es in jenem strengste Zensur. Seit 1994 gibt es diesen Gedenktag, der vor allem darauf aufmerksam machen will, wie ungemein wichtig ungehinderte Berichterstattung für die Demokratie ist, und mehr noch: ein untrügliches Kennzeichen einer solchen.
Freie Berichterstattung ist in totalitaristischen Staaten undenkbar, sie wäre gefährlich. Die freie Meinungsäußerung in Wort, Schrift und Bild ist eine Kraft, die nicht groß genug eingeschätzt werden kann – und jene, die sich ihrer bedienen, können große Veränderungen bis hin zu Revolutionen bewirken – ob im Guten oder Schlechten sei dahingestellt.
Zensur ist nichts Neues in der Geschichte – die Antike kannte schon die Knebel, die man der freien Äußerung anlegte, um die bestehende Ordnung nicht in Gefahr zu bringen. In vielen Staaten und Ländern der Welt ist das allerdings heute noch so – nicht überall ist das freie Publizieren selbstverständlich. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat eine internationale Rangliste für die Pressefreiheit erstellt, den "Press Freedom Index". Die westlichen Länder schneiden gut ab – in vielen anderen Teilen der Welt hingegen, wie zum Beispiel in afrikanischen Ländern, ist die Zensur gang und gäbe. Manche Staaten erschweren die Berichterstattung durch strenge Regelungen, mancherorts ist man gerade dabei, Freiheiten einzuschränken.
In Europa wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass jeder Mensch ein Recht auf freie Meinungsäußerung wie auch auf Information hat, was Bestandteil der jeweiligen Verfassung ist. Die Geschichte der Pressefreiheit ist keine friedliche, denn viele mutige Menschen sind für ihre Überzeugung eingesperrt, gefoltert oder getötet worden, in Europa ebenso wie in anderen Teilen der Welt. Aber auch die Neuzeit ist nicht ungefährlich für Berichterstatter, wie die Zahlen zeigen – allein 2010 belief sich die Zahl der in Ausübung ihres Berufes getöteten Journalisten auf vierzig Tote. Sie fielen in Krisengebieten oder wurden zum Tode verurteilt.
Wenn wir abends vor dem Fernseher sitzend die Live-Berichte aus den Kriegsgebieten der Erde verfolgen, machen wir uns in den seltensten Fällen bewusst, wie gefährlich es für die Korrespondenten dort ist. Die Tatsache, dass einem Berichterstatter die Kugeln um die Ohren fliegen können, während er seine Meldungen durchgibt, wird nicht wirklich realisiert – Todesmeldungen sind nur wenige Tage ein Thema, dann haben wir es schon wieder vergessen. Dabei steht und fällt mit der Information alles, was das Leben als Bürger in einem Staat ausmacht, ob es nun das Aus- oder Inland betrifft.
Der dritte Mai sollte ein Anlass sein, dieser Menschen zu gedenken, die täglich ihr Leben riskieren, weil sie an ihre Aufgabe glauben. Ob das nun eine chinesische Journalistin ist, die verhaftet wird, weil sie sich nicht mundtot machen lassen will, oder ein deutscher Berichterstatter, der in einem Kriegsgebiet getötet wird.
© "Zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Bildnachweis: Pressefreiheit, CC0 (Public Domain Lizenz).
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