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Zimt ist ein Gewürz, das unverzichtbar ist – jedenfalls, wenn sich das Jahr gegen das Ende neigt. Die Weihnachtsbäckerei kommt nicht ohne diese hocharomatische Baumrinde aus, und Glühwein sowie Punsch schon gar nicht. Man verfeinert den Geschmack von vielen Speisen und Getränken schon seit 3000 Jahren mit Zimt, jedenfalls kann man das alten Berichten entnehmen. Er ist aus der Küche Asiens und des Orients nicht wegzudenken.
Beim Zimt handelt es sich um einen Teil der Rinde des Zimtbaumes, genauer gesagt des Ceylon-Zimtbaumes, weswegen das Gewürz auch in ganzen zusammengerollten Rindenblättchen angeboten wird: den Zimtstangen. Großmutters Glühwein war ohne die darin schwimmenden, fein duftenden Zimtröllchen einfach nicht perfekt – sie gehören einfach zum hausgemachten Produkt dazu. Zimtpulver, also fein gemahlene Rinde, findet vor allem in der Bäckerei Verwendung – und die Möglichkeiten sind vielfältig. Allerdings gibt es sehr große Qualitätsunterschiede – so hat der Zimt eine eigene Güteeinheit, das Ekelle.
Als bester Zimt gilt der aus dem Ceylon-Zimtbaum gewonnene – die günstigere, wenn auch mindere Variante stammt vom chinesischen Cassia-Baum. Sobald Zimt aber gemahlen ist, gibt es geschmacklich kaum Unterschiede. Deswegen wird fast immer der Cassia-Zimt importiert und findet Verwendung in vielen Produkten. Als Beigabe für Liköre oder andere Spirituosen wird das Pulver verwendet, oder auch zunehmend bei vielen Varianten von Frühstücks-Cerealien und Flocken. Das Zimtöl wird gerne in Duftlampen benutzt, der typische Geruch passt hervorragend zu Weihnachten und sorgt für eine besondere Atmosphäre.
Zimt galt in der Antike schon als Arzneimittel gegen viele Beschwerden, vor allem scheint er sich tatsächlich günstig auf die Blutzuckerwerte auszuwirken. Außerdem hat er mikrobakterielle Eigenschaften, die man nutzen kann. Allerdings ist bei dem Verzehr von zimthaltigen Nahrungsmitteln oder Getränken auch Vorsicht geboten. Ein Bestandteil des Gewürzes, das Cumarin, ist ein gesundheitsschädlicher Stoff. In größeren Mengen eingenommen kann es zu Kopfschmerzen führen oder die Leber angreifen. Cumarin gehört zu den verbotenen Zusätzen für Nahrungsmittel. Nun ist der Cumarin-Gehalt nicht bei jeder Zimtsorte gleich hoch – Ceylon-Zimt gilt als unbedenklich, während der Cassia-Zimt hohe Werte aufweist. Da aber gerade der billige Zimt für Lebensmittel verwendet wird, sollte man Vorsicht walten lassen.
Wer selber die Weihnachtsbäckerei besorgt, sollte darauf achten, dass es sich bei dem Gewürz, das er verwendet, um den Ceylon-Zimt handelt. Der ist zwar teurer, aber dafür unbedenklich. Gekaufte Plätzchen, die in großen Fabriken hergestellt werden, sollten da mit Misstrauen betrachtet werden – vor allem dann, wenn es sich um Zimtsterne handelt. Was die praktischen Frühstückslösungen im Karton angeht, sollte man vielleicht auf weniger aufwendige Sorten zurückgreifen. Naturbelassene Müslis oder die guten alten Cornflakes kommen nicht völlig fertig daher, dafür hat man etwas mehr Kontrolle über die Zuckerbeigabe und die Inhaltsstoffe. Fruchtringe oder Zimtquadrate, Schokoladenkissen oder ähnliche Sachen haben neben den zugesetzten Vitaminen oft auch Inhaltsstoffe, die eigentlich nicht unbedingt auf den Teller gehören.
Zimt ist ein altes und sehr aromatisches Gewürz und man braucht darauf auch nicht zu verzichten – allerdings: Zimt ist nicht gleich Zimt.
© "Zimt – Der edle Orientale": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2012. Die Abbildung zeigt einen Zimtstern; Urheber: Carport, Lizenz: gemeinfrei.
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