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Das Leben ist nicht einfach, man muss es sich einfach machen. So oder ähnlich steht es in Büchern, die das erleichtern sollen: das leicht machen. Dabei ist die Rede nicht von Diätbüchern, sondern vom Glätten der vielen kleinen Ecken und Kanten, die der Alltag so bereithält, für diejenigen, die ihn meistern wollen.
Meist hat man solche Vereinfacher in den eigenen vier Wänden herumliegen und weiß es nur nicht. Das jedenfalls behaupten manche Websites oder auch Bücher. Das Kniffe anwenden, um den Alltag etwas sanfter zu gestalten, bringt meist auch eine gewisse Geldersparnis mit sich.
Hierbei denke ich an den Tipp, alte Haushaltshandschuhe aus Latex nicht wegzuwerfen, sondern Gummibänder daraus zu machen. Jeder kennt das: man braucht diese kleinen Gummiringe eigentlich nie, aber wenn man dann doch dringend so ein Ding sucht, wird es dramatisch. Man findet also meist keines und zweckentfremdet irgendetwas anderes. Beim nächsten Einkauf ersteht man dann eine Tüte dieser Ringe und legt sie in irgendeiner Schublade ab. Dann vergeht etwa ein Jahr, bis man wieder auf den Kauf zurückgreifen möchte. Die vergangene Zeitspanne ist der Grund dafür, dass man nicht mehr weiß, wo man die Gummiringe verstaut hat.
Gummihandschuhe hat man meistens – unter Spülen zum Beispiel vermehren sich diese Teile ganz von selbst. Man braucht dann nur noch eine Schere und kann sich dehnbare Bänder selber schneiden. Klappt wirklich vorzüglich – und man kann die Breite dem jeweiligen Zweck anpassen.
Es gibt auch sehr viele erstaunlich einfache "Hacks", um den Kabelwirrwarr unter dem Schreibtisch in Ordnung zu halten. Klammern und ähnliche Gegenstände sind da sehr hilfreich. In der Praxis scheitert das an der Vorgabe, erst einmal die Kabel zu sortieren und sich dafür kriechend unter dem Schreibtisch herumzudrücken. Also finden wir die Idee super, aber belassen den Urwald so wie er ist.
Reinigungsmittel aller Art sind sehr anfällig für Sparmaßnahmen. Da kann man lesen, dass einfacher weißer Essig, der mit einem Teil Wasser versetzt ist, ein hervorragender Reiniger ist. Nach verschiedenen Variationen, die Mischung betreffend, kann das auch bestätigt werden. Vor allem, wenn man eine Spritzflasche mit so einem kleinem Schaumsieb an der Düse benutzt. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, ist aber nicht so unangenehm wie die meisten handelsüblichen "Essigreiniger", die zudem noch chemische Substanzen enthalten.
Es soll sogar möglich sein, aus Rosskastanien ein wirksames Waschmittel herzustellen. Aus Zeitmangel scheidet diese umweltfreundliche Sparmaßnahme leider erst einmal aus und wird auf später vertagt. Auf viel später. Dass man mit der Innenseite einer Bananenschale Schuhe aus Glattleder zum Glänzen bringen kann, stimmt auch. Jedenfalls dann, wenn Bananen im Haus sind und man Appetit auf eine hat.
Die Welt der Life Hacks ist vielfältig und interessant. Meist sind sie tatsächlich hilfreich, zuweilen aber auch unpraktisch bis hanebüchen. Man soll Toilettenschüsseln mit Cola reinigen können – was noch überprüft werden muss. Schön sieht das wahrscheinlich nicht aus und wirft ein etwas dubioses Licht auf diese koffeinhaltige Limonade. Viele Leute trinken das Zeug nie und werden es deshalb auch nicht käuflich erwerben, um es als Toilettenreiniger zu benutzen. Aber habe ich meinen Nachbarn nicht sein Auto mit Cola putzen gesehen, mit der er seinen rostigen Oldtimer in ein glänzendes Automobil verwandelt und dann gut verkauft hat?
Was allerdings auf Anhieb überzeugt, sind Pinkelhilfen, die Frauen das Pipimachen im Stehen erlauben. Dabei geht es nicht um geschlechtliche Verirrung, sondern um Nieren- oder Blasenentzündungen. Die weibliche Anatomie zwingt Frauen nun einmal dazu, auch in der bittersten Winterkälte die empfindlichsten Teile zu entblößen und sich in Hockstellung zu begeben. Bei der Pinkelhilfe reicht eine einfache Deckung, wie auch Männer sie benutzen, wenn nichts mehr geht. Man muss nicht mehr ein Wäldchen suchen, ein einfaches Gebüsch tut's auch. Mit einer dieser Erfindungen (Übung muss allerdings sein) muss auch kein Kälteschock mehr sein. Diese Dinger sind sehr moderat. Vor allem wenn man in einer Steilwand hängt oder sonst einer Sportart frönt.
Ein sehr oft gelesener Ratschlag betrifft das Stoßlüften. Das macht Sinn, denn der Luftaustausch durch gekippte Fenster ist nicht groß. Wer hart genug ist, macht das gleich nach dem Aufstehen, so an einem Vorweihnachtsmorgen vielleicht. Das macht noch härter und vor allem auch hellwach. Leute, denen vor allem daran liegt, Heizkosten niedrig zu halten, warten vielleicht bis sie gefrühstückt haben.
Vereinfachen wir unser Leben also, so gut wir können. Und nehmen wir dazu auch kleine Hilfsmittel. Solange sie den Alltag nicht unnötig komplizieren, ist das okay.
© Textbeitrag "Tipps der Hausfrau: Die kleinen Hilfsmittel – Von der Kabelklammer zur Pinkelhilfe": Winfried Brumma (Pressenet), 2014. Bildnachweis: Illustration einer Frau, CC0 (Public Domain Lizenz).
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