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Pilze haben das Potenzial zu polarisieren. Die einen lieben sie, den anderen dreht sich beim Anblick der Magen um. Die einen werden im Herbst zu leidenschaftlichen Sammlern, die anderen denken nur an das mögliche Giftpotenzial. Die einen finden die Heilwirkung mancher Pilze bestätigt, andere halten ausschließlich an der Schulmedizin fest. Und wie immer lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen.
Was ist ein Pilz eigentlich? Biologisch gesehen ist ein Pilz eine Sonderform. Er gehört weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren, sondern steht dazwischen. Im Pilz findet keine Photosynthese statt wie bei den Pflanzen, eines der offensichtlichsten Merkmale.
Und: Pilze sind unglaublich vielfältig. Die Palette des Pilzes reicht vom Schimmelpilz an der Wand, zum Schimmelpilz im Brot, als Köstlichkeit im Käse, vom Champignon bis zum Shiitake oder Reishi.
Pilze finden sich im Komposthaufen, wo sie den Abbau pflanzlicher Überreste vorantreiben. Diese Funktion haben auch die Waldpilze. Umwandlungsprozesse finden auch im Käse statt. Pilze sind also hochaktiv.
Und dabei sehen wir immer nur wenig vom eigentlichen Pilz. Der umwandelnde Teil des Pilzes befindet sich unter der Erde. Beim Schimmelpilz an der Wand nehmen wir die ausströmenden Toxine oder die Sporen in der Luft höchstens allergisch wahr. Und im Käse ist es doch eher das Wissen als das Sehen, dass hier Edelpilze für einen guten Geschmack sorgen.
Das, was wir sehen, vornehmlich bei den Speisepilzen, nämlich den Fruchtkörper, ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Der Fliegenpilz ist farblich sehr auffällig, der Steinpilz unscheinbarer, aber in erhabener Form. Champignons gibt es von cremefarben bis blütenweiß, und und und.
Pilze gibt es also in vielen Farben und Formen, aber nicht grün, da sie kein Chlorophyll herstellen, sie betreiben ja keine Photosynthese. Ihr Zellgerüst besteht überwiegend aus Chitin, ein durchaus wertvoller Inhaltsstoff, aber schwerverdaulich, was einige Menschen sicherlich deutlicher spüren als andere. Außerdem enthalten viele Pilze B-Vitamine, Vitamin D und Ballaststoffe. Einige von ihnen wirken entgiftend, antioxidativ und stimulieren das Immunsystem.
Aufgrund dieser Vielfalt, dieser unterschiedlichen Entfaltungsmöglichkeiten und verschiedenen Vorkommensarten ist es kaum verwunderlich, dass sich Pilze darunter finden, die auch gesundheitsfördernd sind. Als erstes mag hier wie ein Blitzlicht nur das Wort Penicillin fallen. Aber man mag noch einmal an die Fähigkeit der Pilze denken, Stoffe zu zersetzen, und so Umwandlungsprozesse in Gang zu setzen.
Und in der Tat: Heilpilze, die, wen wundert das noch, als Ganzes verwendet werden müssen, haben sehr oft eine immunstärkende Kraft in sich. Manche finden ihre Verwendung bei der Behandlung von Krebs. Aber auch bei der Verdauung und der Bewegung, bei Allergien und Diabetes sind sie förderlich.
Wie so oft in der Naturheilkunde ist die Wirkung von Heilpilzen ausgleichend. Ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten, helfen die natürlichen Inhaltsstoffe des Pilzes beim Wiederherstellen des Gleichgewichts. Erstaunlich, nebenwirkungsfrei, aber weniger verwunderlich, wenn man sich ihre biologische Aufgabe vergegenwärtigt.
© Textbeitrag "Nicht einfach nur Pilze" sowie Tuschezeichnung eines Pilzes: Autorin Syelle Beutnagel.
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