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Das Heilbronner Autoren-Duo Thorsten Frank und Stefan Zörner legt mit "Incendium" einen seitenstarken Thriller vor, in dem auch phantastische Elemente eine wichtige Rolle spielen.
Ein unerklärbarer Brandunfall führt den Journalisten Thomas Papst zu Johannes Kottal, dem einzigen Überlebenden. Papst stößt nach und nach auf Hinweise, die ihn nach Frankreich führen.
Nach weiteren Recherchen und rätselhaften Vorkommnissen bricht Papst zusammen mit seinem Freund, dem Russlandexperten Andreas Becker, nach Moskau auf. Dort sind die beiden Reporter dabei, eine globale Verschwörung aufzudecken, und bringen sich unwissentlich in immer größere Gefahr.
Die Taschenbuch-Ausgabe von "Incendium" umfasst 560 spannende Seiten und wurde via MDD Records im Dezember 2019 herausgegeben. Der Fantasy-Thriller des Autoren-Duos Thorsten Frank und Stefan Zörner ist auch als E-Book im Online-Buchhandel erhältlich (Quellen-Infos, auch zu Stefans Musik, siehe weiter unten).
Schachlin hatte ihn auf Punkt 16 Uhr in die Lobby des Imperial bestellt, um mit ihm über Sabrina Meinhardt oder was auch immer zu reden. Bei seinem zweiten Anruf wurde Thomas knapp abgespeist, lediglich der Ort und die Uhrzeit wurden ihm von dem Russen mitgeteilt.
Thomas war müde, unrasiert und er hatte Kopfschmerzen. Wenn dieser Schachlin ihn versetzen würde, dann wäre sein Tag endgültig gelaufen. Andreas hatte ihnen ein Hotel in einem Künstlerviertel organisiert, preiswert und sauber, wie sein Freund die Vorzüge des Hotels beschrieb. Alternativ traf es eher. Andreas hatte gelächelt und Thomas Einwände ignoriert. Nach einem unbefriedigenden "Mittagessen" bei einem Imbiss hatten sich die beiden getrennt.
Andreas wollte sich im Hotelzimmer an diverse Übersetzungen machen sowie das Überspielen und Auswerten der Fotografien auf die Speicherkarte des Laptops vornehmen. Dass das gesamte Hotel, in dem sie eingecheckt hatten, über keinen Bluetooth Hotspot, geschweige denn einen Breitbandanschluss verfügte, ärgerte ihn.
Sie wollten so schnell wie möglich die Daten an sichere Adressen und elektronische Postfächer versenden. Das sollte im Grunde kein größeres Problem darstellen, da sie in dem Viertel mehrere Internet-Cafés ausgemacht hatten. Der Plan war, dass sie nach seinem Treffen und dem Auswerten von Andreas die bisherigen Erkenntnisse zusammenfassen und per Mail an ihre Heimcomputer und an Claire senden würden.
Wie es um Kottal bestellt war? Sein Leben abhängig von verschiedenen Maschinen und Medikamenten, versunken in ein künstliches Koma, einen ewig währenden Schlaf, geplagt von Albträumen und seinen inneren Dämonen. Was für ein Schicksal! Nie würde er die durchdringenden Blicke des Unternehmers und die Besessenheit in seiner rauen Stimme vergessen. Thomas stand mit seinem Wort in Kottals Diensten und an dieses Wort fühlte er sich gebunden.
Er würde das tun, was er versprochen hatte. Einerseits träumte er von einer neuen, großartigen Karriere, einem fulminanten Comeback, andererseits war er gewillt, sein Wort zu halten. Etwas in seinem Inneren verlangte das. Seelenheil. Kottal hatte es verdient, dass man ihm Respekt entgegenbrachte, denn dieser Mann hatte die tiefsten Abgründe der Hölle gesehen und überlebt. Thomas war sich nicht sicher, ob er in dieser Situation diese Willensstärke und Disziplin aufweisen oder aufgeben würde. Welche Qualen dieser Mann erlitt, das wollte Thomas sich gar nicht erst vorstellen. Ich werde mit einer Antwort zurückkommen, Johannes!
"Mr. Papst?"
Der Barkeeper sah ihm auffordernd in die Augen.
"Äh, ja?"
"Telephonecall for Mr. Papst. Right over there!"
Er deutete auf ein schnurloses Telefon, welches am Ende des Tresens bereitlag. Thomas nickte dem Angestellten zu und ging zum Telefon.
"Hallo?"
"Dobryi den, Herr Papst. Bitte kommen Sie vor die Tür, ich warte in dem silbergrauen Skoda." Aufgelegt.
Thomas hatte die Nase gründlich voll. Sag mir einfach, was du weißt, du verdammter Wichtigtuer! Er reichte dem Barkeeper das Telefon, murmelte ein do svidaniya und zog sich seine dicke Jacke über, bevor er die Hotellobby verließ.
Der Skoda parkte in zweiter Reihe, und ein Mann mit dicker Fellmütze, einem Kleidungsstück, das sich anscheinend äußerster Beliebtheit erfreute, saß hinter dem Steuer. Provokativ entzündete Thomas sich mit seinem Zippo eine Zigarette, nahm einen tiefen Zug und ging ohne scheinbare Hast zu dem Fahrzeug. Der Mann mit der Kappe war in der Tat der erwartete Schachlin. Thomas winkte ihm lakonisch zu und bestieg das Fahrzeug durch die halb geöffnete Beifahrertür. Der ZEPPF-Mitarbeiter fuhr sofort los und bog an der nächstmöglichen Ecke ab.
"Und was kommt jetzt? Sind die Bullen hinter Ihnen her? Oder die bösen Jungs des KGBs, so wie bei James Bond?"
Schachlin antwortete nicht. Thomas konnte erkennen, wie angespannt der Mann war und ständig mit hastigen Blicken in den Rückspiegel starrte.
"Hallo? Jemand zu Hause?"
"Machen Sie bitte keine solche Witze, Herr Papst. Man beschattet mich seit Längerem."
Thomas zog an seiner Zigarette und kurbelte das Fenster herunter, um sie auf die Straße zu werfen. Der Innenraum im Skoda wirkte aufgeräumt, machte aber einen schäbigen, abgenutzten Eindruck.
"Ach so. Na, dann ... und wo fahren wir hin? In Ihren Schutzbunker?"
Thomas hatte keine Nerven mehr, um auf Schachlin einzugehen. Sein Schädelbrummen meldete sich wieder. Eigentlich wollte er in sein Bett, dazu ein Aspirin und ein Einschlafbier.
"Nein. Wir fahren an einen anderen, sicheren Ort", erwiderte Schachlin, der den ironischen Tonfall offenbar nicht bemerkte. ...
Während es für Frank das Erstlingswerk ist, hat Zörner bereits 2017 seinen Fantasy-Roman "Lyssea" veröffentlicht.
Als Sänger und Songwriter hat Zörner außerdem 2019 das Heavy-Metal-Album "Facing the Demon" mit der Band "Reternity" herausgegeben (als Stream, MP3 oder Audio-CD erhältlich).
Echte Fans von Metal-Mucke nehmen auf Spotify "Facing the Demon" gleich in ihre Playlist auf und lesen den aussagekräftigen Beitrag "Stefan Zörner meldet sich mit neuer Band zurück" im Metal-Magazin 'Time For Metal', dort komplett mit Tracklist und Bildmaterial.
© "Incendium": Ein Thriller mit phantastischen Elementen. Vielen Dank an die Autoren Thorsten Frank und Stefan Zörner für die Textauswahl aus ihrem Roman und für die Abbildung des Buchcovers, 08/2020.
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