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Kaum eine Frucht ist so allgegenwärtig und gewöhnlich wie der Apfel, und gleichzeitig so präsent in Legenden und Märchen. Das Kernobst soll ja schon eine wesentliche Rolle in den Anfängen der Menschheit gespielt haben, glaubt man der Bibel. Doch handelte es sich dort wohl um eine nicht näher bezeichnete Frucht, als tatsächlich um einen Apfel.
Dem guten Ruf hat diese Paradies-Geschichte also nicht geschadet, denn der Spruch "Ein Apfel am Tag hält den Doktor aus dem Haus" ist Gemeingut und bezieht sich auf die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Frucht. Auch sonst ist er eher positiv belegt, denn man spricht von niedlichen Apfelbäckchen, vom Reichsapfel und den goldenen Äpfeln der Hesperiden. Der zauderliche Jüngling Paris soll ja einen goldenen Apfel als Preis der Schönheit an eine Göttin vergeben haben, was einen langen Krieg auslöste. Das war allerdings nicht die Schuld des überreichten Apfels und wird hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
In der spirituellen Welt der Kelten spielt die Frucht eine besondere Rolle, die mystische Apfelinsel Avalon ist ein heiliger Ort und ihre Apfelbäume versprechen Heilung und Jugend. Er ist eigentlich ein weibliches Symbol und wurde auch wohl deshalb hier und da in die böse Rolle gedrängt. So wurde Schneewittchens lange Ohnmacht ebenfalls durch einen Vertreter dieser Gattung ausgelöst.
Nun sind Äpfel tatsächlich hervorragende Vitaminlieferanten und ein probates Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte und Gesunderhaltung. Im Mittelalter zum Beispiel beschloss man jede Nahrungsaufnahme mit einem abendlichen Apfel, was neben dem positiven Effekt auf die Verdauung auch die Zähne reinigte und schützte – durch die enthaltenen Fruchtsäuren. Kindern gibt man heute noch gerne einen geriebenen Apfel, um eine leichte Verstopfung zu beseitigen – ein wohlschmeckendes Mittel, das völlig frei von Nebenwirkungen ist. Das kann von den berühmten kandierten Äpfeln nun nicht behauptet werden, der harten und nicht sehr zahnfreundlichen Zuckerlasur wegen.
Die Schale ist ein äußerst wichtiger Teil der Frucht, viele Wirkstoffe sitzen in ihr, weshalb es nicht ratsam ist, dieses Obst geschält zu essen. Natürlich empfiehlt sich da das gründliche Waschen. Auch wird Tee aus der Haut des Apfels bei vielerlei Beschwerden angewendet, wie bei allgemeiner Abgeschlagenheit oder sogar Gicht. Nebenbei wirkt die Frucht gut auf die Haut. Daran glaubte man schon in alten Zeiten und gab mancher verzweifelten Maid folgenden Rat: "Einen Apfel so durchgeschnitten, dass das Kerngehäuse einen Stern bildet und damit über Hautunreinheiten oder Warzen gestrichen, soll diese vertreiben, sobald der benutzte Apfel völlig verfault ist. Dazu wird er in der Erde vergraben."
Die Legenden vom lebensbringenden und heiligen Apfel haben also tatsächlich einen wahren Kern – denn für die Gesundheit ist sie allemal gut, diese Frucht. Und selbst wenn man das völlig außer acht lassen würde – so machen die vielen leckeren Möglichkeiten, mit Äpfeln etwas wirklich Köstliches zuzubereiten, schon einen großen Reiz aus. Ob nun süß oder deftig – Äpfel sind einfach etwas Wundervolles.
© Text und Foto zu "Der Apfel – Die Frucht mit dem wahren Kern": Winfried Brumma (Pressenet), 2012.
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