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Engagement für unsere Welt, unsere Umwelt, ist in unserer Zeit gefragt wie nie zuvor. Zwar hat es zu allen Zeiten Dinge gegeben, für die manche Menschen aufgestanden sind und andere mitgerissen haben – doch noch nie ist es wirklich um unsere Welt gegangen und somit um unsere Existenz.
Unser Verständnis für die Umwelt und unsere Mitgeschöpfe hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Langsam begreifen wir, dass die Natur – die Erde selbst – nicht in Einzelteile zerlegbar ist, sondern ein großes, lebendiges Ganzes darstellt. Eines greift in das andere hinein und hält somit ein unglaublich effizientes System am Leben. Dass wir Menschen ein Teil davon sind und nicht einfach nur Nutznießer, setzt sich als neues Verständnis nur sehr langsam durch.
Aber es gibt Veränderungen! Menschen bauen Wege für Kröten, kümmern sich um Igel, die den Winter ohne Hilfe nicht überstehen würden und versuchen so, behutsam einzugreifen, wo die Zivilisation zu großen Schaden anrichtet.
Bäume lassen uns atmen
Die Natur schenkt uns eigentlich alles, was wir brauchen, sei es nun Nahrung oder Heilmittel. Das ist nicht mehr für jeden für uns nutzbar in unserer automatisierten Welt – aber was wir immer nutzen, ohne uns Gedanken darüber zu machen und was uns zu einem großen Teil am Leben hält, sind unsere Bäume.
Ohne Bäume wäre unsere Luft kaum noch atembar, sie ersetzen sozusagen unermüdlich das, was wir in jeder Minute unseres Lebens mutwillig zerstören. Und sie sind für unsere Seele weitaus wichtiger, als es den meisten von uns bewusst ist.
Bäume werden von vielen Menschen immer noch als einige Klafter Brenn- oder Nutzholz angesehen, das herumsteht und einfach so "abgebaut" werden kann. Auf dem grünen Auge blinden Verwaltungen sind so schon uralte Bäume zum Opfer gefallen, die eigentlich besonderen Schutz genießen müssten. Sie standen plötzlich im Weg oder störten den Entwurf, den ein übereifriger Anlagendesigner realisieren wollte.
Und: Bäume gibt es nicht genug – es kann gar nicht genug davon geben. Denn ohne sie würden wir noch schwerer atmen unter dem Druck unserer Zeit – und das nur noch sehr begrenzt.
Ein Beispiel von vielen: Die Baumfreunde Emmerich
Seit 2009 setzt sich eine freie Gruppierung von Bürgerinnen und Bürgern der nordrhein-westfälischen Stadt Emmerich am Rhein ehrenamtlich für den Baumschutz ein.
Der Emmericher Stadtrat beschloss zu dieser Zeit, über fünfzig Bäume im Rheinpark fällen zu lassen. Fünfzig Bäume – das sind fünfzig lebende Naturwunder, die uns Menschen gesund erhalten. Und nicht nur, indem sie Sauerstoff spenden, sondern indem sie unseren vom Alltag ermüdeten Seelen Frieden vermitteln. Das streitet nur einer ab, der noch nie im Wald oder im Park unter Bäumen seine Ruhe gefunden hat. Bäume sind eben mehr als große Pflanzen, die "herumstehen".
Die Baumfreunde sammelten 6-tausend Unterschriften und machten die Öffentlichkeit aufmerksam. Und tatsächlich konnte das Verwaltungsgericht zu einem Vergleich gebracht werden: viele Bäume wurden gerettet, zusätzlich Neuanpflanzungen beschlossen.
Wer die Art und Weise kennt, wie das bürokratisch deutsche Verwaltungssystem funktioniert, kann sich vorstellen, wie zermürbend es sein kann, wenn man sich gegen diese Maschinerie stellt.
Mehr Engagement für Bäume und Natur = Aktiver Naturschutz
Städtische Gutachten werden infrage gestellt und die Initiativen haben Erfolg damit. Denn Gutachten, die eine Stadt erstellt, sind in gewisser Weise sakrosankt. Freunde macht man sich hier nicht – aber man wird gehört. Wo gehört wird, wird auch gesehen – und so besteht die Chance, dass der Blickwinkel sich verändert und aus Holzstämmen plötzlich Mitlebewesen werden, denn das sind Bäume nun einmal.
Bäume sind ebenso schützenswert wie seltene Tiere oder Blumen. Sie sind ein wichtiger und unverzichtbarer Teil unserer Welt und somit unseres Lebens. Das Beispiel der Baumfreunde Emmerich sollte nachahmenswert sein, denn ohne unsere Baumalleen und grüne Baumoasen wären unsere Städte kaum noch ein Ort, an dem wir leben könnten.
© "Aktiver Naturschutz. Die Baumfreunde Emmerich": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2016. Fotomaterial: Pixabay.
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